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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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allererstes treffen wir uns hier in der Botschaft von Gedemondas einfach deshalb, weil das diejenige war, um die Ortega sich nicht besonders gekümmert hat«, fuhr er fort, als die anderen näher herankamen. »Er hat trotzdem eine Abhöranlage eingerichtet – fragt mich nicht, wie –, doch zwei gute Techniker aus Shamozan, die Geld dafür bekamen, und ich suchten alles ab und machten sie betriebsunfähig. Ich bin sicher, daß wir hier nicht belauscht werden, obwohl die Shammos auf der anderen Seite stehen. Ich habe das für alle Fälle noch von eigenen Leuten überprüfen lassen.«
    »Was soll das alles, Zigeuner?« fragte Marquoz. »Ich habe immer gewußt, daß an dir etwas Merkwürdiges ist, aber ich hatte eigentlich erwartet, daß du untätig bleibst und abwartest, wie sonst auch. Du hast vom Kämpfen nie etwas gehalten.«
    Er nickte.
    »Richtig. Aber diesmal ist es anders. Ich will jetzt nicht alles mögliche erklären. So kann ich wirksamer handeln. Aber ihr müßt mir glauben, wenn ich sage, daß ich hier nicht nur dabei bin, weil ich gewisse Dinge tun kann, die anderen nicht möglich sind, etwa als Mittelsmann tätig zu sein, sondern auch, weil ich persönlich beteiligt bin. Es wäre für uns alle leicht, wenn ihr oder Brazil etwas von dem tun könntet, was ich kann, aber das könnt ihr nicht, und Schluß. Ich kann euch das auch nicht beibringen, und ich würde es auch nicht tun, wenn es ginge. Aber lassen wir das. Im Augenblick kommt es nur darauf an, daß ich der einzige Kurier bin, der hinter feindliche Linien gelangen kann, der einzige, der euch zu erreichen vermag, wo ihr auch seid, und der auch Verbindung zu Brazil hat.«
    »Brazil!« Es war Yua, die den Namen ausrief. Sie besaß keinen Übersetzer, und ihr Sprechapparat war nicht der richtige, aber sie wußten, was sie meinte.
    Zigeuner nickte.
    »Ja, er ist durch. So, wie Ortega es sich ausgerechnet hat, aber zu spät. Wir haben das mit dem simpelsten Trick geschafft, den es gibt. Wir haben ihn vor allen anderen eingeschleust. Er ist schon seit über einem Monat hier.«
    »Aber das ist ausgeschlossen!« entfuhr es Mavra. »Er persönlich hat uns zu der Reise hierher nach Serachnus geflogen! Er hat uns verabschiedet! Und alles Gute gewünscht! Sie sind dabeigewesen – erinnern Sie sich nicht?«
    Er grinste.
    »Tut mir leid, wir mußten Sie täuschen. In Wirklichkeit war er gar nicht dabei. Ich habe beide Rollen gespielt. Ja, ich weiß, daß Sie uns zusammen gesehen haben. Ein Kniff, das gebe ich zu, aber trotzdem ein Schwindel. Den anderen sehen zu lassen, was er sehen will. Ein Trick, den viele Rassen auf der Sechseck-Welt beherrschen, wie Colonel Asam bestätigen wird.«
    »Ich hab’ das schon erlebt. Immerhin bin ich gerade gegen meinen Willen mehrere Tage lang in Hypnose gehalten worden.«
    Asam war darüber noch immer verdrossen.
    Zigeuner nickte.
    »Das ist eine Abart der Methode, die ich immer benützt habe, um trotz Wachen überall ein und aus zu gehen. Aber nichts Hundertprozentiges – Obie half mir, indem er eine ganz echt aussehende Kopie von mir herstellte.«
    Mavras Mund bildete ein kleines Oval.
    »Jetzt fange ich an zu begreifen. Obie hatte immer viele Tricks auf Lager. Er hat eine Verdoppelung gemacht, als Sie durch die Maschine gingen, nicht? Ein zweites Abbild von Ihnen entstand, und wir dachten, das wären Sie. Währenddessen hat er Sie woanders hingebracht, vermutlich nach Olympus.«
    »So ungefähr«, bestätigte er. »Brazil entfernte sich sogar noch vor den letzten Besprechungen. Ich übernahm seinen Part, maskiert wie er. Ich hätte beinahe auch noch einen dummen Fehler gemacht, als ich euch auf dem verdammten Felsbrocken absetzte. Ich wollte dauernd eine Zigarette – und Brazil rauchte Zigarren.«
    »Aber warum haben Sie uns nichts davon gesagt?« fragte Yua, die ein wenig das Gefühl hatte, nicht für verläßlich gehalten worden zu sein.
    Zigeuner seufzte.
    »Wir wußten nicht, was für einen Empfang Sie hier erleben würden. Wir wußten nicht einmal, ob Brazil es geschafft hatte. Aber wenn er es geschafft hatte – und es gelang ihm auch –, dann hätte die Möglichkeit bestanden, daß man euch allen möglichen Hypnosen und Hirnsondierungen unterwirft oder was es da alles gibt. Wir mußten möglichst viel Zeit gewinnen, und das hieß, sich darauf verlassen zu können, daß Sie glaubten, Brazil sei noch nicht aufgetaucht, und das jedem vermittelten, der danach fragte. Es funktionierte.«
    »Und als Sie – Ihr anderes

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