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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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sind hier willkommen«, antwortete Thoth, »aber Glathriel ist ein empfindliches Land. Wir würden es nicht schätzen, wenn dort große Truppenansammlungen hindurchkämen. Das würde das ökologische Gleichgewicht stören.«
    »Wir müssen hindurch, um nach Norden zu gelangen, das wissen Sie sehr gut«, gab der Hakazit zurück. »Ginzin ist nur an der Nordostküste passierbar. Glathriel kann nicht umgangen werden. Wir werden möglichst geringen Schaden anrichten.«
    »Glathriel ist nicht offen«, erklärte der Ambreza.
    Marquoz fühlte, wie sein Magen sich ein wenig zusammenkrampfte. Er blickte nach hinten und zeigte den Hügel hinauf.
    »Wie Sie wissen, kommen da oben fünfzehntausend Mann von meiner Sorte. Die meisten konventionellen Waffen können uns einfach nichts anhaben. Mir ist klar, daß Sie teilweise über hochmoderne Waffen verfügen, denen das gelänge, vor allem den Strahlen, aber Sie sollten sich auch im klaren darüber sein, daß wir ebenfalls aus einem Hochtech-Hex stammen und so etwas auch besitzen. Wir haben außerdem siebenhundert Mann zusätzlich als Verbündete verschiedener Erscheinungsformen, viele fliegend und manche giftig. Meine Rasse wird als kriegerisch geboren. Wir geben uns nicht mit Opfern oder Argumenten ab. Wenn Sie sich weigern, marschieren wir trotzdem und gebrauchen alle Waffen, die uns zur Verfügung stehen. Sollte uns Widerstand geleistet werden, vernichten wir ohne Gnade jeden und alles, Soldaten und Zivilisten, Pflanzen und Tiere, die uns im Weg stehen.«
    »Sie sagen ›wir‹«, erwiderte Gunit Sangh. Selbst durch den Übersetzer klang seine Stimme bösartig und drohend. »Sie sind nicht von dieser Welt. Das sind nicht Ihre Leute. Ich neige zu der Ansicht, daß Ihre Armee, wenn wir über diplomatische Höflichkeit hinwegsähen und Sie hier an Ort und Stelle beseitigen würden, nicht mehr kämpfen könnte.«
    Seinem Magen tat dieser Gedanke nichts Gutes, aber er behielt ausdruckslose Miene und Tonfall bei.
    »Sie irren sich. Ich komme eben von einer Auseinandersetzung mit meinen Generälen, weil die Truppen unruhig sind. Sie sind hierher marschiert, ohne jemanden zu töten, und das stört sie. Sie wollen kämpfen. Sollte mir hier etwas zustoßen, dann würden Sie die einzige mäßigende Kraft gegen sich aufbringen, die es hier gibt. Sie würden natürlich auf der Stelle alle sterben – und danach wäre Ambreza nur noch eine Erinnerung. In diesem Augenblick befinden sich zwei Jorgasnovarier über wichtigen Bevölkerungszentren Ambrezas, mit Bomben, die nach von mir gelieferten Entwürfen gebaut wurden. Das sind alte Waffen aus meinem früheren Weltraumsektor, ziemlich leicht herzustellen, nachdem ich dahinterkam, daß es in Hakazit Uran gibt. Die Bomben sind Atomwaffen. Jede einzelne wird eine ganze Stadt vernichten und das Land auf Generationen hinaus mit Radioaktivität verseuchen. Mit dem Rest an Widerstand, den Sie noch bieten können, werden wir leicht fertig. Entschließen Sie sich gleich. Ja oder nein. Ich neige dazu, den Marschbefehl auf der Stelle zu geben. Wie er aussieht, hängt jetzt von Ihrer Entscheidung ab.«
    Die Ambreza wirkten entsetzt. Einer drehte sich zu einem anderen herum und flüsterte: »Kann es eine solche Waffe geben?« Der Gefragte nickte.
    Thoth, der das hörte, fröstelte ein wenig und sah Marquoz an.
    »Wir brauchen Zeit, um darüber zu sprechen«, wandte er ein. »Bitte, wenigstens ein paar Minuten.«
    »Sie haben keine Zeit. Ja oder nein? Ich verlange sofort Ihre Antwort«, sagte er kühl. Die Ambreza taten ihm sogar ein wenig leid; sie waren politisch so verdammt naiv. Das war der Trumpf bei dem ganzen Spiel. Eine Welt mit großen politischen und militärischen Erfahrungen aus der Vergangenheit wäre nicht so leicht zu überrumpeln gewesen.
    »Er blufft«, fauchte Gunit Sangh. »Wir haben hier eine wirksame Streitmacht. Schließen wir uns ihr an, und machen wir der Sache ein Ende.«
    Die Ambreza dagegen waren schon aus dem Konzept geraten. Nach einer kurzen geflüsterten Unterhaltung wurde genickt, und Thoth wandte sich an das fremdartige weiße Wesen.
    »Das ist unser Hex, wissen Sie.« Er richtete den Blick auf Marquoz. »Sie können hindurchmarschieren«, sagte er heiser und schluckte ein paarmal. »Sie werden nicht aufgehalten.«
    Gunit Sangh klappte sich auseinander. Er war ein eindrucksvolles, bösartig aussehendes Wesen mit drei Paaren klebriger Gliedmaßen und einem Gesicht, das verriet, daß hier ein Geschöpf war, das nur lebendes

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