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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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keine Mühe machen, vermutete er. Man brauchte ihn in Glathriel und würde nahezu alles tun, um ihn dort hineinzulassen. Wieder hinauszukommen, das würde das Problem sein.
    Wie bei vielen anderen Rassen und den meisten Hexagons hier bedeutete eine weiße Flagge oder ein Stofftuch dieser Art, man möge nicht schießen. Eine logische Wahl. Man konnte dergleichen auf weite Entfernung eben besser sehen. Manchmal fragte er sich unbehaglich, was wohl geschehen würde, wenn er je einer Armee begegnete, deren Nationalflagge weiß war.
    Er befestigte die Flagge an einem Stock und ging den Hügelhang hinunter zu der Gruppe, die unter einem ähnlichen Banner wartete. Das wurde langsam alltäglich.
    Die Ambreza waren riesige Nagetiere, die entfernt zu groß geratenen Bibern glichen, bis hin zu den vorstehenden Zähnen und dem großen, breiten Schwanz. Sie gingen aber aufrecht, auf starken Hinterbeinen, gebrauchten ihre Schwänze zum zusätzlichen Halten des Gleichgewichts. Ihr Ausdruck äußerster Unschuld täuschte. Einmal war dieses Hex Glathriel gewesen und nicht Ambreza. Ein Hochtech-Hex, dessen ›Menschen‹ eine starke, mächtige Zivilisation aufgebaut hatten, eine, die allein aus ihrer Trägheit heraus über ihren Lebensraum hinauswuchs, so daß man zu dem Schluß kam, man brauche, um weiter bequem leben zu können, das üppige Ackerland der Ambreza nebenan. Statt einen Kampf zu führen, der aussichtslos war, hatten die Ambreza sich auf die Suche begeben und, wie üblich, wenn man bestimmte unmögliche Dinge brauchte, das Nötige im Norden gefunden, bei so seltsamen, fremdartigen Rassen, daß man sie dazu veranlassen konnte, bestimmte Dinge zu produzieren, wenn man die richtigen Handelswaren hatte. Sie kamen nie auf den Gedanken, eine Waffe hervorzubringen, in diesem Falle ein Gas von brutaler Wirkung, das für alle, außer Menschen vom Typ 41, harmlos war.
    Die Menschen hatten sich schließlich an der Grenze zu Ambreza in Massen versammelt, als im ganzen Hex die Gaskanister geöffnet wurden. Die Ambreza mochten nichttechnisch gewesen sein, aber dumm waren sie nicht. Ihre eigene ›Friedens‹-Delegation für Verhandlungen in Glathriel hatte die Gasbehälter elektronisch gezündet.
    Das Gas war farblos, geruchlos und sehr wirksam. In gewisser Beziehung, die selbst die Ambreza nicht ganz begriffen, wirkte es auf die menschliche Hirnrinde ein, und die Menschen waren ganz langsam immer weniger fähig gewesen, zu denken und vernünftig zu reagieren. Die großen Affen waren für Typ 41 die Modelle gewesen, und zumindest geistig wurden sie ihnen ähnlich. Das Gas verströmte auch nicht; es blieb dort und ging in das Gestein in den Boden und alles ein, wirkt auch auf die künftigen Generationen. Die meisten starben, die übrigen wurden bei der Ausdehnung der Ambreza nach Glathriel Haustiere für sie.
    Brazil hatte das bei seinem letzten Aufenthalt alles geändert. Innerhalb des Schachtes hatte er nicht nur das Gas verändert, sondern auf unauffällige Weise auch die Gehirne vom Typ 41, die davon betroffen wurden. Während Mavra Tschangs Exil in Glathriel waren die Bewohner Wilde gewesen, ja, aber denkende Wilde. Marquoz fragte sich, was sie jetzt sein mochten.
    Zur Stelle waren fünf Ambreza, jeder mit einer Art Medaillon, die der Hakazit für ein Rangabzeichen hielt. Sie waren begleitet von mehreren anderen Wesen, die entschieden sonderbar aussahen; es waren riesige, hochragende Gestalten in Weiß, mit nur zwei kleinen, schwarzen Ovalen.
    Er blieb einige Meter vor der Gruppe stehen und steckte seine weiße Fahne in den Boden.
    »Ich bin Marquoz von Hakazit«, erklärte er im drohendsten Ton.
    »Ich bin Thoth, Kämmerer des Gebietes«, erwiderte einer der Ambreza. »Meine Mit-Ambreza kommen von den Zentralbehörden. Die anderen sind Vertreter des hierher gebetenen Ratsheeres, mit diesem da«, er deutete auf das weiße Gespenst, »als ihrem Befehlshaber, Gunit Sangh von Dahbi.«
    Marquoz war beeindruckt. Er hatte von Gunit Sangh gehört, obwohl die Dahbi eine halbe Welt entfernt waren. Er schien sich zu erinnern, daß Sangh einmal denselben Versuch wie die Ambreza bei Glathriel unternommen hatte, aber gescheitert war.
    »Ich komme zur Sache«, sagte er, ohne die anderen zu begrüßen.
    »Wir haben nicht die Absicht, irgendwelche Bürger oder Gebiete zu schädigen. Wir möchten nur die unter Ihrer Herrschaft stehenden Gebiete Ambreza und Glathriel durchqueren, und zwar so rasch wie möglich, auf dem Weg nach Norden.«
    »Sie

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