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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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einen sengenden Schmerz.
    Zu aufgebracht, um darauf zu achten, sprang sie blitzschnell hoch und sah, daß das immer noch aufgespießte Ding zuckte und lallte. Grenzenlose Wut durchflutete sie, und sie bäumte sich auf den Hinterbeinen auf und warf sich hinunter, während ihre Vorderbeine mit den schweren Hufeisen immer wieder auf das Wesen trommelten.
    Inzwischen waren auch die übrigen Geschöpfe heruntergekommen und griffen an. Sie hatten Erfolg; zwei von den Zentauren lagen am Boden, Bolzen oder Speere in den Leibern, aber Asam stand immer noch aufrecht, eine blutende, jedoch nur oberflächliche Wunde an der linken Seite seines Pferdeleibes. Einem der Wesen gelang es, sich zu überschlagen, und es versuchte emporzufliegen und schleuderte einen Speer nach dem tobenden Colonel. Er traf, aber alles, was er tat, war, zusammenzuzucken und aufzuschreien, mehr aus Wut als aus Schmerz. Er griff nach hinten, riß den Speer aus seinem Körper und schleuderte ihn auf den jetzt sich in der Luft befindlichen Angreifer. Der Speer traf das Geschöpf, es erstarrte kurz, dann fiel es wie ein Stein über die Felswand hinab.
    Mavra fuhr herum, ohne die Schmerzen zu beachten, und stürzte sich mitten ins Getümmel. Plötzlich schienen ihr ledrige Flügel ins Gesicht zu klatschen, sie verspürte einen ungeheuren Schlag, so gewaltig, daß ihr Gehirn im Schädel hin und her zu prallen schien, dann kam die Dunkelheit. Sie nahm nicht einmal wahr, daß sie hinstürzte.
     
     
    Sie glaubte in einem Meer aus klebriger Flüssigkeit zu ertrinken, vermochte sich nicht zurechtzufinden, konnte nichts sehen als die strudelnde, nasse Masse, die sie umgab. Sie versuchte sich dagegen zu wehren, die überwältigende, alles verschlingende Bewegung zu bekämpfen, aber das war aussichtslos. Sie verspürte Schmerz, dumpfes Pochen und scharfe, sengende Zuckungen, gegen die sie nichts tun konnte, und es war abwechselnd erstickend heiß, dann wieder eisig kalt. Sie schlug in der wirbelnden, flüssigen Masse um sich, versuchte sie abzuwehren.
    In der Masse schienen sich auch noch andere zu befinden; fremdartige Formen und Gesichter, die ab und zu scharf hervortraten und wieder davonflogen. Manche waren entsetzliche, dämonenhafte Wesen, die zu ihr heranschnellten und wieder davonzuckten, höhnisch schnatternd, andere waren vertrauter, aber nicht weniger bedrohlich: riesige, katzenartige Geschöpfe mit glühenden Augen; winzige, maultierartige Tiere, deren Augen Todesqual verrieten; Phantom-Minotauren, Riesenskorpione, Phantome aus ihrer Vergangenheit.
    Inmitten dieses ganzen Getümmels schritt eine kleine, zerbrechlich aussehende Gestalt dahin, mit dem Rücken zu ihr, von all dem Entsetzlichen unberührt. Sie griff nach ihm, versuchte ihn herbeizurufen, aber die Flüssigkeit, in der sie zu schwimmen schien, verhinderte das, obwohl er davon nichts wahrnahm.
    Schließlich gelang ihr eine Art Schrei, ein Aufgellen entsetzter Hilflosigkeit. Er mußte sie hören! Er mußte! Er mußte! Sie konzentrierte sich mit aller Kraft auf die dahingehende Gestalt.
    Er blieb stehen, schien etwas zu hören, und drehte sich langsam um. Es war das Gesicht von Nathan Brazil, das sie sah, und er starrte nach hinten, wobei er eher gelangweilt als mitfühlend wirkte.
    »Brazil! Sie-müssen-mir-helfen!« ächzte sie und streckte die Hand nach ihm aus.
    Er lächelte, zog eine Münze heraus und warf sie ihr zu.
    »Gern zu Diensten«, erwiderte er leichthin. »Jederzeit. Muß jetzt gehen. Ich bin Gott, wissen Sie. Zuviel zu tun…« Er wandte sich von ihr ab und schritt in den Nebel hinein, ohne ihre qualvollen Schreie zu beachten; dann verschwand er in dem wirbelnden, milchigen Strudel und war nicht mehr zu sehen.
    Sie war allein, wieder allein mit der Flüssigkeit und dem Grauen, das an ihr vorbeischwebte, sie verhöhnte, auf sie einhieb. Allein.
    »Helft mir!« schrie sie zu, sie wußte nicht, wem. »Hilft mir denn keiner?«
    Gestalten tauchten auf, gütig aussehende menschliche Gestalten. Ein gutaussehender Mann im mittleren Jahren und eine unfaßbar schöne Frau. Sie streckten die Arme nach ihr aus, winkten sie zu sich heran, bedeuteten ihr, sie möge zu ihnen laufen, um Schutz zu finden. Sie wollte auf sie zu, aber plötzlich quoll ein mächtiger schwarzer Schatten aus dem Strudel herauf und schob sich zwischen sie und das Paar. Ein riesiger, engelhafter Umriß in weiß-wallendem Gewand, lächelte das Wesen sie an, während es selbst die Arme weit ausstreckte.
    Sie zögerte, dann

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