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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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schließlich, »sondern, um eine Einigung zu erzielen.«
    »Sie haben keine Alternative«, sagte das Mädchen unbeirrt. »Wir bieten nicht Tod, sondern Frieden und Ordnung. Sie werden nicht sterben. Wir werden einfach in Ihre Körper eintreten und Ihre Gedanken und Handlungen steuern.«
    »Aber das ist nichts anderes als Tod«, gab der Verhandlungsführer zurück.
    »Es ist nicht der Tod«, erklärte das Mädchen. »Es ist angemessen. Höhere Arten in der Natur beherrschen niedere; das Pferd, die Kuh, die Romba, der Worzeil – alle dienen Ihnen. Wir sind eine höhere Art, deshalb müßt Ihr uns dienen.«
    »Wir sind allein bemüht, ohne Konflikt zu leben, aber Ihren Standpunkt können wir nicht akzeptieren«, erklärte der Mann.
    »Es ist natürlich«, antwortete das Mädchen erstaunt. »Es ist die Ordnung der Dinge. Sie können sich nicht dagegen wehren. Das wäre genauso, als wollte man sagen, Minerale seien Pflanzen oder der Weltraum sei erfüllt von Sauerstoff. Es wäre falsch, so etwas zu behaupten. Es ist falsch, zu erklären, dem Höheren sollte nicht das Niedrigere gehören. Das verstößt gegen die Natur.«
    Die Katze biß sich in den Schwanz.
    »Wir können Ihre Ansicht nicht akzeptieren«, wiederholte der Verhandlungsführer. »Wir können Ihnen nicht gestatten, daß Sie unsere Welten erobern.«
    »Das ist nichts, was man akzeptiert«, erklärte das Mädchen noch überraschter. »Nichts, was jemand gestattet. Es ist. Es wird sein. Es ist seit über einer Milliarde Jahren so und wird so bleiben. Wir sind eine Galaxis geworden. Nicht eine Welt, nicht ein Planetensystem, nicht ein Sektor oder Quadrant. Eine Galaxis. Dann machten wir uns vor über zweitausend Jahren auf den Weg zu dieser Galaxis. Jetzt sind wir hier.«
    »Dann müssen wir kämpfen.«
    »Das Maultier mag ausschlagen, aber pflügen wird es trotzdem«, sagte sie ungerührt. »Wir haben es mit einer friedlichen und methodischen Domestizierung versucht. Wir werden aber nicht diskutieren. Tiere müssen oft dressiert werden, um das zu tun, was für ihre Herren angemessen und richtig ist. Wenn Sie das jetzt nicht tun wollen, ist dieses Gespräch sinnlos.«
    »Was wird geschehen, wenn die Dreel auf eine höhere Rasse treffen?« fauchte der Verhandlungsführer.
    Sie wirkte verwirrt und schien die Frage nicht zu begreifen.
    »Das ist nicht möglich«, erwiderte sie – und schaltete ab.
    »Fast im selben Augenblick«, fuhr Präsident Varga in seiner Rede fort, »wurden das Präsidiumsschiff und die Marineeskorte von Dreel-Schiffen angegriffen. Der Kom-Verband umfaßte vierzehn Schiffe, dreizehn so stark gepanzert wie möglich. Was Sie gehört haben, wurde hier über Relaisstationen aufgezeichnet. Wir haben von keinem der Raumschiffe wieder etwas gehört.«
    In der Halle brach ein Tumult los, und Varga brauchte einige Minuten, um sich wieder Gehör zu verschaffen. Schließlich sagte er: »Liebe Kollegen, der Kom-Bund wurde vor über tausend Jahren nach einem interplanetarischen Krieg, der wegen längst vergessener Ideologien ausgefochten wurde, von meiner Rasse begründet. Die furchtbaren Waffen, die auf neun Welten jedes Leben auslöschten, die Ursprungswelt meiner Rasse eingeschlossen, wurden versiegelt. Die Kom-Polizei, aufgestellt, um künftige Bedrohungen des interplanetarischen Friedens zu überwachen, bestand aus Leuten, die bereit waren, alle notwendigen Hilfsmittel zu ergreifen, um derartige Konflikte zu verhindern. Angemessen beaufsichtigt, mischt die Kom-Polizei sich in die internen Angelegenheiten keines einzigen Planeten ein, aber sie garantiert, daß Planeten nur sich selbst und keine anderen schädigen. Ähnliche Systeme wurden aufgebaut von den Rhone, den Tarak, den Milikud und den Botesh, und als wir uns zusammengetan haben, vereinigte man sie zu einem einzigen Gefüge. Unsere Rassen sind aus eben dem Grund verschmolzen, der für die Errichtung des Kom-Systems maßgeblich war: nicht, um einander zu beeinflussen, sondern, um einander vor Schaden zu schützen. Die Waffen wurden indessen nicht zerstört, weil niemand wußte, welche Krisen auftreten würden – und die Drohung mit ihrem Gebrauch hat, wie man weiß, manch einen Möchtegern-Eroberer abgeschreckt. Nur eine Mehrheitsentscheidung aller Mitglieder dieses Rates kann diese Waffen entsiegeln, nur eine solche Abstimmung kann die in ihrem Gebrauch versierte Kom-Polizei anweisen, sie einzusetzen. Ich glaube, wir müssen diese Abstimmung vornehmen, und ich, der ich für mich selbst und

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