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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ausdruckslos. »Ich höre.«
    »Sie sollen der Keim für neue Rassen werden«, fuhr sie fort. »Sie sind diejenigen, welche die Seelen, oder was auch immer, liefern werden, sobald der Schacht repariert ist.«
    »Aber wenn der Schacht repariert ist, wird alles sein wie vorher«, betonte er.
    »Nein, zuerst muß er abgeschaltet werden. Das ganze Experiment der Markovier ist vorbei, und es ist gescheitert. Es ist Zeit, auf den Wiedergabeknopf zu drücken und neu anzufangen. Sie müssen helfen. Den Leuten muß ermöglicht werden, zu tun, was wir tun: durch den Schacht zu gehen, als etwas anderes herauszukommen. Sie kennen die Reaktion, die der Durchgang vieler Personen hervorrufen wird, besser als ich. Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Ortega schwieg eine ganze Minute lang, dann sagte er: »Was Sie damit sagen, ist nichts anderes, als daß nicht nur Nathan Brazil zurückkommt, sondern daß er diesmal wirklich etwas Tiefgreifendes tun wird.«
    Sie nickte angstvoll.
    »Und woher wissen Sie das alles?«
    Sie überlegte.
    »Weil dieser Zentaurkörper nicht mein eigener ist. Weil er von Obie gemacht wurde«, sagte sie. »Weil ich Mavra Tschang bin.«
    Serge Ortega fiel beinahe hin. Dann kicherte er, schließlich lachte er und konnte nicht mehr aufhören. Endlich sagte er: »Wie ist so etwas möglich? Obie wurde zerstört. Mavra Tschang befand sich noch in ihm, also ist sie mit dem Computer zugrunde gegangen. Wir hatten Zeugen dafür.«
    »Wir haben das vorgetäuscht«, erwiderte Mavra. »Das mußten wir tun, sonst wäre Obie, der nur noch sich selbst verantwortlich war – ein Miniatur-Schacht der Seelen –, gehaßt, gefürchtet, vielleicht trotz seiner Kräfte irgendwann wirklich zerstört worden. Und ich wollte nicht als Mißgeburt zur Menschheit zurück, wie Sie wissen. Ich wollte bei Obie bleiben und mit ihm sterben. Das war nicht der Fall. Wir flogen zu einer fernen Galaxis und hatten viel Spaß.«
    Er schwankte ein wenig hin und her, aber Mavra konnte nicht erkennen, was er dachte.
    »Und wo ist Obie jetzt?«
    Sie seufzte.
    »Tot – oder so gut wie tot.« Sie berichtete kurz und wahrheitsgemäß.
    »Und Brazil? Wann kommt er hier an?« fragte der Schlangenmann.
    »Das weiß ich nicht. Niemand außer ihm weiß es – und ich bin nicht sicher, ob er nicht einfach auf den richtigen Augenblick wartet.«
    »Und er hat Sie aufgefordert, mir das alles zu sagen?« fragte Ortega skeptisch.
    Sie lächelte.
    »Die Entscheidung hat er mir überlassen. Er sagte, als Verbündeter wären Sie unentbehrlich, aber wenn Sie keiner werden wollten, sollte ich Sie daran erinnern, daß er Sie einmal geschlagen hat, als er nicht wußte, wen er gegen sich hatte, und mit offenen Augen würde ihm das notfalls wieder gelingen.«
    Ortega lachte wieder.
    »Ja, ja! Typisch Brazil! Ach, ist das großartig!« Dann schien alle Fröhlichkeit von ihm abzufallen. Er wirkte plötzlich uralt, so alt, wie er wirklich war, dann wurde sein Blick weicher.
    »Sie sind wirklich Mavra Tschang?«
    Sie nickte.
    »Na, hol mich der Henker. Gott ist sogar zu den Sündern gut«, murmelte er vor sich hin. Dann sah er sie an. »Wissen Sie, ich habe in meinem langen Leben viele Leute umgebracht, die alle entweder mich umbringen wollten oder den Tod doch sehr verdient hatten. Ich habe viele Leute hereingelegt, die es verdienten, und wissen Sie, wenn ich alles noch einmal vor mir hätte, würde ich es genauso machen. Mein Gewissen wird nur von einer einzigen Person belastet, und ich bin das nie losgeworden, obwohl ich keine andere Wahl hatte, was noch ärgerlicher ist. Sie sagen praktisch, daß mir Absolution erteilt worden ist. Diese eine Person lebt und hat ein volles Leben gehabt, länger gelebt als jeder andere – Brazil und mich vielleicht ausgenommen. Sie sagen mir, daß ich das Richtige getan habe, daß mir jetzt verziehen worden ist.«
    Sie sah ihn an, ein wenig verwirrt über seine Reaktion. Das hatte sie von dem Mann ganz und gar nicht erwartet. Sie hätte beinahe schwören mögen, daß Tränen in seinen Augen standen.
    »Ich habe Ihnen nicht verziehen, Ortega«, sagte sie ruhig. »Sie sind der einzige, den ich jederzeit mit Vergnügen umbringen könnte – wenn ich Sie nicht brauchte.«
    Er lachte leise.
    »Sie sind wirklich Mavra Tschang?« Er schien die Bestätigung zu brauchen, so, als könne er die Wahrheit nicht akzeptieren. »Hol mich der Henker!« Plötzlich wurde seine Miene hart. »Hören Sie, wenn Sie wirklich Mavra Tschang sind, schulden Sie mir

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