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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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sind, wie außen versprochen wird.« Er wurde ernster. »So haben die Leute sich früher informiert – und auch unterhalten, an die zweitausend Jahre lang. Alles v. C., versteht sich, vor den Computern in jedem Haus und Büro. Ich schätze sie immer noch – und es gibt genug Museen und Büchereien, wo man sie noch bekommen kann. Aber was da oft so aufbewahrt worden ist! Mann!« Er lehnte sich zurück und sah sie an. »Sie sind also Mavra Tschang, wie?«
    Sie nickte.
    »Sie wirken gar nicht so überrascht«, stellte sie fest.
    Er lächelte.
    »Ach was, ich wußte, daß Sie auf diesem kosmischen Golfball von Computer noch irgendwo unterwegs sein müssen.«
    Sie war völlig entgeistert.
    »Sie haben es gewußt? Aber wie denn?« Kurze Zeit tauchten Visionen von einem allmächtigen Gott vor ihr auf.
    Er lachte wieder.
    »Ach, das ist gar nicht geheimnisvoll. Der Computer hat eure Todesszene verpatzt, das ist alles. Er wartete drei volle Millisekunden, bevor er sich dünnmachte – vollauf im Erkennungsbereich anderer Computer. Er hätte das viel schneller machen können und sollen – eine Nanosekunde ist zum Beispiel angesichts der vielen Anti-Materie, die herumschwirrt, praktisch nicht feststellbar. Obie machte es langsam, weil zwar er die Belastungen schneller Beschleunigung ertragen konnte, aber nicht sicher war, ob Sie es vertrugen.«
    »Für mich sind drei Millisekunden sehr schnell«, erklärte sie trocken.
    Er zog die Schultern hoch.
    »Alles ist relativ. Jedenfalls hat er es gut gemeint. Niemand unterzieht die Unterlagen einer solchen Prüfung wie ich. Man sah Sie explodieren, schaute sich die Aufzeichnung an, sah Sie wieder explodieren, und der Fall war erledigt.«
    Ihr Staunen wurde dadurch nur wenig gedämpft.
    »Sie haben also alles weiterverfolgt? Wir dachten, Ihr Gedächtnis …«
    »Mein Gedächtnis ist einigermaßen in Ordnung«, erwiderte er. »Das menschliche Gehirn kann eben nur eine gewisse Informationsmenge aufnehmen, dann fängt es an, etwas abzustoßen, um Platz für Neues zu machen. Ich war schon einmal an diesem Punkt – als ich das letztemal im Schacht war, habe ich das behoben. Und es ist richtig, daß ich Bescheid wußte, jedenfalls über Trelig. Alaina kam mit dem Vorschlag zunächst zu mir. Ich überlegte, entschied, daß eine geringe Aussicht bestand, alle könnten auf der Schacht-Welt landen – was dann auch passierte –, und rechnete mir aus, daß man mich dort nicht mit Umzügen und Blaskapellen begrüßen würde. Deshalb empfahl ich Sie. Ich weiß aber nicht, warum ich nicht auf den Gedanken gekommen bin, daß Sie schon vorher beteiligt gewesen sind. Verdammt! Ich scheine nachzulassen.«
    »Sie haben mich dafür vorgeschlagen?« sagte sie zornig. »Das ist also die Erklärung!«
    Er zuckte die Achseln.
    »Sie haben es richtig gemacht. Sie sind einige Jahrhunderte nach dem Zeitpunkt, an dem Sie im anderen Falle tot gewesen wären, noch existent. Warum nicht?«
    Es gab keine befriedigende Antwort darauf, also verzichtete sie.
    »Also, Urenkelin, was, zum Teufel, ist eigentlich los?« fragte er und lehnte sich zurück.
    »Der Riß«, sagte sie. »Er muß an der Quelle behoben werden. Das wissen Sie. Warum haben Sie es nicht getan?«
    Er wurde ernst.
    »Weil ich vorzog, es nicht zu tun«, sagte er schlicht.
    Sie war entsetzt.
    »Vielleicht wissen Sie nicht, was vorgeht! In weniger als hundert Jahren –«
    »Ist die Menschheit erledigt«, ergänzte er. »Und kurz danach kommen die Rhone, die Chugach und alle anderen Kom-Rassen an die Reihe. Ich weiß.«
    Sie konnte nicht glauben, was sie hörte, und versuchte, Gründe zu finden, weshalb er eine so arrogante Einstellung zeigte. Es gelang ihr nicht.
    »Soll das heißen, Sie können das nicht beheben?«
    Er schüttelte traurig den Kopf.
    »Das meine ich ganz und gar nicht. Der Riß wird weiterwachsen und sich ausdehnen und schließlich das Universum, wie wir es kennen und verstehen, vernichten. Nicht alles – das ursprünglich markovische Universum wird bleiben, aber die meisten dieser Sonnen und alle diese Welten sind schon sehr verbraucht. Falls nicht zufällig eine dynamische Rasse auftaucht, wird es aber ein totes Universum sein, ein Friedhof zum Andenken der Markovier.«
    Man hätte das Schweigen mit dem Messer schneiden können. Schließlich sagte sie: »Und Sie weigern sich, dem ein Ende zu machen?«
    Er lächelte.
    »Ich würde es tun, wenn der Preis nicht zu hoch wäre – aber das ist er. Ich kann die Verantwortung einfach

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