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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Dunkelheit hinein, aber sein Gehirn arbeitete bereits fieberhaft. Pläne, Intrigen, Ideen bildeten sich heraus. Er dachte an Zigeuner – aber nein, das ging nicht. Er konnte nicht sicher sein, ob er dem seltsamen kleinen Mann trauen durfte. Es konnte etwas schiefgehen, sie mochten verraten werden. Sangh kannte den Plan ohnehin und würde einen fliehenden Brazil verfolgen. Nein, er mußte sich zwischen Mavra und Brazil entscheiden. Die Wahl fiel leicht.

Dahir
    Die Ranch lag kaum zwanzig Kilometer unterhalb der Grenze, aber einsam und weit genug entfernt, um für ihre Zwecke geeignet zu sein. Zwei waren Dahbi, die anderen Krithier, deren riesige, schlagende Schwingen ihre Zurufe untermalten. Sie trugen zwischen sich eine riesengroße Decke, in der ihre schwere Last lag, noch immer bewußtlos von den Schlafmitteln, die man ihr, als sie in den Hinterhalt geraten war, eingespritzt hatte.
    Sie hatten schwer geatmet, als sie zur Grenze gelangt waren, nur mit Mühe fähig, sie so weit zu schleppen, aber stolz darauf, es mit einer solchen Last zu schaffen. In Dahir war ihnen die Zauberei der einheimischen Priester zu Hilfe gekommen, und das Fliegen fiel leicht. Sie schien jetzt gar nichts mehr zu wiegen, und sie spürten neue Kräfte in sich.
    Die Priester waren unter ihnen auf ihren Hakaks geritten, einhornartigen Reittieren, die leicht Schritt hielten und den fliegenden Geschöpfen vermittelten, was man als den richtigen Energiezufluß bezeichnete. Sie konnten auch in anderer Beziehung wirksam werden, sollte ein feindlicher Beobachter sie durch Zufall bemerken.
    Zwei Dahir standen bereit, um die Last aufzunehmen, als sie landeten. Sie begrüßten die Priester mit erhobenen Armen, dann wandten sie sich der bewußtlosen Gestalt zu, die vor den Hakak-Ställen abgelegt wurde. Es war eine klare Nacht; das dichte, wirbelnde Sternenfeld leuchtete mit voller Kraft und schien sich auf ihren hellen, schimmernden Hautskeletten widerzuspiegeln, als die humanoiden Insekten sich an die Arbeit machten. Zuerst stellten sie sie auf ihre vier Beine, dann halfen sie den anderen, sie in eine große Scheune zu ziehen. Sie war immer noch ohne Bewußtsein und ahnte nichts davon.
    »Sollen wir sie fesseln?« fragte ein Dahir den Dahbi in der Nähe. »Wir dürfen nicht zulassen, daß sie entkommt.«
    »Fesseln können gelockert oder abgestreift werden«, gab das weiße Wesen zurück. »Wir dürfen kein Risiko eingehen.«
    »Sollen wir sie also töten?« wollte das schimmernde Wesen wissen.
    »Nein. Wir haben versprochen, sie lebend auszutauschen. Wir werden das Versprechen halten müssen.«
    »Ein einfacher Zauber«, schlug einer der Priester vor. »Er wäre vollauf wirksam – und wir müssen sie tarnen, wenn wir sie morgen zum Tor bringen.«
    »Das ist eure Sache«, erklärte der Dahbi. »Hier sollte das nicht schwierig sein. Aber eure Zaubersprüche wirken nur hier. Das Tor würde sie zunichte machen.«
    »Sie könnten, sobald wir in Zone sind, erneuert werden«, betonte der Priester. »Unser Zauber wirkt dort, zumindest in begrenzter Weise.«
    »Zu riskant«, gab der Dahbi zurück. »Wir dürfen ihr keinen Fluchtweg offenlassen. Unser Herr, Seine Heiligkeit Gunit Sangh, hat außerdem ein geeignetes Mittel empfohlen. Hier«, das Wesen zeigte auf die Stelle, »am Nacken verlaufen die wichtigsten Nervenverbindungen vom Gehirn zum Rückenmark. Wenn man sie durchtrennt, ist der Oberkörper gelähmt.« Bei diesen Worten gebrauchte das Wesen das rechte Vorderbein mit der scharfen, messerartigen Chitinplatte und stieß die Schneide tief, aber mit Überlegung hinein. Es spritzte Blut heraus, doch nicht sehr viel, und man behandelte die Wunde sofort mit Salbe und Verband.
    »Und hier, am unteren Ende des Oberkörpers, eine Verbindung für die andere, größere Hälfte, beinahe ein zweites, wenn auch nichtbewußtes Gehirn, das vom ersten aus gesteuert wird«, stellte der Dahbi fest, und wieder stieß die Klinge zu und drehte sich im Inneren. Sie wurde, befleckt mit dunkelrotem Blut, herausgezogen, und man kümmerte sich auch um diese Wunde.
    »Die Dillianerin ist jetzt völlig gelähmt«, erklärte das weiße Geschöpf, während es sich das blutverschmierte Vorderbein abwischte. »Die Wirkung ist von Dauer, der Schaden nicht zu beheben. Beachten Sie, wie Arme und Beine erstarrt sind, ein biologischer Schutzmechanismus, wenn Nerven geschädigt sind. Sie können sterben, wenn sie nicht auf den Beinen stehen, also erstarren sie, wenn die Nerven durchtrennt

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