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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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gebannt.
    »Ich war in Dhutu, nicht weit von ihr. Ortega setzte sich mit mir in Verbindung und machte mir klar, worum es ging. Die Dhutu sind nicht sehr mobil – sie kriechen langsam dahin und brauchen einen ganzen Tag, um durch das Zimmer zu kommen, aber sie sind ungeheuer stark. Es machte keine Mühe, das Serum zu beschaffen, aber dann stellte ich eine Mannschaft auf, und wir begannen eine Reise von viertausend Kilometern nach Morghun. Eine haarige Sache, kann ich Ihnen sagen.«
    Von dem Dutzend Angehörigen seines Trupps hatten nur vier überlebt. Dahbi hatte Söldner angeheuert, um sie zu überfallen, und als seine Leute sie abwehrten, waren sie selbst aufgetaucht, aus dem Boden oder Gestein gequollen; wenn man beschloß, eine Rast einzulegen, schlitzten sie still und leise Kehlen auf und verschwanden wieder im massiven Fels.
    »Wie haben Sie sich dann doch durchgesetzt?« fragte sie.
    Er lachte.
    »Eigentlich durch Zufall. Einer kam aus einer Felswand heraus, als ich nicht hinsah, und erwischte mich beinahe, bevor ich ihn aus dem Augenwinkel bemerkte. Ich war nicht in der Nähe meiner Waffen, das einzige, was ich in der Hand hatte, war ein großer Eimer Wasser aus dem Fluß, den ich für Waschzwecke geholt hatte. Ich fuhr herum und schleuderte den Kübel auf den Halunken, verfehlte, traf den Fels über seinem Kopf, das Wasser schwappte heraus, und der Dahbi wurde von einem Teil getroffen. Es war ganz unheimlich, wissen Sie, ganz so, als wäre er dort, wo das Wasser ihn berührte, zu festem Fleisch geworden, wie wir. Ohne jede Vorwarnung. Der Teil, der naß wurde, schien ganz glatt zu werden und fiel dann ab. Er kreischte entsetzlich, und was noch von ihm übrig war, verschwand wieder im Gestein.«
    »Aber – Wasser?« meinte sie ungläubig. »Ich meine, die müssen doch in ihrem Hex auch viel Wasser haben, ganz gewiß in den Bergwerken.«
    Er zog die Schultern hoch.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, sie können vielleicht fest sein wie Sie oder ich, oder auch anders, etwa, wenn sie durch Gestein quellen. Vielleicht verändern sie ihre – wie sagt man dazu? – Molekularstruktur, glaube ich. Sie können das eine oder das andere sein, aber nicht beides auf einmal. Wenn sie fest sind, reagieren sie auf Wasser genau wie wir – und ich weiß, daß sie trinken.« Er grinste. »Sie bluten sogar – gelb, aber sie bluten. Wenn sie in den anderen Zustand umwechseln, wandelt sich auch das Wasser in ihnen – in ihren Zellen – in die neue Form um. Aber wenn das geschieht, führt eine größere Menge Flüssigkeit dazu, daß das Getroffene sich zurückverwandelt, und sie fallen auseinander. Es muß wohl ein richtiger Guß sein, nehme ich an, weil es selbst in Gestein Wasser gibt. Nun, danach nahmen wir einfach Eimer mit und erwischten eine ganze Reihe von ihnen. Erreichten Morghun, und was konnten die Dahbi noch sagen? Öffentlich dankten sie uns für die großartige Leistung, ihre lieben Freunde gerettet zu haben. Ganz privat wußten sie und wir, wer damit angefangen hatte, und alle anderen wußten es auch – aber beweisen konnte man nichts. Sie hatten ihre Spuren zu gut verwischt. Sie scheiterten und ließen das auf sich beruhen. Aber der alte Gunit Sangh belegte mich mit einem Fluch, und ich sah zu, daß ich nach Hause kam. Ich gebe zu, daß ich seitdem kaum noch in ihre Nähe gekommen bin. Nicht, solange Sangh noch lebt.«
    »Sie glauben, daß er Sie nach all der Zeit immer noch haßt?« fragte sie.
    »O ja. Jetzt mehr denn je. Blutrache. Seine Jungs haben es in den vergangenen zwanzig Jahren oft genug probiert. Oft genug. In letzter Zeit hat er aufgegeben, glaube ich, aber das heißt nicht, daß er vergessen hätte. Wenn er die Gelegenheit dazu bekäme, würde er mir die Kehle aufschlitzen und mich verzehren. Und wenn ich die Gelegenheit hätte, weiß ich ganz genau, daß ich ihn zerschnitzeln würde. Ich bezweifle jedoch, daß einer von uns beiden je dazu kommen wird. Aber wer weiß?«
    Der Wind wurde stärker; Wolken waren aufgezogen, verhüllten teilweise die Sonne, und es war rasch einige Grade kälter geworden. Sie befanden sich jetzt in den unteren Schneefeldern, wo die Temperatur beim oder knapp unter dem Gefrierpunkt lag, und durch den Wind schien es noch viel kälter zu sein.
    »Nicht mehr weit den Steig hinauf, und wir erreichen eine Schutzhütte«, erklärte er seinen Begleitern. »Wenn dort nicht schon jemand ist, übernachten wir da. Es wird spät, und der Wind kommt mächtig auf.«
    Entlang der

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