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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Menschen.
    Leichtfüßig spazierte sie in Wagners Büro, ließ sich auf das Besuchersofa fallen und bat ihn um eine Tasse Kaffee, schön heiß, schön stark und dunkelschwarz.
    Wagner hatte den Mund aufgemacht und wieder zu und wieder auf, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Scheinbar konnte er schneller die Lippen bewegen als denken.
    Immerhin brachte er ihr einen Kaffee, und auf der Untertasse war nur ein kleiner Rand entstanden.
    Sie trank einen winzigen Schluck von der dunklen Flüssigkeit. „Heiß ist der nicht“, sagte sie und stellte die Tasse auf den Tisch. „Aber egal. Lassen Sie uns zum Wesentlichen kommen. Wie weit sind Sie mit den Vorbereitungen?“
    „Alles, alles geht seinen Gang. Ich, wir haben Zusagen von allen Celebrities. Sogar der Landrat gibt sich und uns die Ehre.“
    Er lief wie ein Panther im Käfig durch sein Büro. „Ich denke, wir sollten Herrn Sola dazubitten.“
    Corinna hielt ihn auf. „Nicht nötig. Sie können ihn nach unserem Gespräch informieren. Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Rede vorbereitet haben? Mit wie vielen Grußworten rechnen Sie?“
    „Ich, also, ich habe …“
    Corinna winkte ab. „Ich würde gern, nach dem Landrat, denke ich, die Grüße der Geschäftsleitung aus Berlin überbringen. So drei, vier Minuten.“
    Sie stand auf. „Bevor ich’s vergesse. Als ich mir letztens die Belegungslisten angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass einige Damen unerwartet lang bleiben. Eine sogar acht Wochen.“
    Wagner zuckte mit den Schultern. „Das hat mich auch verwundert. Aber ein paar Gäste erkundigten sich explizit nach längeren Aufenthalten und haben sich Diätpläne, Massagen und andere Kuranwendungen separat auflisten lassen. Vielleicht existieren generöse Krankenkassen.“
    „Oder Ehemänner. Sind wir inzwischen ausgebucht?“
    „Ein Zimmer ist frei. Wie abgesprochen. Für …“
    „Gefällt mir. Wir können am Sonntag in aller Ruhe besprechen, wann wir zum Begrüßungscocktail bitten wollen.“ Sie war schon beinahe durch die Tür, da tat sie so, als fiele ihr noch etwas ein.
    „Herr Rechtsanwalt Voigt wird sich im Laufe des Tages melden. Stellen Sie ihn auf mein Zimmer durch. Danke.“
    Sie schwebte die Treppe hinauf. Erst als die Tür hinter ihr zugefallen war, merkte sie, dass sie die Luft angehalten hatte. Sie begann zu zittern, ging aber trotzdem direkt zum Fenster und schaute hinunter.
    Sie hatte Recht gehabt. Da kam dieser Sola angewetzt. Zu gern wäre sie jetzt die Fliege an der Wand in Wagners Büro.
    Etwas später wählte sie Fitz’ Nummer. Er meldete sich nicht. Als Nächstes suchte sie nach der Karte, die Thomas Steinwand ihr gegeben hatte. Er antwortete noch vor dem ersten Klingeln. Jedenfalls kam es ihr so vor. „Das war schnell, Herr Steinwand.“
    „Frau Schwartz? Ich hatte das Handy gerade in der Hand.“
    „Wollten Sie telefonieren?“
    „Nein, ich wollte es ausschalten. Ich bin auf dem Weg ins Heim, da sind Mobiltelefone wegen der elektronischen Geräte nicht erwünscht.“
    „Ins Heim? Zu Ihren Eltern?“
    „Nein, meine Schwester lebt dort.“
    „Das tut mir leid. Ist sie krank?“
    „Sie hatte einen Unfall. Ist schon länger her. Was kann ich für Sie tun? Ich wollte gerade hineingehen.“
    „Da habe ich ja Glück gehabt, dass ich Sie noch erwischt habe. Ich möchte mich gern bei Ihnen bedanken. Sie haben mir das Leben gerettet. Ganz herzlichen Dank.“
    „Da nicht für. Es war mir ein Vergnügen.“
    „Darf ich Sie als Dank zum Empfang morgen Abend einladen? Es wäre mir eine Ehre.“
    Steinwand hüstelte. „Ich glaube nicht, dass das passend wäre.“
    „Wieso? Ich lade Sie ein, mein ganz persönlicher Ehrengast zu sein. Bitte enttäuschen Sie mich nicht.“
    „Die Heimleitung wartet auf mich.“
    „Überlegen Sie es sich, bitte.“
    „Das werde ich.“
    „Darf ich Sie in zwei Stunden noch einmal anrufen?“
    „Selbstverständlich.“
    Corinna legte auf.
    Sie würde jetzt duschen und anschließend versuchen, Fitz zu erreichen, bevor sie sich genauestens mit Schloss und Park vertraut machte.

4

Shit Happens

30
    Alfeld, Freitag, der 9.9.2011
    Artjom Hahn kam ihnen entgegen, als sie die Treppe zur Dienststelle hinaufliefen.
    „Moin, ihr sollt nach Lamspringe fahren. Die haben was für euch.“
    „Sag mal was Neues. Da kommen wir gerade her. Ich brauche jetzt einen Kaffee“, sagte Markus.
    „Ist nix mit Kaffee, höchstens to go, wenn du dich beeilst. Die haben eine Leiche für euch.“
    Lisa war auf dem

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