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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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herrliche und romantische Szenerie, verwandelten sich nur zu bald in eine ganz andere und fremdartige Landschaft. Nach nur wenigen Kilometern schrumpften die Bäume fast völlig zusammen, und der Wald machte nackter Tundra Platz, die lediglich von winterfestem Gras, Moos und Flechten bedeckt war. Selbst das hielt nicht lange vor; drei oder vier Kilometer weiter war das unaufhörlich ansteigende Gelände gefleckt mit nassem, schmutzigem Schnee; überall tosten Wasserfälle; zumeist kleine gab es überall dort, wo sich ein Felsvorsprung oder eine Klippe zeigte; allerorten schlängelten sich Rinnsale. Mit je fünfhundert Meter, die sie hinaufstiegen, wurde es um ungefähr zwei Grad kälter – und die Wege führten stets bergan.
    Mavra begann im Verlauf des Marsches den Zentaurenkörper besser zu würdigen. Er besaß ganz gewiß mehr Kraft für solches Steigen und konnte außerordentlich schwere Lasten an Vorräten auf dem Pferderücken tragen, wenn sie gut verteilt waren. Sie trug zuerst eine weite Jacke, tauschte diese aber gegen eine dickere, nerzartige Pelzjacke und zog eine Strumpfmaske aus Pelz und dicke, lederartige Handschuhe mit Pelzfütterung über. Während der Pferdekörper der Dillianer durch zarte, jedoch dichte Behaarung und Fettschichten die Kälte abwehrte und Wärme speicherte, hielten die menschlicheren Teile kaum mehr aus als ihre frühere Haut und brauchten starken Schutz.
    Colonel Asam war ihm Gegensatz zu ihr von dunklem Braun, das von der Sonne mehr Wärme aufzunehmen schien, und er blieb lose und bequem gekleidet, der Kälte gegenüber scheinbar unempfindlich. Selbst als der Anstieg mühsam wurde und sie entdeckte, daß ihre gewaltige Lunge zu brennen begann, führte er das Gespräch fast pausenlos weiter und berichtete von vielen seiner Abenteuer und den Leuten und Ländern, die er gesehen hatte. Sie ließ ihn reden, teils deshalb, weil ihm das Vergnügen zu machen schien – obwohl seine Genossen eher gelangweilt wirkten, da sie das vermutlich alles schon mehrmals gehört hatten –, und auch deshalb, weil er ein faszinierender Mann war. Gelegentlich bat er sie, ihre Meinung zu irgendeinem Punkt mitzuteilen oder eine ähnliche Episode aus ihrer Vergangenheit zu erzählen, und es dauerte einige Zeit, bis sie begriff, daß er auf ganz verstohlene Weise versuchte, noch viel mehr Informationen aus ihr herauszuholen. Für wen? fragte sie sich. Für sich selbst? Für irgendeinen Auftraggeber? Asam war in starkem Maß das, was sie gewesen, was vor so langer Zeit ihr Mann gewesen war: ein Abenteurer, ein Freibeuter, aber auf dessen Wort Verlaß war und der getreu jeden einmal übernommenen Auftrag auszuführen pflegte. Sie kam zu dem Schluß, daß es das beste war, wenn vorwiegend er redete.
    »Diese Sache mit der Pest«, sagte sie, ein Stichwort nennend. »Worum ging es da?«
    Er lächelte, zufrieden, eine neue Zuhörerin zu haben.
    »Tja, Kind, das liegt zwanzig oder noch mehr Jahre zurück, schätze ich. Da waren diese beiden Hexagons, Morghun und Dahbi, unmittelbar nebeneinander, und Morghun war ein fruchtbares Ackerland, wo alle möglichen Vieharten und Früchte und Gemüsesorten gezüchtet wurden – tonnenweise – und man die Produkte im Austausch gegen benötigte Dinge, in erster Linie Fabrikwaren, exportierte. Das ist ein nur teilweise technologisches Hex wie Dillia, und das verlieh den Leuten die Energie, die sie brauchten, um das Land zu bewässern, und was dergleichen mehr ist. Da Nahrungsmittel und Häute von dort im Laufe der Jahre fast allem anderen in der Umgebung weit überlegen waren, wurde Morghun zu einer Art großem Markt, den jedermann besuchte. Die meisten anderen Hexagons plagten sich mit Landwirtschaft und dergleichen! gar nicht mehr ab – sie hatten es nicht nötig. Die Hochtech-Hexagons vor allem denken ja immer gleich an Ausgefallenes. Die meisten, gleichgültig, welcher Art die Kultur, können kein schönes Stück Weideland sehen, ohne gleich davon zu träumen, wie man das zu irgendeinem Zweck schön teeren könnte. Sie stellten also die guten Speziallegierungen für die Maschinen von Morghun und andere Dinge her, die von den besten Maschinen am besten erzeugt werden – Kunstdünger, landwirtschaftliche Gebäude aus Fertigteilen, in dieser Richtung. Ganz zu schweigen von schönen Ferien für die Landwirte, wenn sie danach Lust hatten. Das hatte sich alles gut eingespielt.«
    »Und Dahbi?« fragte sie interessiert.
    »Eine Rasse von Halunken«, erwiderte er. »Alle

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