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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Bord sind dem Namen nach Besitz des Unternehmens, offen bei den Ambreza gekauft. Sie werden überschnappen, aber nicht dahinterkommen. Jedenfalls jetzt nicht.«
    Er verließ das Ruderhaus und ging nach hinten, um auf einer Leiter zum Hauptdeck hinunterzusteigen. Dort lagen mehrere Wesen und sonnten sich. Es waren große, vogelartige Geschöpfe, auffallend nicht nur durch häßliche, herabhängende Schnäbel, sondern auch, weil jedes drei vollständige Köpfe besaß, jeweils an einem langen, dürren Hals.
    »Schafft einer von euch eine weite Strecke?« fragte er sie.
    Der mittlere Kopf von einem der Wesen schob sich hoch und betrachtete ihn mit zwei gelben Augen.
    »Ich werde sie wohl schaffen«, sagte das Wesen.
    Er lachte in sich hinein und schüttelte verwundert den Kopf.
    »Ich weiß nie, mit welchem Kopf ich reden soll«, meinte er trocken. Er wußte sehr genau, daß die Geschöpfe nur ein einziges Gehirn besaßen, das in keinem der Köpfe steckte.
    »Awbri liegt jetzt genau nordöstlich von uns. Sag Yua, sie soll sich marschbereit machen. Sag ihr, wir sind von einem feindlichen Dampfer bemerkt worden, der nach Makiem fährt. Wenn sie können, sollen sie eine Nachricht an die beiden anderen Armeen übermitteln, die sich in Makiem zu vereinigen versuchen, das ihr Versorgungsgebiet zu sein scheint. Sie werden wissen, was sie tun müssen.«
    Das Wesen stand auf, breitete die mächtigen Flügel aus und fragte: »Was ist, wenn sie versuchen, Sie zu fassen?«
    Er lächelte rätselhaft.
    »Wenn sie es tun, dann werden die anderen das wissen , glaub mir.« Er schaute hinüber zu dem anderen dreiköpfigen Wesen. »Außerdem habe ich für Notfälle immer noch Rupt hier.«
    »Also gut, dann mache ich mich auf den Weg«, erklärte der Kurier. »Paßt auf, daß sie euch keine Bombe an den Rumpf kleben oder dergleichen.«
    Er lachte.
    »Ich habe eine ordentliche kleine Schutzmacht von unseren Leuten unter uns. Das weißt du. Außerdem würden sie das Schiff nicht in die Luft sprengen. Sie könnten nie sicher sein, daß ich an Bord war. Also los!«
    Mit einem heftigen Windstoß der riesigen Flügel, der Brazil beinahe umriß, schoß das Wesen davon.

Makiem
    Die Schlacht war brutal und hart gewesen. Die Hakazit hatten jetzt Pulver gerochen und viele der Zweifel in Marquoz beseitigt. Sie genossen den Kampf so sehr, daß es mühsam gewesen war, sie zu stoppen, selbst als festgestanden hatte, daß sie Sieger waren. Er begann sich Gedanken darüber zu machen, daß sie von jetzt an einfach aus Blutdurst Streifzüge der Verwüstung unternehmen würden. Daß er einer von ihnen war, verlieh ihm ein Gefühl der Sicherheit, aber nur in beschränktem Maße.
    Die nichttechnischen Makiem, die Riesenfröschen glichen, waren grimmige, entschlossene Kämpfer, und ihnen hatten sich dreitausend Verbündete anderer Rassen angeschlossen, darunter die elektrische Schläge schleudernden Agitar auf ihren geflügelten Pferden, aber das hatte bei weitem nicht ausgereicht. Gunit Sangh hatte seine Streitkräfte in der Hauptsache weit im Norden zusammengezogen, in der Annahme, der Gegner werde sich mit den von Dillianern angeführten Truppen vereinigen und nach Norden zur Küste vorstoßen. So war es, nur zum Teil dank Brazils Nachricht, nicht gekommen. Jetzt hielten sie Makiem und seine wichtigen Häfen und warteten auf das Eintreffen der Dillia-Truppen.
    Das Blutbad bei der Schlacht war grausig genug gewesen, aber nun wüteten die Truppen in Stadt und Land, plünderten, brandschatzten und zerstörten, was ihnen nicht gefiel, nur um der Vernichtung willen. Er versuchte das im Griff zu behalten, entdeckte aber, daß seine Macht begrenzt war. Es war traurig, solche Verwüstung einer Rasse zugefügt zu sehen, die nur ihre Heimat verteidigte. Praktisch das einzig Gute dabei war das warnende Beispiel, dachte er. Jene Hexagons, die sie hatten durchmarschieren lassen, waren praktisch unberührt geblieben, und das meiste an Vorräten, was man unterwegs aufgenommen hatte, war sogar bezahlt worden. Makiem, das Widerstand geleistet hatte, war gezwungen worden, einen furchtbaren Preis zu entrichten. Die Nachricht würde sich rasch verbreiten.
    Außerdem gefiel ihm das Warten nicht. Je länger es dauerte, desto ärger wurde das Wüten und desto verwundbarer wurden natürlich seine eigenen Truppen. Sie hatten hier den Sieg hauptsächlich deshalb davongetragen, weil sie es in erster Linie mit Rekruten, mit Veteranen und Zivilisten ohne ordentliche Organisation zu tun

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