Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Palim gleichzeitig, aus denen die gesamte Rasse bestand. Sie sahen keinen Gewinn im Kampf und hatten sich im Rat der Stimme enthalten. Sie hielten sich auch jetzt heraus.
    Aber hundertzwanzig von ihnen, alles Neuzugänge, alles ehemalige Olympierinnen, schlossen sich dem Heer an. Sie waren willkommen. Als Pflanzenfresser würden sie die Vorräte nur wenig beanspruchen, aber sie konnten zehnmal soviel tragen wie jeder Dillianer, ohne das überhaupt zu spüren – und schon ihr Anblick war furchterregend.
    Danach kam Olborn, das Mavra Tschang immer noch mit Alpträumen heimsuchte. Eine Theokratie, deren Zauberkünste Feinde, Andersdenkende und sogar harmlose Reisende in eselartige Lasttiere verwandeln konnten, hatte das mit ihr auch so gemacht. Viele Jahre lang hatte sie, halb Mensch, halb Esel, leiden müssen. Ihr einziger Trost war der, daß der weit zurückliegende Krieg sie nicht verschont hatte.
    Und trotzdem hatten sie sich im Rat der Opposition angeschlossen. Sie mußte sich die Frage stellen, ob ihr Name nach all den Jahrhunderten in Olborn noch immer verflucht wurde.
    Und tatsächlich berichteten ihnen an der Grenze ihre fliegenden Späher, daß eine große Streitmacht der Olbornier sie erwarte. Sie brachten sogar Fotografien mit von den aufmarschierten Truppen, großen Katzen, die aufrecht gingen und eine Art Livree trugen, was auf eine wohlorganisierte Armee hinwies.
    »Sollte verhältnismäßig einfach sein«, meinte Mavra, als sie die Aufnahmen betrachtete. »Das sieht genauso aus wie damals vor tausend Jahren, als sie gegen die Makiem-Allianz unterlagen. Wir fallen ihnen in die Flanke und vernichten sie.«
    Asam schüttelte besorgt den Kopf.
    »Nein. Denk nach. Für mich und die meisten auf der Sechseck-Welt mag das weit in der Vergangenheit liegen, aber das war in ihrer Geschichte das bedeutsamste Ereignis, ganz zu schweigen davon, daß es auch das demütigendste gewesen ist. Ich glaube einfach nicht, daß sie so dumm sein und das noch einmal machen werden. Das ist natürlich nur ein Gefühl bei mir – aber hier stinkt etwas zum Himmel.«
    »Ich weiß nicht…«, meinte sie zögernd.
    »Wir gehen ganz nah an die Grenze heran, aber nicht gleich hinüber«, sagte er entschieden. »Ich will das Gebiet bei Tag und Nacht genauer erkunden lassen. Sie sehen Zielscheiben viel zu ähnlich.«
    »Das sind Maschinengewehre, was sie da haben«, erklärte sie.
    »Und Geschützstellungen. Mühelos geht das nicht – vor allem in dem Sumpfgebiet da, das über fünfzehnhundert Meter tief ist. Sie haben es gerodet, siehst du? Wir kommen da nach den Bäumen auf fünfzehnhundert Meter offenem Gelände an sie heran, wo es noch dazu sumpfig ist, vielleicht sogar schlammig.«
    »Du denkst zuviel an die Vergangenheit«, sagte er. »Ich kenne mich hier ein bißchen aus. Dieser verdammte Krieg war für mich das Interessanteste in den Geschichtsbüchern, Himmel noch mal! Nachdem die Kätzchen von der Trelig-Allianz vernichtet worden waren, gab das ihrer Religion den Rest. Ich meine, wie kann man das auserwählte Volk der Sechseck-Welt sein und so niedergemacht werden? Sie wendeten sich gegen die Priester, es gab ein gewaltiges Massaker und eine echte Revolution. Schließlich übernahmen natürlich neue, starke Führer das Kommando. Man richtete erneut eine harte Herrschaft ein, diesmal mit dem Rest des Militärs und der Aristokratie. Sie wurden niedergetrampelt, weil sie sich mit anderen Leuten, anderen Hexagons nicht einließen. Niemand half ihnen. Jetzt sind sie Pragmatiker geworden, darauf kannst du dich verlassen. Und sie haben auch an ihrer Zauberei gearbeitet. Ich glaube, wir geraten in Schwierigkeiten, wenn wir hier das Erwartete tun. Ich brauche viel mehr Aufklärung – und gleich danach eine Stabsbesprechung.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte sie. »Wie du meinst.«
    Asam betrachtete stirnrunzelnd die Aufnahmen.
    »Wie viele Späher haben wir hinausgeschickt?« fragte er sorgenvoll.
    »Fünfzehn, glaube ich«, erwiderte jemand. »Natürlich alle Flugbeobachter.«
    Er nickte.
    »Und wie viele sind zurückgekommen?«
    »Na, alle«, erwiderte der Offizier, ebenfalls ein Dillianer. »Ich erinnere mich nicht einmal an eine Meldung, daß jemand beschossen worden wäre.«
    »Das dachte ich mir«, murmelte Asam. »Verdammt! Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Nicht den geringsten. Fünftausend Kätzchen säuberlich aufgereiht, damit sie leichter anzugreifen sind, und so auffällige Geschützstellungen, daß wir sie mit einem

Weitere Kostenlose Bücher