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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Erkenntnisse so vollständig, daß ihr zulassen könntet, sagen wir, dreihundert Neuzugänge gehen zu lassen, wohin sie wollen – worauf dort vierhundert Neuzugänge ankommen? Die ganze Zeit in enger Verbindung?«
    »Vier –« Zilchet schien verwirrt zu sein und ein wenig zu zögern. Plötzlich ging ihm ein Licht auf. »Ah, ich verstehe .« Er dachte darüber nach. »Jedenfalls an der Oberfläche. Ich würde vorziehen, daß sie nicht als Gruppe unterwegs wären. Eine zufällige Begegnung, ja, aber nicht ständiges Beisammensein. Nein. Es gibt zu viele winzige Details. Man könnte so leicht einen Fehler machen, ohne es zu ahnen. Aber wir könnten dreihundert schicken, und einen Tag später weitere hundert, die ihnen folgen. So viele zu präparieren, ist ausgeschlossen, aber wir könnten einige, sagen wir, sechs oder sieben echte Neuzugänge entsprechend einstellen. Sie würden die Gruppe führen und würden bei unserer eigenen Gruppe nichts Auffälliges bemerken. Das könnten wir leicht erreichen, und es sollte funktionieren.«
    »Dann machen wir es so«, befahl der Führer. »Wir brauchen einige von unseren Leuten auf ihrer Seite. Wir werden natürlich auch nicht die einzigen sein. Die größte Schwäche seiner Seite ist die, daß sie nicht die wahre Natur jedes einzelnen in ihren Armeen oder ihre Verläßlichkeit kennen kann. Das muß den Leuten bekannt sein. Aber die meisten werden dabeisein als Spione und nicht mehr. Die unseren werden eine andere Aufgabe haben.«
    »Und die wäre?« Zilchet war so gepackt, daß er gegen die Regel verstieß, den Führer nicht zu drängen.
    Gunit Sangh warf ihm zur Mahnung einen eisigen Blick zu, ließ es aber dabei bewenden. Die Sache war viel zu wichtig, als daß der Elende jetzt dafür hingerichtet werden durfte. Aber Gunit Sangh gedachte sich den Lapsus zu merken.
    »Von all den verschiedenen Neuzugängen sind nur wenige nicht von diesem Soldatentyp. Das sind natürlich seine Kommandeure. Eine ganze Reihe. Informationen vom Oberkommando, das Ortega einrichtet, verraten mir jedoch, daß mindestens eine Person darunter für Brazil mehr als ein nützliches Werkzeug bedeutet. Das ist die Frau Mavra Tschang, derzeit eine Dillianerin. Er betrachtet sie als eine Art Blutsverwandte, mit jener seltsamen Anhänglichkeit, die mindere Rassen für dergleichen aufbringen. Ich wünsche, daß unsere Leute sich dort als gute Soldaten auszeichnen, daß sie in Brazils Streitkräften kämpfen, Befehle befolgen, alles tun, was man von ihnen erwartet. Aber wenn es so auszusehen beginnt, als würde Brazil sein Ziel erreichen, wenn der Eindruck entsteht, als bliebe seine Seite siegreich, habe ich für sie eine besondere Aufgabe.«
    »Heiligkeit?«
    »Niemand kann Brazil direkt beeinflussen, sobald er im Inneren des Schachtes ist. Aber wenn wir diese Mavra Tschang insgeheim außerhalb des Schachtes festhalten, während ich oder einer von uns mit ihm hineingeht, ist das genauso gut.«
    »Aber was, wenn er, einmal dort, sich einfach entschließt, sie zu finden und zu befreien?« fragte Zilchet zweifelnd.
    »Ich bezweifle ernsthaft, ob irgendein Gehirn, selbst ein markovisches, auf der Sechseck-Welt eine Einzelperson finden könnte, ohne Ort, Bewacher oder Verfassung zu kennen. Ich glaube, Brazil könnte mühelos eine Rasse erschaffen, aber nicht ein Gehirn verändern, bis er alle Einzelheiten kennt. Auf jeden Fall stehen die Aussichten für uns auf diesem Gebiet günstig. Wir haben wahrhaftig nichts zu verlieren.«
    Zilchet machte sich immer noch Gedanken, und das war an seinen Wallungen zu erkennen.
    Gunit Sangh funkelte ihn grimmig an.
    »Also? Was ist?«
    »Ich habe mir nur überlegt, wie viele andere Rassen auf genau denselben Gedanken gekommen sein mögen«, erwiderte Zilchet.
    »Vermutlich mehrere«, räumte der Führer ein. »Sie wird ein Hauptziel sein, täusche dich da nicht – und aus diesem Grund besonders geschützt werden. Wir müssen dafür sorgen, daß wir diejenigen sind, die sie in die Hand bekommen – natürlich nur, wenn die Militäraktion scheitert. Wenn es nicht dazu kommt, stellt sich die Frage nicht. Wir werden nicht scheitern. Unsere Vorfahren haben uns den wahren Weg gezeigt und werden nicht zulassen, daß wir scheitern.«
    Sie neigten sich erneut zum Gebet, und obwohl sie nichts davon ahnten, machten sie selbst ein wenig den Eindruck, religiöse Fanatiker zu sein.

Gedemondas
    Es wurde nicht nur rasch kalt, sondern auch steil; die blauweißen Berge, von Dillia aus eine so

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