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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Müttern wurden zwei männliche Nachkommen geboren«, warf Yua ein. »Darauf haben wir unsere Rasse aufgebaut.«
    Mavra nickte und fuhr fort: »Ich sagte mir jedenfalls, daß ich mehr über diese Gemeinde wissen mußte, und zwar schnell, weil wir sie brauchen.«
    »Der Riß im Raum-Zeit-Kontinuum erweitert sich sehr schnell«, sagte Obie ergänzend. »Wenn man ihm nicht Einhalt gebietet, wird er den gesamten Kom-Bereich in hundertfünfzig Jahren verschlingen. Allerdings wird er schon in ungefähr hundert Jahren alles Leben vernichtet haben. Dann wird der Riß weitergehen – immer schnell sich ausdehnend. Ich kann ihn nicht reparieren. Das liegt nicht nur außerhalb meiner Kräfte, sondern während er sich erweitert, erzeugt er Störungen in der ganzen Wirklichkeit, wie wir sie kennen. Ich meine, nun, stellen Sie sich die ganze Wirklichkeit, das ganze Raum-Zeit-Kontinuum, als eine Art Bettlaken vor. Reißen Sie es in der Mitte auf und fangen Sie an, von allen Seiten daran zu ziehen. Nicht nur erweitert sich der Riß, sondern durch das ganze Laken laufen Kräuselungen. Der Raum, die Zeit, die ganze Wirklichkeit werden verzerrt und verlieren ihre Stabilität. Im Augenblick bemerken Sie diese Unbeständigkeiten noch kaum, aber sie werden, bevor es zu Ende geht, schlimmer werden, viel schlimmer.«
    »Es gibt also nur eines, was wir tun können«, fuhr Mavra fort. »Wir müssen Nathan Brazil finden. Er hätte sofort, als sich das einstellte, zur Schacht-Welt gerufen werden müssen, um den Schaden zu beheben, aber das ist nicht der Fall gewesen. Entweder ist der Mechanismus beschädigt worden, oder er weigert sich aus irgendeinem Grund hinzugehen. Soviel wir wissen, ist er im ganzen Universum der einzige, der den Schacht-Computer reparieren kann. Entweder finden wir ihn, oder unsere Heimat hört auf zu existieren. So einfach ist das.«
    Marquoz dachte nach. Er hatte an sich keinen Anlaß, der Frau zu glauben, aber angesichts seiner Kenntnisse auch keinen, an ihren Worten zu zweifeln. Trotzdem, es blieben Fragen.
    »Ich muß wieder von vorne anfangen«, sagte er argwöhnisch. »Weshalb sind wir drei hier? Warum nicht ein Mitglied des Präsidiums oder der Ratspräsident oder jemand von ähnlicher Bedeutung?«
    Mavra Tschang lächelte.
    »Zum Teil war es Zufall, Ihre Rolle, meine ich. Ich hatte es auf Yua abgesehen.«
    Die Priesterin merkte noch stärker auf, blieb aber stumm.
    »Was wir am wenigsten kennen, ist die Geschichte der Gruppe, nachdem Obie und ich das Weite gesucht hatten«, erklärte Mavra. »Wir mußten also eine lebende Olympierin finden, und davon gibt es nicht viele. Wir zielten schließlich auf die Massenversammlung, um sie uns zu holen. Als sie ganz entrüstet zurückkam, lauschte ich und kam dahinter, daß sie den Kom-Bund um Hilfe ersuchte, Brazil zu finden. Ich beschloß, auf Sie zu warten.«
    Marquoz nickte. Es ergab Sinn.
    »Ich möchte mehr über Sie wissen«, sagte er zu Mavra. »Ich möchte wissen, wer Sie sind, und was Sie meinten, als Sie sagten, Sie wären Brazils Urenkelin.«
    »Mich interessiert das auch«, fügte Yua hinzu.
    Mavra lehnte sich zurück.
    »Ich war früher eine Art Mädchen für alles, gegen Geld zu haben, für anständige Dinge, versteht sich. Ein Frachterkapitän, der Nebenaufträge übernahm. Rätin Alaina heuerte mich an, bei Treligs Vorführung dabeizusein. Das tat ich, und wir fanden uns plötzlich alle auf der Schacht-Welt wieder. Ich brauchte mehr als zwölf Jahre, um von dort fortzukommen. Was die Frage angeht, ob ich Brazils Urenkelin bin, handelt es sich in erster Linie darum, wie man das betrachtet. Ich war die Enkelin von Leuten, die Brazil zum Kom-Bereich zurückbrachte, nachdem sie auf der Schacht-Welt gewesen waren; er gab ihnen in neuen Körpern ein neues Leben. Als die Heimatwelt meiner Eltern totalitären Kräften anheimfiel, holte Brazil mich heraus – meine Großeltern, inzwischen alt geworden, waren auf die Schacht-Welt zurückgekehrt – und brachte mich zu einem Frachterkapitän. Durch chirurgische Eingriffe bekam ich Ähnlichkeit mit ihm.« Sie sah, wie Yua die Augen aufriß, und fügte hinzu: »Ich war damals noch ganz klein, und es war das einzige Mal, daß ich ihn sah.«
    Sie richtete den Blick wieder auf Marquoz. »Nun, auf der Schacht-Welt traf ich auf meine Großeltern in neuer Gestalt. Sie gehörten zu den Leuten, die unseren Kampf mit Ben Yulin überlebten. Er verwandelte die ganze Gruppe in seine Traumfrauen – die Schweife waren ein

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