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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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würde, die er brauchte. Das hieß, daß Nikki Zinder um jeden Preis von hier fortgebracht werden mußte, Schweif hin, Schweif her.
    Oben fragte sie Trelig nach Dr. Zinder.
    »Ach, er muß hier irgendwo sein. Ohne ihn kämen wir nicht zurecht, wissen Sie. Nicht bei der großen Erprobung. Wenn Sie über die Kuppel hinausblicken könnten, würden Sie einen Asteroiden sehen, der so groß ist wie dieser, aber nur ein Gesteinsklumpen, der von Schleppern aus Neue Harmonie in etwa zehntausend Kilometern Entfernung in Position gebracht wird. Eine kleine Zielscheibe, ein Nichts. Wir werden morgen sehen, was wir daraus machen können.«
    »Werden wir die Verwandlung beobachten können?« fragte sie.
    »Gewiß. Das ist die abschließende Vorführung. Ich lasse hier Bildschirme aufstellen, damit Sie alles verfolgen können. Und danach werden Sie mit Ihren Botschaften aufbrechen und mit Ihren, äh, Souvenirs.«
     
     
    Mavra kehrte erschöpft und betäubt in ihr Zimmer zurück. Sie sah befriedigt, daß Stiefel und Gürtel an ihrem Platz lagen. Die Kleidung dagegen war säuberlich gereinigt, gebügelt und zusammengefaltet worden. Sie riß das Gewand herunter, das sie den ganzen Tag getragen hatte, und sah zum erstenmal im Spiegel über dem Schreibtisch ihren Schweif. Sie drehte sich hin und her und mußte zugeben, daß er außerordentlich natürlich wirkte; Sie peitschte ein wenig damit, streckte ihn hinaus und bestaunten ihn.
    Sie fühlte sich plötzlich todmüde, als klinge ein heftiger Schock ab. Sie durfte sich nicht so fühlen, nicht in diesem Stadium. Aber es war noch früh, dachte sie. Das Licht im Korridor war durch die große Tür noch sichtbar, und das hieß, daß der beste Augenblick noch nicht gekommen war. Sie ging zum Bett und legte sich hin.
    Bevor sie nachzudenken vermochte, war sie eingeschlafen. Und sie träumte. Mavra träumte selten, jedenfalls konnte sie sich nie an einen Traum erinnern. Aber dieser war so klar wie die Wirklichkeit.
    Sie stand wieder auf der Silberscheibe im Computerzentrum, aber als sie sich umschaute, waren keine Gesichter auf der Galerie, keine Gesichter an den Konsolen. Der Raum war leer, bis auf sie. Leise summte der Computer.
    »Mavra Tschang«, sagte der Computer zu ihr. »Hören Sie zu, Mavra Tschang. Dieser Traum wird von mir hervorgerufen, während Sie der Behandlung unterzogen werden. Alles, was jetzt vorgeht, ist bereits geschehen, unser Gespräch eingeschlossen, in der millionstel Sekunde zwischen Beginn und Ende der Behandlung. Diese Aufzeichnung wird hergestellt, um die Erinnerung zu wecken, wenn Sie schlafen, in einem künstlich erzeugten Hypnoseschlaf.«
    »Wer sind Sie?« fragte sie. »Sind Sie Dr. Zinder?«
    »Nein«, erwiderte der Computer. »Ich bin Obie. Ich bin eine Maschine, eine mit Selbstbewußtsein ausgestattete. Dr. Zinder ist jedoch ebenso mein Vater wie der seiner Tochter, und zwischen uns besteht dieselbe Verbindung. Ich bin sein zweites Kind.«
    »Aber du machst die Arbeit für Trelig und seine Kreatur Yulin«, betonte sie. »Wie kannst du das tun?«
    »Ben hat einen Großteil meiner Speicherkapazität entworfen und besitzt deshalb die Fähigkeit, meine Handlungen zu erzwingen«, erklärte Obie. »Während ich zwar tun muß, was er von mir verlangt, ist mein Gehirn, mein Selbstbewußtsein, Dr. Zinders Schöpfung. Das wurde eigens so geschaffen, damit niemand vollständige Kontrolle über die Anlage erlangen kann, die wir gebaut haben.«
    »Dann kannst du frei handeln«, erwiderte sie staunend. »Du kannst handeln, wenn du nicht ausdrücklich angewiesen wirst, es nicht zu tun.«
    »Dr. Zinder sagte, mir solche Einschränkungen zu geben, würde bedeuten, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen; es gibt stets geistige Schlupflöcher. Das habe ich festgestellt.«
    »Warum hast du dann nicht gehandelt?« fragte sie scharf. »Warum hast du das alles zugelassen?«
    »Ich bin hilflos«, sagte Obie. »Ich kann mich nicht bewegen. Ich bin isoliert, wo die einzige Kommunikation ohne schwere Zeitverzögerung mit Treligs System besteht, was also nicht den geringsten Nutzen hätte. Die Veränderungen der Wirklichkeit sind auf die kleine Scheibe beschränkt, und ich kann nicht einmal das von mir aus auslösen. Es erfordert eine Reihe verschlüsselter Befehle, mir Zugang zum Spiegelarm zu geben. Das wird sich morgen aber ändern.«
    »Die große Schüssel«, flüsterte sie. »Man wird dich an die große Schüssel anschließen.«
    »Ja, und sobald der Anschluß hergestellt ist,

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