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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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nehmen an, daß es sich um ein Mutterschiff oder mehrere Raumschiffe handelt. Der gesunde Menschenverstand verlangt, daß wir davon ausgehen, das Mutterschiff – oder mehrere Schiffe – werde von Kampf-Raumfahrzeugen mindestens in Flottenstärke begleitet.«
    Diese Einschätzung erregte Unruhe. Das Eindringen einer feindlichen Raumflotte von unbekannter Schlagkraft und ungewisser Position in den Kom-Bereich kündigte eine Katastrophe an.
    »Drittens haben wir die Erforschung von Verteidigungsmöglichkeiten angeordnet. Bislang haben wir erfahren, daß der Dreel-Organismus nur in Organismen mit einem Blutstrom von Temperaturgrenzen zwischen zehn Grad unter Null bis etwa fünfundachtzig Grad darüber wirksam wird.«
    Die Milikud und mehrere andere Rassen, die entweder keinen Blutstrom besaßen oder deren Systeme außerhalb der Temperaturgrenzen lagen, schienen ein wenig aufzuatmen, aber Varga machte der Erleichterung ein rasches Ende.
    »Wir haben Signale von außerhalb unserer Grenzen aufgefangen, die darauf hindeuten, daß die Dreel alle Rassen vernichten, die sie nicht übernehmen und gebrauchen können. Diese Information wurde indirekt durch unsere beinahe pathologisch selbstsicheren Gefangenen bestätigt. Die Dreel unternehmen einen Feldzug, um aus dem Universum ein Dreel-Universum zu machen – und niemand weiß, wie lange das schon im Gange ist. Sie scheinen andere Formen höherer Intelligenz einfach unerträglich zu finden.«
    Wieder gab es erhebliche Unruhe, obwohl die Zuhörer das meiste schon wußten.
    »Zur Frage des Schutzes«, fuhr der Präsident fort. »Der Dreel ist eine Art Virus, und Impfstoffe für jene Rassen, die sie brauchen, sind von unseren ausgezeichneten Kom-Labors und Medizinalcomputern bereits entwickelt worden. Es wird jedoch Wochen dauern, bis die Impfstoffe in großen Mengen hergestellt werden können, und Monate oder länger, bis jeder geimpft werden kann. Sie müssen mir glauben, daß wir hier so schnell wie möglich vorgehen. Inzwischen hängen wir leider von den Spürgeräten ab, die keine Ideallösung darstellen. Die Dreel behalten einen Körper bei, töten aber den Intellekt. Wir können die Dreel in einem Körper vernichten, aber dann bleibt eben nur dieser – ein Körper, der lebt, aber wenig mehr ist als ein Grashalm, hirnlos und unfähig, für sich selbst zu sorgen. Demzufolge haben wir, außer bei Opfern, die für Forschungs- oder Verhörzwecke gebraucht werden, angeordnet, daß jeder erkannte Dreel auf der Stelle zu töten, zu zerstrahlen oder durch Feuer zu vernichten ist.«
    Dafür gab es allgemeine Zustimmung, obwohl keinem der Abgeordneten auch nur im mindesten gefiel, was er sich anhören mußte.
    »Schließlich haben wir versucht, Verbindung mit ihnen aufzunehmen und zu verhandeln. Wir haben uns an Madalin gewendet und sie gerufen. Die Dreel waren sich bewußt, daß wir über sie informiert waren. Wir müssen also davon ausgehen, daß ihr Nachrichtendienst mindestens so gut ist wie der unsrige. Ich werde jetzt eine redigierte Tonaufnahme dieses Gesprächs abspielen. Bitte, benützen Sie Ihre Betrachter. Es dauert nicht lange. Bei Beginn unserer Aufzeichnung ruft der Verhandlungsführer unserer Seite die Hauptstadt von Madalin.«
    Die Bildschirme für die einzelnen Rassen flackerten.
    »Markatin, hier ist ›Dworcas Bagby‹, das Kom-Präsidiums-Schiff«, sagte eine Stimme. »Wir möchten mit Ihrer Führung sprechen.«
    Auf dem Bildschirm tauchte ein wunderschönes Mädchen auf, kaum älter als zwölf oder dreizehn Jahre. Sie sah jedoch schmutzig aus, und ihr in langen Flechten getragenes Haar wirkte verfilzt. Sie war nackt.
    »Ich bin Diri Smeel«, sagte sie im Singsang eines Kindes. »Ich werde mit Euch sprechen.«
    »Ich möchte mit jemand sprechen, der Befehlsgewalt hat«, sagte der Mann auf der ›Bagby‹ nach einer langen Überraschungspause mit bemühter Sachlichkeit.
    »Ich habe hier die Befehlsgewalt«, erwiderte das Mädchen. »Sie wollen unsere Bedingungen hören. Alle Kom-Flotten- und Polizei-Raumfahrzeuge im Raum sind innerhalb von fünf Standardtagen zu räumen. Lokale Streitkräfte müssen sich entwaffnen und zur Verfügung der Dreel-Kommandeure stehen, sobald diese in jedem Raumflughafen eintreffen. Sobald Schiffe ihr Ziel erreichen, hat jeder zwischenweltliche Handel aufzuhören.«
    Man hörte einen erstickten Laut. Der Verhandlungsführer des Kom-Bundes schien seinen Ohren nicht zu trauen.
    »Wir sind nicht hier, um zu kapitulieren«, sagte er

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