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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Flecken eben dies waren und die Verbände andere Wunden bedeckten. Vorsichtig nahm es die Verbände ab und betrachtete die Verletzungen. Es fiel ihm ein wenig schwer, Mavra hinten aufzustellen, und einmal zog er sie sogar vorsichtig aus dem Stall heraus, aber weder sie noch Asam wurden wach.
    Ein zweiter Gedemondaner kam herein und betrachtete die beiden Schläfer, dann nickte er dem ersten zu, der sich mit Mavra beschäftigte. Er schien sofort zu spüren, daß die beiden verletzt waren, und machte sich bei Asam ans Werk, dessen Wunden – tiefer und schwerer, als er Mavra oder den anderen gegenüber zugegeben hatte – schmerzhafter waren.
    Im Verlauf ihrer geheimnisvollen Behandlung gab der zweite Gedemondaner einen Brummlaut von sich und zeigte auf Asams Kehle. Der erste nickte, zeigte auf Mavra und schüttelte den Kopf. Der Sinn war klar. Asam hatte einen Übersetzer-Kristall; mit ihm konnten sie reden, aber nicht mit Mavra, und es war unverkennbar, daß sie mit Mavra sprechen wollten.
    Sie begriffen, daß sie vor einem Problem standen. Sie brauchten einen Sprachenspezialisten, aber den gab es hier nicht. Sie mußten die beiden an einen anderen Ort transportieren, fragten sich jedoch, wie weit die zwei fortgebracht werden konnten. Aber sie befanden sich während der Jagdzeit in einer öffentlich zugänglichen Hütte an einem öfter benützten Steig. Keiner wollte hier warten und Gefahr laufen, entdeckt zu werden.
    Sie dachten beide nach. Die Debatte war völlig stumm geführt worden, nicht einmal telepathisch. Sie hatten einfach die Wörter gekannt, auf die es ankam, und mit der einen oder anderen Geste war ein ganzes Gespräch bewältigt worden.
    Einer von ihnen traf eine Entscheidung und ging zu Asam, der immer noch schlief, um Laute von sich zu geben, die wie das Jaulen eines kleinen Hundes klangen. Immer noch erfaßt von der Kraft, die beide gebrauchten, also nach wie vor im Hypnoseschlaf, begann Asam zu sprechen.
    »Mavra Tschang, höre uns.«
    »Ich höre euch«, erwiderte sie wie in Betäubung, die Augen geschlossen, gleichmäßig atmend, und als sie es sagte, wiederholte Asam es.
    Der Gedemondaner nickte, offenbar zufrieden. Der andere verstand ihn instinktiv. Es war nicht ideal, aber man mußte mit dem zurechtkommen, was man zur Verfügung hatte.
    »Der Schacht ist beschädigt«, sagte der Gedemondaner durch Asam. »Wir wissen es. Wir spürten es, als es geschah. Er ist eine Maschine, aber in vieler Beziehung auch wie ein lebender Organismus. Er ist in höchster Qual. Wir haben euch medizinisch behandelt, und das fiel leicht. Der Schacht braucht diese Hilfe auch, kann sich aber nicht selbst helfen. Das ist uns ebenfalls klar. Wir werden euch helfen, das zu tun, denn unser eigener Blick ist unklar, unsere Gemüter werden davon beeinflußt, weil wir auf den Schacht eingestimmt sind.« Er schwieg kurze Zeit. »Sprich jetzt zu uns.«
    »Brazil versucht den Schacht zu reparieren«, erklärte sie. »Die Nationen tun sich zusammen, um ihn aufzuhalten. Es wird Krieg geben. Jede Hilfe ist dringend nötig.«
    »Wir verstehen den Plan«, teilte ihr der Gedemondaner mit. »Wir hatten auch unseren Anteil an Neuzugängen, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Sechsecken sind euch diese von geringem Nutzen. Sie gleichen uns äußerlich, gewiß, doch unsere Kräfte entstehen durch Ausbildung, Studium, immense Konzentration schon vor der Geburt, sogar durch Zuchtwahl im Hinblick auf gewisse Dinge. Das ist nichts, was man über Nacht lernen kann, nur im Laufe eines ganzen Lebens. Sprich jetzt.«
    »Aber wir brauchen eure Kräfte«, sagte sie. »Wir brauchen sie um jeden Preis.«
    »Wir verstehen. Du mußt begreifen, daß wir nur Boten sind. Wir erfuhren von eurer Gegenwart erst, als wir die Heftigkeit des Überfalls auf euch spürten. Wir beiden waren euch am nächsten und beeilten uns, so gut wir konnten. Aber wir sind nicht jene, die ihr braucht, oder jene, die entscheiden. Wir können von euch nur die Tatsachen übernehmen und sie an Weisere weitergeben. Sprich jetzt.«
    »Dann müssen wir mit euch dahin gehen, wo jene sind, die helfen können«, betonte sie.
    »Das ist nicht möglich«, erwiderte der Gedemondaner. »Es bleibt nicht genug Zeit. Eine Versammlung findet statt. Es ist nötig, daß du teilnimmst. Sprich jetzt.«
    »Ich weiß von keiner solchen Versammlung«, gab sie zurück. »Wer hat sie einberufen, und zu welchem Zweck?«
    »Deine eigenen Leute, um in größerem Rahmen zu planen. Sie soll an dem Ort

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