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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Zinder!« rief Trelig. »Kommen Sie nach vorn!«
    Das dicke Mädchen löste die Gurte und ging nach vorn zum Bildschirm.
    »Unglaublich!« sagte Gil Zinder mit der Stimme seiner Tochter.
    »Aber warum gibt es zwei vollkommen verschiedene Hälften?« meinte Trelig. »Im Süden sieht man zwar auch die vielen Facetten, aber man erkennt Grün und Meere und dergleichen. Unsere Art von Welt. Dann kommt der breite Bernsteinstreifen um den Äquator, und darüber befindet sich eine völlig andere Art von Welt.«
    »Die Pole sind auch interessant«, sagte Zinder. »Sehen Sie, wie dunkel und dick sie sind und wie groß. Fast wie riesige Gebäude, Hunderte, vielleicht Tausende von Kilometern im Durchmesser.«
    Yulin steuerte das Schiff auf einen der Pole zu. In der Mitte zeigte sich ein riesiger, gähnender sechseckiger Umriß von völlig undurchdringlicher Schwärze.
    »Was ist das?« sagte Trelig.
    Gil Zinder überlegte.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht so etwas wie unser großer Spiegel, nur viel komplizierter.«
    »Aber warum Sechsecke?« meinte Trelig. »Überall gibt es nur Sechsecke.«
    »Die Markovier hatten eine enorme Vorliebe für das Hexagon«, erwiderte Yulin. »Ihre Ruinen sind voll davon, ihre Städte sind in dieser Form errichtet. Als Kind habe ich eine gesehen.«
    »Sehen wir uns den Norden an«, schlug Trelig vor. »Er ist so vollkommen anders. Dafür muß es einen Grund geben.«
    Yulin steigerte den Schub, und auf dem Schirm drehte sich das Bild mit großer Schnelligkeit.
    »Nicht ganz einfach«, sagte der Pilot. »Diese Schiffe sind nicht dafür gebaut, so langsam zu fliegen, außer beim Landen und Andocken.«
    Sie überflogen den Äquator, eine echte Barriere, wie sie sahen – fremdartig, beeindruckend und undurchsichtig.
    Sie ließen den Terminator hinter sich und flogen ins Dunkle.
    »Aber hier lebt jemand«, erklärte Trelig und deutete auf den Schirm.
    Einige Bereiche in manchen Sechsecken waren beleuchtet, und man sah deutlich einige große Städte.
    »Schade, daß wir nicht näher heran können«, meinte Zinder. »Die Verzerrung durch die Atmosphäre ist wirklich stark.«
    »Vielleicht noch ein bißchen tiefer«, antwortete Yulin. »Ich versuche, knapp über der Stratosphäre zu fliegen. Damit sind wir hoch genug, um uns noch im Vakuum zu befinden, aber tief genug, um Einzelheiten zu erkennen.«
    Er flog tief hinunter, sie fegten über den Äquator und gerieten in grelles Sonnenlicht.
    Dann schien der Antrieb zu stocken, und die Bordbeleuchtung flackerte.
    »Was ist los?« fragte Trelig.
    »Ich – ich weiß es nicht«, erwiderte Yulin stockend.
    Es wiederholte sich, und er schaltete auf Handsteuerung und versuchte dagegen anzukämpfen. »Plötzlicher Substanzverlust, in Abständen.«
    »Ziehen Sie hoch!« befahl Trelig, aber in diesem Augenblick erloschen die Lichter.
    »Wir stürzen wie ein Stein!« kreischte Yulin. »Mein Gott!«
    Trelig kippte blitzschnell ein paar Hebel, aber es nützte nichts. Sie waren in der Kabine fast in völliger Dunkelheit. Dann flammte alles wieder auf. Vorne und hinten ertönte ein Heulen.
    Vor ihnen rollte eine Platte hoch und zeigte eine häßliche Landschaft nur zehn Kilometer unter ihnen. Trelig packte ein Rad vor dem Copilotensitz.
    Licht und Schub fielen wieder aus, aber nun wurde das Schiff wild umhergeworfen. Trelig rang mit dem Rad.
    »Das Ding ist auch für den Flug in der Atmosphäre geeignet«, stieß er hervor. »Die Flügel sind endlich ausgefahren. Selbst wenn der Antrieb ganz ausfällt, glaube ich, daß ich das Schiff hinuntersteuern kann.«
    Yulin sah die Landschaft mit erschreckender Schnelligkeit heranfegen. Trelig kämpfte darum, den Bug hochzuhalten, mußte aber trotzdem vorsichtig sein, um den Boden zu sehen.
    Der Schub fiel erneut aus, und Trelig war es gelungen, die Fahrt zu verringern, aber nicht genug.
    »Hat das Ding Räder?« fragte Yulin.
    »Machen Sie keine Witze. Ich brauche eine ebene Stelle, die an die zwanzig Kilometer lang ist. Schnallt euch an.«
    »Da! Eine Ebene!« schrie Yulin.
    Trelig sah sie und steuerte darauf zu, während das Schiff heftig gebeutelt wurde. Sie prallten auf. Was sie rettete, wie sie später begriffen, war die viel dichtere Atmosphäre, die das Fahrzeug stark genug abbremste. Gerade genug.
    Sie prallten mit ungeheurer Wucht auf, und Yulin kreischte vor Schmerzen.
    Sie rutschten über nacktes Gestein, scheinbar eine Ewigkeit, fegten schließlich über einen Gegenhang, der sie beinahe umgekippt hätte, drehten sich

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