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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ungefähr tausend Soldaten, aus einer Entfernung von je einem halben Kilometer beiderseits an und schlossen die Kämpfenden ein.
    Asam seufzte und stellte sein Fernglas weg. Er wirkte plötzlich sehr alt und müde.
    »Wir haben sie«, sagte er seufzend. »Wir haben gesiegt. Es muß noch viel gekämpft werden, aber wir sind die Sieger.«
    Mavra sah ihn verwirrt an.
    »Ich verstehe das alles immer noch nicht«, sagte sie.
    Er griff nach einer Flasche, schraubte den Verschluß ab und trank einen großen Schluck. Es war viel stärker als Bier, aber er schluckte die Flüssigkeit wie Wasser.
    Er hustete kurz, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und ließ die Flasche, die an einer Kette um seinen Bauch befestigt war, fallen. Er seufzte und grinste.
    »Verbündete«, sagte er. »Und wen konnten sie bekommen? Nicht Alestol – sie sitzen in ihrem Hex fest. Auch keine Palim. Also blieb Zhonzhorp im Westen. Ein Hochtech-Hex. Da wurden diese hervorragenden Gewehre und Geschütze hergestellt. Die Zhonnies haben auch gegen uns gestimmt – wie die meisten, versteht sich –, und sie möchten außerdem, daß der Kampf auf dem Gebiet von anderen ausgetragen wird. Da bleibt die Landschaft unberührt.«
    Die Reserven griffen wieder an und rückten näher zusammen.
    »Die Olbornier werden jetzt versuchen, sich zu sammeln und neu anzugreifen, aber das wird ihnen nichts nützen. Siehst du? Einige von unseren Fliegern zeigen es ihnen, gleich hinter den Bäumen. Wenn wir uns vereinigen, wird in unserer Gegend kaum noch ein Feind da sein, und unsere vereinigten Truppen werden die Olbornier zurückdrängen. Damit ist es aus. Nicht mal ein ganzer Tag.«
    »Ich verstehe immer noch nicht ganz«, sagte sie beharrlich.
    »Warum hast du so angegriffen?«
    Er grinste.
    »Wenn wir uns in drei Gruppen gespalten hätten, hätten vielleicht zwei- oder höchstens dreitausend Truppen die offene Fläche überquert. Die Kätzchen wären nach der Bombardierung ungefähr bei derselben Zahl gewesen, so daß es gleich auf gleich ausgesehen hätte: zwar ihr Gelände, aber unsere überlegene Kampfführung. Wenn die Flankentruppen unseren vordersten Reihen zu Hilfe gekommen wären, hätten die Zhonzorpier eingegriffen. Wieder wäre die Zahl gleich gewesen, aber sie hätten den Überraschungseffekt für sich gehabt. Ihre drei Gruppen hätten sozusagen Rücken an Rücken gekämpft. Wenn irgendeine sich durchgesetzt hätte, wäre sie dort in den Kampf geworfen worden, wo es für sie mulmig stand. Wir wären auseinandergerissen worden, eine feindliche Truppe zwischen je zwei von unseren. Sie hätten standgehalten.«
    Sie stürzte auf ihn zu, umarmte und küßte ihn.
    »Oh, Asam! Was hätte ich nur ohne dich gemacht?«
    Er blickte auf sie hinunter und lächelte.
    »Einen anderen Trottel gefunden«, erwiderte er trocken. Sie wußte nicht recht, ob er einen Witz machte oder nicht.

An der Grenze Bahabi-Ambreza
    »Die Leute sind ziemlich sauer, Sir«, meldete der Hakazit-General verärgert. »Ich meine, das ist nicht das, wofür sie sich gemeldet haben. Ich kann es selbst nicht glauben. Fast neunhundert Kilometer, und wir haben noch niemanden getötet.«
    Marquoz hob die Schultern.
    »Was soll ich machen? Die ganze Armee von Durbis hätte angreifen sollen – Kraftfeld-Projektoren, Kampfhubschrauber und alles –, und als wir über den Hügel da marschierten, kamen plötzlich alle zu dem Entschluß, sie wollten doch lieber ans Meer, um sich zu erholen. Ich gebe zu, es ist viel leichter gegangen, als ich dachte – bis jetzt. Sagen Sie den Leuten aber, es wird kein Sonntagsausflug werden, den Isthmus hinaufzumarschieren.«
    »Wollen wir auch hoffen«, murrte der General. »Sonst bringen sie uns alle beide um und begeben sich aus Prinzip auf einen Vernichtungszug.«
    Marquoz lachte in sich hinein und wandte sich der Grenze zu. Kinder, dachte er. Wie kleine Kinder, die ständig träumen und Krieg spielen. Der ruhmvolle Kampf und so. Innerlich war er dankbar dafür, daß ein Heer von fünfzehntausend Hakazit-Kämpfern im Präzisionsmarsch durch einen breiten Landstreifen die Einheimischen gehörig erschreckt hatte. Er würde diese Armee später brauchen, das wußte er, und war seiner Sache nicht sicher, ob die Romanze nicht vorbei sein mochte, wenn ringsum die Kameraden niedergemacht wurden.
    Er baute einen geradezu religiösen Glauben um den Absolutismus der Genetik auf, entschied er, und konnte nur hoffen, daß das keine falsche Gottheit war.
    Ambreza würde auch

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