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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Lederstiefeln und breitem Gürtel, in dessen Schnalle sich zwei Drachenköpfe ineinander verbissen.
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?« fragte er. »Und wo hatten Sie sich versteckt?«
    Die Frau lächelte und neigte den Kopf in Richtung Yua.
    »Fragen Sie die da. Sie kann das so gut wie ich. Ich bin jemand, der die Wahrheit hinter dieser albernen Religion kennt, und ich verfüge über den Grund, wonach Sie Nathan Brazil finden oder uns erlauben werden, ihn ausfindig zu machen.«
    »Sie denken an Gewalt?« Marquoz mußte beinahe lachen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht an Gewalt. Der Grund, warum Sie Nathan Brazil finden müssen, ist der, daß er der einzige ist, der den Schacht-Computer in Ordnung bringen kann – und wenn er nicht in Ordnung gebracht wird, dann verschluckt das klaffende Loch im Raum-Zeit-Kontinuum, das Ihre ahnungslosen Militärs hervorgerufen haben, in weniger als hundertfünfzig Jahren den ganzen Kom-Bund.«
    Yua war auf den Beinen.
    »Wer sind Sie?« fragte sie scharf. »Wer kann einen derart bewachten Raum betreten und Dinge tun, zu denen nur Olympierinnen imstande sind?«
    »Antworten kommen später«, erwiderte die rätselhafte Frau. »Okay, Leute, ihr könnt jetzt rauskommen.«
    Plötzlich tauchten im Zimmer verteilt sechs weitere Gestalten auf, drei männliche, drei weibliche. Alle waren groß und beeindruckend, jeder mit einer Pistole unbekannter Art ausgerüstet.
    Yua schien zur Überraschung von Marquoz und Zigeuner vor ihren Augen plötzlich zur Unsichtbarkeit zu verblassen. Die Neuankömmlinge ließen sich jedoch nicht täuschen. Die fremde Frau blickte auf die Stelle, wo Yua verschwunden war, und sagte ruhig, aber befehlend: »Damit erreichen Sie gar nichts. Wir können Sie trotzdem sehen und verfolgen. Wir wissen genau Bescheid.«
    Eine der Frauen trat an die Stelle, wo Yua zuletzt gestanden hatte, und zeichnete mit der Pistole grob ihren Umriß nach.
    Yua räumte ihre Niederlage ein, obwohl sie nach wie vor nichts begriff, und tauchte wieder auf. Sie funkelte nicht die Fremden böse an, sondern Marquoz.
    »Das ist doch ein schmutziger Trick! Was wollen Sie damit eigentlich erreichen?«
    Marquoz seufzte.
    »Ich versichere Ihnen, Madame, daß ich von dem, was vorgeht, noch weniger begreife als sie. Ich vermute nur, daß wir gerade von einer neuen, fremden Bedrohung gefangengenommen worden sind, etwas, das langsam eintönig wird.«
    »Nur keine Bewegung«, warnte die Frau in Schwarz. »Wir unternehmen alle eine kleine Reise.«
    Marquoz schaute sich um und warf einen Blick auf Yua.
    »Wie viele Wachen und Akoluthen haben Sie hier eigentlich?« fragte er.
    Die kleine Frau lachte leise in sich hinein.
    »Wir werden keinem begegnen.« Sie lächelte Yua zuckersüß an. »Was ist denn, Schätzchen? Kein Respekt für Nathan Brazils Urenkelin?«
    Schlagartig verschluckte sie Schwärze, und für kurze Zeit hatten sie das Gefühl hinabzustürzen. Dann strahlte wieder Licht, künstliches Licht. Sie waren in einer Art Laboratorium aufgetaucht, genau in der Haltung, die sie in Yuas Zimmer eingenommen hatten.
    Marquoz riß die Augen auf; Zigeuner begann wieder zu atmen; Yua starrte die kleine Frau in Schwarz an.
    »Willkommen auf Nautilus, Bürger«, sagte die Frau. »Ich bin Mavra Tschang.«

Nautilus – Unterseite
    Es dauerte einige Zeit, bis jemand das Wort ergriff. Schließlich sagte Zigeuner kaum hörbar: »Habt ihr Patente für diese Transportmethode?«
    Mavra Tschang lachte.
    »Nein, und ich fürchte, die wird auch nie jemand bekommen.« Sie sah zu Marquoz hinüber. »Ihre Energiepistole können Sie behalten. Auf Nautilus funktioniert sie nicht. Nur unsere eigenen Waffen tun das.«
    Marquoz schaute sich um. In Wahrheit hatte er Angst, obwohl er das nicht einmal Zigeuner gegenüber erkennen ließ. Er stand plötzlich vor dem völlig Unbekannten und kam sich vor wie ein Kind unter den weisesten Erwachsenen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Hier ist noch jemand«, erklärte Zigeuner plötzlich. »Und mit dem Unsichtbarkeitstrick hat das auch nichts zu tun. Da ist jemand, überall um uns, etwas ganz Unheimliches.«
    Marquoz und Yua spürten es ebenfalls – eine fast übernatürliche Präsenz, in der Luft schwebend.
    Mavra Tschang gab ihren Leuten einen Wink. Sie steckten ihre Waffen ein und gingen.
    Mavra, Marquoz, Zigeuner und Yua standen auf einer erhöhten Plattform in der Mitte eines ovalen Raumes. Über ihr hing ein großer Parabolspiegel. Die Plattform hätte unter der Antenne

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