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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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und berührten sich teilweise sogar.
    Genug gespielt, dachte Yulin. Damit verbrauchte man zuviel Luft. Er stand auf und streckte ihnen mit einer, wie er hoffte, freundschaftlichen, hilfeflehenden Geste die Hände entgegen.
    Das schien sie noch stärker aufzuregen. Er hatte das seltsame Gefühl, Objekt einer heftigen Debatte zu sein, die außer diesen Wesen niemand hören konnte.
    Aber diskutierten sie, ob sie helfen wollten? Wie sie helfen sollten? Oder was hatte ihr Verhalten zu bedeuten?
    Zwei von den Wesen schwebten heran, schienen aus einer Entfernung von fünfzig Zentimetern sein Atemgerät zu betrachten, und er sah immer mehr ihrer Genossen herankommen. Er beobachtete, daß sie aus Spalten im Boden quollen, wie Gespenster, voll ausgestreckt, um sich dann einzurollen oder zu fließen.
    Schließlich schienen sie zu einem gemeinsamen Entschluß zu gelangen. Sie drängten sich um die Menschen, so dicht, daß man hinter ihnen nichts mehr zu erkennen vermochte. Dann öffnete sich auf einer Seite ein schmaler Durchgang. Sie warteten.
    »Ich glaube, wir werden irgendwo hingeleitet«, sagte Trelig. »Sollen wir gehen?«
    »Immer noch besser, als in ein, zwei Stunden hier zusammenzubrechen und zu sterben«, erwiderte Yulin.
    Trelig ging voraus, Zinder und Yulin folgten. Daß sie in eine bestimmte Richtung geführt wurden, war unübersehbar – die Öffnung vor ihnen blieb, aber hinter ihnen schlossen die Wesen sich sofort zusammen.
    Yulin prüfte sein Atemgerät. Noch etwa zwei Stunden. Er hoffte, daß ihr Ziel nicht sehr weit entfernt war.
    Gut eine Stunde später erreichten sie einen Felsvorsprung. Viele Wesen hielten sich dort auf – vielleicht Tausende. .
    »Yulin, da, sehen Sie!« rief Trelig aufgeregt.
    Ben Yulin starrte in die sternenbeleuchtete Dunkelheit am Felsen und konnte schließlich eine schwärzere Stelle erkennen.
    »Eine Höhle?« meinte er enttäuscht. »Verdammt, wir sind zu ihrem Anführer gebracht worden, oder was er sonst ist.«
    »Nein, nein«, sagte Trelig. »Meine Renard-Augen müssen besser sein als Ihre Tschang-Augen. Sehen Sie sich die Form des Loches an.«
    Yulin ging näher hin. Es war groß, vielleicht an allen sechs Seiten zwei Meter lang.
    Sechs Seiten?
    »Ein Hexagon!« stieß Yulin hervor. »Sie haben verstanden!«
    »Wir werden sehen«, gab Trelig zurück. »Offenkundig wollen sie, daß wir hineingehen, und wir können es ruhig tun. Die Luft geht langsam zu Ende. Fertig?«
    »Gut, gehen wir«, erwiderte Yulin und betete darum, daß sie nicht einfach eine Höhle betreten würden, wo die Regierung dieser Wesen hauste.
    Trelig ging voran. Er schien nicht in eine Höhle oder ein Loch zu treten – er trat einfach vor, schien kurz zu erstarren und verschwand. Yulin stieß Zinder an, der genausogut wußte, wie wenig Luft sie noch hatten, und deshalb ebenfalls hineintrat und verschwand. Ben Yulin nahm einen letzten kostbartiefen Atemzug und folgte ihm.
    Es war ein sonderbares Gefühl, so, als falle man in ein endloses, gigantisches Loch. Es war unangenehm und scheußlich, aber sie mußten es ertragen.
    Das Gefühl hörte so plötzlich auf, wie es entstanden war, und sie fanden sich in einer sonderbaren Höhle, in der andere von den Wesen zu sehen waren.
    »O nein«, sagte Yulin entsetzt. »Das ist nur ein Verkehrssystem.«
    Trelig wollte antworten, als eine geisterhafte Gestalt, den Wesen so unähnlich wie den Menschen, herankam. Sie war riesengroß – mindestens drei Meter hoch und fast ebenso breit. Sie besaß gefährlich aussehende Krallen und Insektenbeine und trug eine Art Schutzpanzer.
    »Was, zum Teufel –?« begann Trelig, aber dann winkte ihnen die Gestalt, drehte sich um und ging durch die Höhle.
    »Unser neuer Führer«, sagte Yulin. »Ich glaube, die Farbflecken gefallen mir besser. Also, gehen wir. Die Luft ist bald verbraucht.«
    Sie schritten durch einen Gang, dann glitt eine Tür zur Seite, und sie stellten fest, daß es sich um eine Art Luftschleuse handelte. Sie schloß sich hinter ihnen und öffnete sich kurze Zeit später auf der Vorderseite. Das Wesen war vorangegangen, aber sie sahen es draußen warten.
    Draußen, das war eine lange, breite Halle aus einem orangefarbenen kristallinen Material, das funkelte. Es war strahlend hell hier, und Yulin war nicht der einzige, dem die sechseckigen Türreihen auffielen.
    Das große Insektenwesen ging langsam den Korridor hinunter, und sie folgten ihm. Der Weg schien weit zu sein, und nach Yulins Uhr am Atemgerät nahm er

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