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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Tiefsee-Streitkräfte nötig sein werden.« Er zog eine große Landkarte heraus und studierte sie.
    »Du glaubst also, daß er wirklich übers Meer kommen wird?« fragte sie. »Die Josele-Wahace-Avenue herauf?«
    »Erscheint mir logisch«, erwiderte Asam. »Auf jeden Fall kommt da irgend etwas. Dein Computer, der das alles geplant hat, scheint keine Raffinessen zu scheuen.«
    Sie nickte.
    »Was für eine Kombination! Obie, Brazil und Zigeuner!« Sie schwieg kurze Zeit. »Zigeuner… Ich würde gern mehr über ihn wissen. Wer er ist. Was er ist. Er macht mir Angst, obwohl er auf unserer Seite steht. Er gleicht selbst einem Obie, diese ganze Computerkapazität in einem einzigen Wesen.«
    »Aber dein Computer hat das zumeist bei anderen Leuten gemacht«, betonte Asam. »Dieser Zigeuner kann es nur bei sich selbst.«
    »Sagt er «, gab sie zurück. »Ich bin nicht sicher, ob ich ihm ganz traue.«
    »Dein Computer hat ihm vertraut«, erklärte er.
    Sie nickte.
    »Aber wenn er ebenso mächtig ist wie Obie, könnte Obie getäuscht worden sein. Er ist allzu passend, zu gut, um wahr zu sein.«
    »Wir können nichts dagegen tun«, sagte er gleichmütig. »Wenn die Zeit kommt, werden wir es wissen – und uns dann damit befassen, so gut wir können. Was bleibt uns sonst übrig?«
    Sie nickte mürrisch. Bei der ganzen Sache gab es ohnehin schon zu viele anrüchige Dinge. Genug, um Ortega und den Rat zu täuschen? Sie war ihrer Sache nicht sicher. Wer machte eigentlich wem etwas vor?
     
     
    Die Armee brach auf. Zunächst ging es verhältnismäßig leicht, hinauf durch Gedemondas auf genau erkundeten Wegen, in langen Reihen lagernd, wo es ging, mit Nachtwesen als Lagerposten. In Gedemondas rechnete man natürlich mit Widerstand, und es machte Asam Sorgen, daß sie so weit auseinandergezogen und in kalten, großen Höhen so verwundbar waren. Aber nichts stellte sich ihnen entgegen. Zigeuner hatte recht gehabt; sie würden nicht aufgehalten werden, bis irgendwo, irgendwann Brazil auftauchte.
    Mavra hatte gehofft, unterwegs Gedemondaner zu treffen oder in ihre Reihen mit aufzunehmen, aber wie üblich ließen sie sich nicht blicken. Gelegentlich wurde einer weitab entdeckt, oder sie hörten die unheimlichen Rufe der riesigen weißen Wesen von Bergpässen und Felswänden zurückschallen, aber das war alles. Sie war mehr als enttäuscht; sie hatte das Gefühl, den ganzen verdammten Ausflug umsonst gemacht zu haben.
    An der Westseite des Gebirges gab es eine Ebene, das einzige flache Gelände im ganzen Hex. Als sie vom hohen Steig aus darauf hinunterblickte, regte sich zum erstenmal ihre Erinnerung.
    Diese Ebene, jetzt so leer und friedlich… Sie erinnerte sich an eine ferne Zeit, als ganz andere Armeen sich auf dieser Ebene zu einer grauenhaft blutigen Schlacht begegnet waren.
    Unten auf der Ebene waren die Empfindungen noch stärker. Sie waren gerade noch durchgekommen, bevor die großen Armeen aufeinandergestoßen waren, erinnerte sie sich. Und dort drüben, an dieser Hütte waren sie ihrem dillianischen Führer begegnet – nein, nicht an dieser, sondern vielleicht an ihrer Vorgängerin. Und dort, aus dem Norden, waren auf mächtigen, schlagenden Orangeflügeln die Yaxa gekommen…
    Sie sprach viel mit Asam darüber, der ihr engster Freund und Vertrauter geworden war. Er war warmherzig, gütig und verständnisvoll – und fasziniert von ihren Erinnerungen an ein großes Ereignis, das er nur aus Geschichtsbüchern kannte.
    Alestol im Süden mit seinen fleischfressenden Pflanzen, die giftige und hypnotische Gase abgaben, ließen sie gern links liegen. Die Alestolier hatten sich an der Grenze in Massen aufgebaut, das traf zu, konnten aber an die Armee nicht heran, wenn sie die Grenze nicht überschritt. Obwohl beweglich, waren die Bewohner Pflanzen, sie mußten sich ab und zu in einem Boden verwurzeln, der eine bestimmte Mischung an Mineralen und Schwebstoffgasen enthielt, die für ihr Fortbestehen nötig waren.
    Damit war Palim als Brennpunkt intensiver diplomatischer Tätigkeit geblieben. Der Rat hatte ebenso wie Mavras Streitmacht auf die riesenhaften Elefantenwesen eingewirkt. Sie besaßen ein hochmodernes Hochtech-Hex, und jeder der Bewohner wog über eine Tonne.
    Aber sie waren sanfte Riesen; sie hatten sich zurückgezogen, als die kämpfenden Heere im Krieg des Sechseck-Welt nähergekommen waren, und hatten einem sicheres Geleit geboten, ohne Partei zu ergreifen. Im gesamten Hex gab es nie mehr als ungefähr zwanzigtausend

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