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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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beobachtet fühlte, wenn sie glaubte, verfolgt zu werden, würde sie ihn und seinen BMW wiedererkennen, falls er zu oft in ihrer Nähe auftauchte.
    Beim nächsten Mal würde er sich Jankas Honda ausleihen. Die rote Reisschüssel war so auffällig, dass sie schon wieder unsichtbar wurde.
    Wohin wollte sie? Das war jedenfalls nicht der kürzeste Weg zur Arbeit.
    Was will sie auf dem Bauernhof? Frische Milch und Eier holen?
    Er stand im Parkverbot und musste sich ziemlich stark recken, um ihren Wagen sehen zu können. Doch er wagte es nicht auszusteigen. Wenn sie losfuhr, während er um die Mauer schlich, würde er sie verlieren.
    Da kam sie.
    Er ließ den Motor an.
    Sie fuhr nicht los.
    Mädchen. Mach.
    Wer war das denn?
    Ein grauhaariger Lederjackenträger stürzte sich auf den Beifahrersitz. Wahrscheinlich war das ihr Partner. Warum angelte die Kleine sich nur Männer, die sich von ihr durch die Gegend kutschieren ließen?
    Ihm konnte es egal sein.
    Sie fuhr. Er telefonierte.
    Nachdem sie Alfeld verlassen hatten, ahnte er, wohin sie unterwegs waren.
    Lamspringe. Mal ganz was Neues.
    Sie parkte beinahe an der gleichen Stelle, an der sie gestern Abend ebenfalls ihren Wagen abgestellt hatte. Doch diesmal wurde sie von einem Großaufgebot an Polizisten erwartet.
    Sola überprüfte die Lage und beschloss, dass er dringend zur Sparkasse direkt neben dem Ratskeller musste, um Geld abzuheben.
    Er ging an den Schalter und bat um einhundert Euro in Fünf-Euro-Scheinen, damit ihn der Bankangestellte nicht zum Geldautomaten schickte. Geschickt verwickelte Sola ihn in ein Gespräch. Bald unterhielten sie sich über die Polizeiaktion vor der Tür. Der Mann wusste nicht viel, nur dass es mit irgendeinem Versteck zu tun hatte.
    Sofort erinnerte Sola sich an die kurze Mitteilung in den Nachrichten, die ihm deswegen aufgefallen war, weil die Sprecherin das Leinebergland erwähnt hatte. Sie hatte definitiv nicht Alfeld gesagt, sondern sich allgemeiner ausgedrückt. Irgendjemand hatte Leichenteile in Frühstücksboxen verstaut und diese dann versteckt.
    Auf Ideen kamen die Leute.
    Sola spazierte mit seinen Euro-Scheinen in der Hand aus der Sparkasse, direkt auf den uniformierten Polizisten zu, der den Zugang zum Ratskeller versperrte.
    „Was ’n hier los?“
    „Routine. Bitte gehen Sie weiter.“
    „Liegt da eine Leiche?“
    „Keine Leiche. Bitte gehen Sie weiter.“
    „Ich dachte ja nur, Sie wollten vielleicht wissen, was ich gesehen habe. Gestern Abend.“
    „Was haben Sie denn gesehen?“
    „Einen Mann.“
    „So so.“
    „Und eine Frau, die sind da zwischen den Häusern verschwunden.“
    „Sind Sie ihnen gefolgt?“
    „Nee, bin ich ein Spanner oder was?“
    „Danke für Ihre Aussage. Ich werde vorsichtshalber Ihre Personalien aufnehmen, falls wir auf Ihre Beobachtungen zurückkommen müssen.“
    „Hab ich’s doch gewusst. Die Frau, stimmt’s? Er hat die Frau abgemurkst.“ Sola sprach jetzt deutlich lauter, damit mehr Menschen stehen blieben, näher kamen.
    „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es hier keine Leiche gibt.“
    Zu den Passanten, die jetzt herankamen, sagte er: „Bitte gehen Sie weiter.“
    Ein Mann fragte etwas. Dann tauchte jemand mit einem Fotoapparat in der Hand auf. Sola nutzte die Gelegenheit, sich zu verdrücken.
    Viel hatte er nicht erfahren.
    Eine Viertelstunde später stand er vor der Hofeinfahrt zu Markus’ Bauernhof. Er las die Namen auf den Briefkästen. Lina Heitkämper auf dem ersten und Markus Heitkämper auf dem zweiten.
    Geschieden?
    Er schritt durch das Tor über den gepflasterten Innenhof. Alles war still. Auf der rechten Seite befand sich eine gemauerte Scheune, die scheinbar zu einem Wohnhaus umgebaut worden war. Sola konnte durch die großen Fenster ins Innere schauen. Wohnzimmer und Küche, hier Leder und Chrom, da helles Holz.
    Er ging weiter zum Haupthaus.
    Neben der Haustür hing ein altes Messingschild. Alfred und Lina Heitkämper.
    Es schien sich um die Mutter zu handeln. Er klingelte.
    Nichts rührte sich.
    Er klingelte noch einmal.
    Plötzlich öffnete sich rechts von ihm ein Fenster. „Guten Tag, junger Mann. Die Tür ist offen. Kommen Sie nur herein. Ich bin im Wohnzimmer.“
    Sola drückte die Türklinke herunter. Tatsächlich schwang die Tür knarrend auf.
    „Ich bin hier drüben. Folgen Sie meiner Stimme. Und bringen Sie mir bitte die Zeitung mit. Sie muss auf dem Boden liegen.“
    Die alte Dame hatte recht. Sola bückte sich und hob die Alfelder auf. Dann schritt er

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