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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Fleisch aß. Die Tentakel zeigten scharfkantige, spiegelnde Knorpelschilde, die offensichtlich wie Messer alles zu durchtrennen vermochten. Das ganze Wesen, fast drei Meter lang, war auf seine Art ebenso eine Tötungsmaschine wie der Hakazit – und im Gegensatz zu dem Hakazit schien es sehr in Übung zu sein und nicht im geringsten zu bluffen.
    »Ich kann nichts tun, wenn das gastgebende Land es verbietet«, zischte Sangh. »Aber Ihre unerprobte Armee wird sich der meinen noch stellen müssen, Fremdling. Denken Sie daran, ich bin der Feind, dem Sie eines Tages, und zwar bald, gegenüberstehen werden.«
    »Jederzeit«, erwiderte Marquoz mit gespielter Lässigkeit. »Und für den Fall, daß Sie mich unterschätzen, nun, Colonel Asam läßt die besten Grüße übermitteln.«
    »Asam!« fauchte der Dhabi. »Euch zwei zu verschlingen wird das größte Vergnügen in meinem langen Leben sein!« Und damit schien Gunit Sangh sich zum Erstaunen beider Seiten in der Farbe zu milchigerem Weiß zu verändern; er wurde ein bißchen weniger leuchtend, weniger körperhaft. Er klappte sich in seine geisterhafte Form zusammen und versank ohne ein weiteres Wort im Boden, als sei er Wasser.
    Marquoz war hochzufrieden, obwohl die Truppen empört sein würden, weil der Kampf erneut vermieden worden war. Er hatte sich gegen die Ambreza durchgesetzt und eine weitere, möglicherweise gefährliche, Drohung ausgeschaltet, diese große, multirassische Streitkraft lahmgelegt und den feindlichen Befehlshaber verächtlich behandelt, alles auf einmal. Er war besonders froh darüber, Colonel Asam zufällig in Zone kennengelernt zu haben; von dieser Geschichte hätte er sonst nichts erfahren…
    Er wandte sich ab, nickte einem Untergebenen zu, und man feuerte grüne Leuchtkugeln in die Luft. Die Armee setzte sich in Bewegung. Er und seine Adjutanten ließen sie an sich vorbeimarschieren. Sie sah enorm bedrohlich und eindrucksvoll aus. Die Ambreza und ihre Verbündeten verdrückten sich rasch; die meisten waren wohl bestrebt, aus nahen Funkzelten die Nachricht weiterzugeben.
    Einer seiner Hakazit-Adjutanten schob sich heran, als die Soldaten vorbeistampften.
    »Sir?«
    »Ja?«
    »Diese Bomben – Superbomben oder wie immer. War das wirklich wahr?«
    Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf.
    »General, ich würde sowenig bluffen wie eine Lüge äußern«, sagte er empört, und damit war der Fall erledigt.
    Es dauerte natürlich eine Zeit, bis der General begriff, daß er im Grunde überhaupt keine Antwort bekommen hatte.
    Der Marsch durch Ambreza war rasch und mühelos vonstatten gegangen. Die Straßen wurden für sie geräumt, ja, man stellte sogar Fahrzeuge zur Verfügung. Sie mieden die großen Städte, und die Ambreza und ihre Verbündeten, denen sie unterwegs begegneten, rissen nur die Augen auf, gafften und knipsten sie ab und zu sogar. Das kalte, frische Wetter ließ die Hakazit dampfen, und das verlieh allem ein noch unheimlicheres Aussehen. Marquoz freute sich darüber. Ein gutes Schauspiel.
    Es war leicht zu sehen, wo Ambreza aufhörte und Glathriel anfing. In Ambreza war Winter, die Bäume waren unbelaubt, der Boden gefroren. Aber dort, ein wenig schimmernd, lag vor ihnen eine üppige, grüne Welt. Es war, als trete man durch einen unsichtbaren Vorhang aus dem Spätherbst in den wärmsten Sommer. Glathriel war ein Tropen-Hex und, wie sie sahen, kein Land, wo man alles liegen- und stehenließ, nur weil eine Armee durchmarschierte.
    Sie waren überall, diese Wesen, die der herrschenden Rasse des Kom-Gebietes so ähnlich sahen. Und warum auch nicht? Das waren die Prototypen, kleiner als der durchschnittliche Kom-Mensch, aber das mochte am Klima, an der Ernährung oder an anderen Dingen liegen. Sie waren auch dunkelhäutiger, trotzdem jedoch sehr ›menschlich‹. Die meisten waren nackt oder trugen nur Lappen oder Lendenschurze – das, und Halsbänder.
    Hier waren die großen Pflanzungen, von denen der Tabak Ambrezas kam, dazu gab es tropische Früchte, und Männer, Frauen und Kinder arbeiteten auf den Feldern, mühten sich ab und rackerten; menschliche Sklaven, überwacht von ihren Ambreza-Herren. Ab und zu hörten sie zu arbeiten auf und glotzten die Horden an, die auf den Straßen vorbeimarschierten, aber nicht sehr lange, und gewiß nicht, ohne sich vor Angst und Entsetzen zu ducken.
    Über tausend Jahre lang war ihnen die Aggressivität ausgetrieben worden, sagte sich Marquoz, während man ihnen die für diese Arbeit erforderlichen

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