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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Hütte. Sie fühlten sich besser, schliefen besser, als der Marsch weiterging, und aus der Kameradschaft im Kampf des ersten Tages war echte Übereinstimmung geworden.
    Auch das machte ihr Sorgen. Er war Asam, ein großer Mann und guter Freund, gewiß. Aber auch ein Zentaur Dillias, geboren auf der Sechseck-Welt, und aus eben diesem Grund konnte er sie nie verlassen. Sie war nur an der Oberfläche Dillianerin; innerlich war sie immer noch die alte Mavra Tschang, immer noch dieselbe Frau von einer ganz anderen Rasse und, darüber hinaus, einer sehr anderen Zeit und Kultur. Am Ende des Ganzen stand das Unbekannte. Vielleicht kannte Brazil sich aus, aber wo war er?
    Und so wies sie Asams Zuneigung ab, freundlich, aber entschieden. Sie sah, daß ihn das schmerzte, und aus diesem Grund tat es ihr auch weh. Doch alles andere war einfach nicht fair, für sie und für ihn nicht.
    Am vierten Tag ihrer Wanderschaft waren sie der Erschöpfung nahe. Es war sehr hart gewesen, die Eishänge zu begehen, wo niemals eine Schmelze eintrat, und die Gipfel besaßen nur wenige und schwer zu bewältigende Pässe. Sie wußte, daß sie alle beide nicht mehr lange durchhalten konnten. Sie erreichten die Hütte, ein viel kleineres Gebäude als sonst, weil das ein Übergangspunkt zu anderen Tälern und kein Hauptlager war. Als es dunkel wurde, machten sie es sich bei einem hellodernden Kaminfeuer bequem, und sie waren so müde, daß sie kaum ein Wort miteinander sprachen. Mit der Nacht sank eine Stille herab, die so absolut war, daß sie unnatürlich erschien, unterbrochen nicht einmal von Worten. Es gab nichts als das knackende Feuer und ihre langsamen Atemzüge, als sie eindösten.
    Sie schlief unruhig, weil sie einfach zu müde war, und das Knirschen, so, als stapfe ein schweres, großes Tier durch den Schnee, nahm sie nur halb wahr. Hatte es das wirklich gegeben, oder war es ein Traum? Oder vielleicht ein Echo ihrer Hoffnungen? Sie wußte es nicht und war viel zu erschöpft, um sich damit zu befassen.
    Die Tür öffnete sich laut knarrend, aber sie regten sich beide nicht. In Gedemondas regte man sich, wenn das erwünscht war.
    Der Gedemondaner stand aufrecht wie ein Mensch oder Affe, und mit fast drei Metern Höhe berührte er beinahe die Decke. Sein Gesicht war hundeähnlich, mit einer langen, schmalen Schnauze, vorne schwarz, aber seine Augen glichen in hohem Maß denen eines Menschen oder Dillianers. Sie waren groß und von dunstigem, hellem Blau. Er war bedeckt mit schneeweißem, fast blendendweißem Pelz, sehr wolligem, wie dem eines Schafes, und an beiden Kopfseiten hingen lange Ohrschlappen herab.
    Der Gedemondaner schenkte den Schlafenden zunächst wenig Beachtung, ging zu den Traglasten und durchsuchte sie beiläufig. Er stieß auf Asams Zigarren, zog eine heraus und betrachtete sie prüfend, als versuche er dahinterzukommen, was das sei. Er fuhr mit einer schmalen, rosigen Zunge über die Hülle, legte den Kopf auf die Seite, als denke er nach, zuckte dann leicht die Achseln und steckte die Zigarre in eine unsichtbare, beuteltierartige Bauchtasche.
    Schließlich schien er zufrieden zu sein, bis er die Karte von Gedemondas bemerkte. Er entrollte sie und betrachtete sie kurze Zeit. Aus seinem Inneren drang ein seltsames, rasch klickerndes Geräusch, das ein leises Lachen sein mochte. Mit seinen sonderbaren biegsamen Händen – drei Finger und Daumen – rollte er die Karte wieder zusammen und legte sie zurück. Im Ruhestand bildeten die Hände fast kreisrunde Polster, die kaum Ähnlichkeit mit Händen besaßen.
    Das Wesen drehte sich um und ging nach hinten, wo die Ställe waren. Es betrachtete Asam kurz, der friedlich schlief.
    Dann ging es zum nächsten Stall, wo Mavra jetzt in tiefem Schlummer lag, wie betäubt.
    Die beiden kleinen Polster griffen zuerst zu ihrem Kopf und schienen ihn zu streicheln. Eine Hand entrollte sich und zog vorsichtig die langen blonden Haare weg, so daß die häßlich aussehende Beule an ihrem Kopf deutlich sichtbar wurde. In der Hoffnung, sie werde sich von selbst entleeren und abheilen, war sie von den Dillianern nicht verbunden worden.
    Die Hand formte sich wieder zu einem Polster, und aus der merkwürdig aussehenden behaarten rosigen Handfläche drang eine klebrig aussehende Absonderung. Der Gedemondaner hielt mit seiner anderen Hand die Haare fest und legte das kleine Polster mit der Absonderung wie eine Kompresse auf die Schwellung.
    Zum erstenmal schien das Wesen zu bemerken, daß die blauen

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