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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Angriff begann, und gingen in ihre Stellungen. Sie hatten eine feste Abwehrlinie aufgebaut – aus der Luft war zu erkennen, daß sie Bastionen aufgeworfen hatten, sternförmige Redouten, die einander in jeder Richtung Deckung geben konnten. Um ein Gebiet zu sichern, mußte man gleichzeitig drei Bastionen einnehmen, während die anderen auf beiden Seiten noch immer von den weiter entfernten heftig beschossen wurden.
    Die olbornische Artillerie wartete, bis die vorderste Linie die Mitte der freien Fläche fast erreicht hatte, bevor die auf ihr Ziel eingestellten Geschütze zu feuern begannen. Palim, Dillianer, Slongornier, Dymeks, Susafrits – alle begannen hinzustürzen. Wesen, die krebsartig waren, halfen Wesen von Insektenart; Wesen, die elefantenähnlich waren, schützten Zentaurenartiges. Und jede Welle rückte rasch heran, um an die Stelle der gefallenen Kameraden zu treten.
    Asam beobachtete das Schlachtfeld durch einen Feldstecher und nickte anerkennend.
    »Richtig. Sie halten zusammen, Ihre Leute.«
    »Das sind religiöse Fanatiker«, murmelte sie zynisch. »Sie sterben gern für die große Sache.« Trotzdem konnte sie nicht bestreiten, daß sie im Inneren große Bewunderung für den hier bewiesenen Mut empfand.
    Ein einen Meter langes Wesen mit Segmentkörper, Dutzenden von Beinen und sechs Paar durchsichtigen Flügeln kam herangesummt und warf Asam neue Luftaufnahmen vor die Füße. Die am Brustkorb befestigten Kameras versorgten ihn mit Informationen, von denen die Olbornier nur träumen konnten.
    »Sie wanken«, sagte er zufrieden. »Bei Gott! Sie treten den Rückzug an!«
    Sie lächelte ihn an.
    »Das heißt, wir haben sie besiegt.«
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein. Sie haben jetzt begriffen, daß ich ihr kleines Spiel durchschaut habe, und versuchen uns tiefer hineinzulocken, während sie die Befehle an die Flanken ändern. Ob wir siegen oder nicht, wird davon abhängen, ob da vorne das Befehlssystem so funktioniert, daß man tut, was ich für den Fall befohlen habe, wenn die Bäume erreicht werden.« Er nickte seinem Signalmann zu, der einen Scheinwerfer auf das Schlachtfeld gerichtet hatte.
    »Kolonnen bilden«, knurrte er, und die Nachricht wurde abgesandt. »Ausschwärmen und Abwehrfront bilden.«
    Dort unten konnten natürlich nicht alle durch eiserne Disziplin zusammengehalten werden. Auch für diese Soldaten war es der erste Kampf, und den Feind zurückweichen zu sehen, war für eine emotionell schon aufgeheizte Armee berauschend. Die Reihen dahinter, die in den Kampf noch nicht eingegriffen hatten, waren jedoch leichter zu führen, wobei Dillianer die Spitze übernahmen, und auf der freien Fläche wurde eine Abwehrfront gebildet, in die sich immer mehr Truppen ergossen, wobei manche vorrückten, die meisten aber nach rechts und links ausscherten.
    Und plötzlich brachen aus dem Wald lebende Körper. Olbornier, ja, aber nicht nur Olbornier. Der Boden selbst schien lebendig zu werden unter Hunderten und Aberhunderten von Mäulern, alle vollgefüllt mit endlosen scharfen Zahnreihen.
    Wieder wurden die vordersten Linien überrascht und niedergemäht, die hinteren aber bildeten Reserven, die nach beiden Seiten ausbrachen, um ihren angegriffenen Kameraden beizustehen.
    Mavra blickte durch ihr Fernglas und schüttelte den Kopf. »Zu weit weg«, sagte sie seufzend. »Was sind das für Wesen?«
    »Die von den Bäumen springen, sind natürlich auch Olbornier – und ich glaube, daß ich da oben noch viele Scharfschützen-Nester sehe. Aber sie haben den Wald und die natürliche Farbe ihrer Verbündeten dazu benützt, um die eigentliche Streitmacht zu tarnen.«
    »Verbündete?« wiederholte sie verwirrt.
    Er nickte.
    »Riesenechsen mit den größten Mäulern und Bäuchen, die du je gesehen hast. Sie können tagelang regungslos liegen, aber wenn sie sich bewegen wollen, dann geht das wie der Blitz! Ich habe Zhonzhorpier auf zwei Beinen mit über zwanzig Kilometern in der Stunde laufen sehen – auf allen vieren können sie fast doppelt so schnell sein und hinter dir an einem Baum oder einer glatten Wand hinaufklettern.« Er blickte wieder durch das Glas. »Ha! Siehst du? Sie haben vergessen, daß ein Maschinengewehr kein Todesstrahler ist! Es kann Dauerfeuer abgeben, aber nur niedermähen, was es trifft, und es kann nicht alle treffen!« Er wandte sich an den Signalmann. »Alle Reserven Flankenangriff!«
    Fast im selben Augenblick, als der Befehl hinausging, rückten die Reste ihres Heeres,

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