Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt
Beschränkungen. Man kann einen Planeten nicht verwandeln, ohne genau zu wissen, was man will, und die Information in Obie einzugeben. Die Ohren und der Schweif wären nicht möglich gewesen, wenn Obie nicht zuerst den Code für den Esel gehabt hätte. Es wird viel Zeit und Arbeit kosten, eine Welt richtig umzuformen, und ich bin ein geduldiger Mensch. Wenn ich es jetzt oder in den nächsten Jahren mit einem Planeten versuchen wollte, wären die Ergebnisse vermutlich ungeheuerlich. Nein, ich brauche Zugang zu allen Informationen, den besten Gehirnen, dem Besten von allem, um das durchzuführen. Ich brauche die Ressourcen von Hunderten von Welten. Um die Ressourcen zu erhalten, die ich brauche, muß die Ratsflotte unter meiner Kontrolle stehen.«
Mavra und einige andere drehten sich halb herum, als sie hinter sich Bewegung wahrnahmen. Vier Aufseher waren herausgetreten, alle mit gefährlichen Elektronengewehren.
Der Herr von Neu-Pompeii blickte zu Yulin hinüber und nickte ihm zu. Das blaue Licht flammte wieder auf, und als es erlosch, war Rumney wieder ein Mann und hatte normale Ohren.
Aber den Schweif hatte er behalten.
Trelig rief ihn herauf, und als er die Bewacher sah, wollte er umkehren, besann sich aber und trat zu den anderen.
»Was soll das bedeuten?« knurrte er, und auch die übrigen erhoben Protest.
Trelig entfernte sich einen Schritt.
»Ich brauche die Flotte und die Waffenlager-Steuerung. Bitte, gehen Sie nicht auf mich oder die Wachen zu. Die Gewehre sind auf Betäubungs-Streufeuer eingestellt. Es würde Ihnen nichts nützen, selbst wenn ich mitgetroffen würde. Außerdem brauche ich Sie alle lebend, damit Sie zurückkehren und Ihren Räten mitteilen können, was Sie gesehen haben, ausgenommen die hier anwesenden Räte, deren Stimmen ich direkt brauche. Ich brauche Sie, damit Sie berichten und die Beweise liefern. Wenn der Rat in vier Tagen zusammentritt, verlange ich eine Abstimmung, die mich zum Ersten Rat mit alleiniger Verfügungsgewalt über Flotte und Waffenlager macht. Wenn die Abstimmung nicht zustande kommt, werden wir mit dem großen Spiegel Experimente bei den Welten anstellen, die Sie vertreten. Neu-Pompeii wird überall sein. Sie werden es nicht einfangen. Ich besitze vielleicht nicht alle Daten, um eine Welt zu verändern, aber ich kann mit Obie Ihre Existenz aufheben! Ich kann den Rat so dezimieren, bis ich die Stimmen zusammenbekomme!«
Sie waren entsetzt.
»Sehen Sie, meine Freunde«, schloß er, »wenn Sie mir diese Macht nicht geben, wird das sehr schmerzlich für mich sein, viele Menschenleben kosten und mir einen hohen Aufwand an Zeit und Mühe verursachen. Aber ich werde so oder so gewinnen. In vier Tagen – oder in vier Jahren. Es wird nicht darauf ankommen. Aber ich bin ungeduldig und direkt. Wir können uns eine Menge Qualen, Mühe und Leben sparen, wenn Sie meinen Forderungen gleich nachgeben.«
Rumney griff hinter sich und berührte ungläubig seinen Schweif.
»Und dieser Schweif ist der Beweis?«
Trelig nickte.
»Sie werden jetzt alle der Reihe nach hinuntergehen und auf die Scheibe treten. Es wird eine Kleinigkeit bei Ihnen verändert werden, nicht mehr als bei Bürger Rumney, es sei denn, Sie machen Schwierigkeiten. Wenn Sie sich wehren, werden wir Sie betäuben, und die Folgen werden nicht harmlos sein , glauben Sie mir. Aber wie Rumney Ihnen erklärt hat, ist der Prozeß schmerzlos, und ich verspreche Ihnen, daß jeder, dessen Welt für mich stimmt, zurückverwandelt wird. Das kann ohne eine Rückkehr nach Neu-Pompeii geschehen.«
»Wieviel ist Ihr Versprechen wert?«
»Ich halte mein Wort stets , Bürger«, sagte Trelig verletzt. »Ich halte meine Versprechungen immer – und meine Drohungen führe ich auch aus.«
Niemand wehrte sich. Es wäre nutzlos gewesen.
Trelig machte sich nicht die Mühe, kreativ zu sein. Jeder bekam der Reihe nach denselben langen Pferdeschweif wie Rumney, in der Farbe den jeweiligen Haaren angepaßt. Mavras Schweif war kohlschwarz, dicht und reichte bis unter ihre Knie. Man mußte sich erst daran gewöhnen, obwohl der Schweifmuskel überaus leicht zu steuern war und der Knochen weich und biegsam wirkte. Trotzdem saß es sich unbequem, als sie wieder hinauffuhren.
Die Ergänzung ihrer Anatomie war jedoch überzeugender Beweis für sie alle und würde als überzeugender Beweis für die über alle hängende Bedrohungen dienen.
Mavra schaute sich nach den anderen Leuten im Lift um und sah, daß Antor Trelig die Stimmen erhalten
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