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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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wie wir manches in Obie einbringen sollen, damit sie geistig als vollständige Wesen herauskommen. Das ist aber nur eine Frage der Zeit und der Übung. Und wir können natürlich alles Bekannte erschaffen, das nicht größer ist als die Scheibe, und dessen Code wir zuerst in Obie eingegeben haben. Jede Art von Nahrung, alles Organische und Anorganische, absolut real, nicht zu unterscheiden vom Original.«
    »Sie sagten, die Maschine sei ein Prototyp«, stellte Mavra fest. »Dürfen wir davon ausgehen, daß Sie über dieses Stadium schon hinaus sind?«
    »Sehr gut, Bürgerin Tschang«, lobte Trelig. »Ja, gewiß! Sie haben das große Rohr in der Mitte des Schachts gesehen?« Sie nickten. »Nun, es ist gerade an eine riesige Ausgabe des kleinen Energiestrahlers angeschlossen worden, den Sie dort in der Mitte des kleinen Spiegels sehen. Ich habe die Teile an einem Dutzend verschiedener Orte bauen und hier von meinen eigenen Leuten montieren lassen. Dasselbe gilt für eine riesige Version des Spiegels, der natürlich in der Form und Beschaffenheit ein wenig anders ist. Und riesengroß – er füllt den Großteil der Oberfläche unserer Unterseite aus. Wenn die Energie ausreicht, was wir glauben, sollte er aus einer Entfernung von über fünfzehn Millionen Kilometer auf eine Fläche von mindestens fünfundvierzig- bis fünfzigtausend Kilometern Durchmesser wirksam sein.«
    »Sie meinen einen Planeten?« entfuhr es jemandem.
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Trelig. »Hören Sie, ich glaube, Sie haben recht! Natürlich nur, wenn die Energie ausreicht.« Er schaute hinunter zu Rumney, der darauf wartete, zurückverwandelt zu werden. »Jetzt zeige ich Ihnen das volle Potential«, flüsterte er und nickte Yulin zu.
    Bevor der Mann mit den Ohren und dem Schweif etwas tun konnte, erfaßte ihn das blaue Leuchten wieder. Als er einige Augenblicke später auftauchte, war zusätzlich etwas verändert worden. Er hatte die Ohren und den Schweif und auch seinen Bart beibehalten, aber durch das dünne Gewand konnte man deutlich sehen, daß er, obwohl sein mächtiger, maskuliner Körper weiterbestand, jetzt vom Geschlecht her eine Frau war.
    Trelig grinste die anderen bösartig an, dann rief er hinunter: »Sagen Sie, Bürger Rumney, fällt Ihnen sonst eine Veränderung auf?«
    Die Person auf der Scheibe schaute an sich herunter, betastete sich und schüttelte ihren – seinen? – Kopf.
    »Nein«, erwiderte die Person mit einer Stimme, die jetzt eine halbe Oktave höher lag. »Wieso?«
    »Sie sind jetzt eine Frau, Bürger Rumney.«
    »Aber ja, versteht sich. Das war ich immer.«
    Trelig sah die Gruppe selbstzufrieden an.
    »Sehen Sie? Diesmal haben wir etwas Grundlegendes in den Gleichungen geändert, die ihn hervorgebracht haben. Wir haben ihn zu einer Sie gemacht. Eigentlich etwas sehr Einfaches – einfacher als umgekehrt, denn er ist jetzt XX, während wir im umgekehrten Fall den Y-Faktor einführen müßten. Das Wichtige dabei ist: Nur wir wissen, daß eine Veränderung stattgefunden hat. Er weiß es nicht – und wenn Sie mit ihm so zurückkehrten, würden Sie feststellen, daß auch alle anderen sich an ihn als Frau erinnern, daß alle seine ganze Vergangenheit weiblich ist, daß alles darauf abgestellt wurde. Das ist die wahre Macht der Anlage. Nur die Abschirmung und unsere große Nähe lassen zu, daß wir von der Veränderung nicht selbst betroffen sind.«
    Sie dachten darüber nach. Neu-Pompeii würde natürlich abgeschirmt sein, wahrscheinlich durch etwas, das man dem Plasmaschirm hinzugefügt hatte. Wenn der große Spiegel auf einen ganzen Planeten wirkte, würde niemand in der ganzen Galaxis auch nur wissen, daß sich etwas verändert hatte. Die Welt, die das Opfer geworden war, würde es ebenfalls nicht wissen. Die Bewohner würden im Rahmen der natürlichen Ordnung der Dinge zu Treligs Spielzeug und Besitz werden.
    »Sie Ungeheuer!« fauchte einer der Räte. »Warum zeigen Sie uns das alles? Warum diese Bloßstellung, außer zur Selbstbestätigung?«
    »Das spielt natürlich eine Rolle«, meinte Trelig achselzuckend. »Aber solche Macht ist kein Spaß, wenn jemand nicht weiß, was vorgeht. Aber nein, es steckt mehr dahinter.«
    »Sie brauchen die Ratsflotte, um Neu-Pompeii zu bewegen und zu schützen«, riet Mavra.
    »Nein, das nicht«, sagte er lächelnd. »Den Berechnungen zufolge wäre es möglich, Neu-Pompeii mit dem Feld zu umgeben und es an einen beliebigen Ort zu versetzen. Nein, hier geht es um unsere eigenen

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