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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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ausgebrochen. Mehr hatte die Polizei nicht herausfinden können.
    Schnaubend rieb sich Simon über die Wange, über die sich bis zur Schulter hässliche Narben zogen. Die Brandwunden hätten ihn beinahe umgebracht. Das vernarbte Gewebe schmerzte bei Wetterumschwüngen noch heute. Aber er hatte überlebt, ebenso seine Mutter, sein Bruder, seine Schwester Sarah, sein bester Freund James – der bei ihnen zu Besuch gewesen war, als das Feuer ausbrach – sowie die Angestellten.
    Alle, bis auf Vater. Der war in das brennende Schlösschen zurückgerannt, weil er gedacht hatte, Sarah und Simon wären noch darin. Doch Simon hatte mit seiner Schwester durch einen Hinterausgang entkommen können.
    Während Sarah und seine Mutter hier bei ihm wohnten, hatte sein Bruder Benjamin ein Apartment bezogen und lebte von einer monatlichen Apanage, die Simon ihm zusteckte. Seit dem Brand war Benjamin nicht mehr der Alte. Er hatte sich von der Familie zurückgezogen und besuchte sie nur selten. Stattdessen war er dem Alkohol und dem Glücksspiel verfallen. Vielleicht hatte der ton gar nicht so Unrecht: Der Teufel musste seine Hand im Spiel haben.
    Simon drehte den Briefumschlag und besah sich die Schrift genau. Sie war ganz anders als auf dem Sherman-Schreiben, das er vor knapp einem Jahr erhalten hatte. An Simon Grey, den Earl of Torrington, war es adressiert.
    Nach dem Tod seines Vaters hatte Simon dessen Titel sowie alle Verpflichtungen übernommen. Da war er gerade zwanzig Jahre alt gewesen, sein Bruder sechzehn und seine Schwester erst neun. Er erinnerte sich noch an den ersten Tag im neuen Jahr. Er war über die Feiertage zu Hause gewesen und sein College-Kommilitone James hatte ihn für eine Woche besucht. Es hatte leicht geschneit, das Weihnachtsfest war sehr schön gewesen, weil es auch Mutter gutgegangen war … und dann war das Unglück geschehen. Das Feuer war kurz nach Mitternacht ausgebrochen, als die meisten schon schliefen. Benjamin hatte es zuerst bemerkt und war schreiend durchs Haus gelaufen.
    Damals hatte Inspektor Brown den Fall untersucht, denn er hatte schon einmal für seinen Vater gearbeitet. Simon hatte nicht gewusst, an wen er sich sonst hätte wenden sollen. Obwohl Mr. Brown für Lo ndon zuständig war und nicht für die ländlichen Bezirke, half er ihnen, denn die örtlichen Behörden hatten sich nicht um Aufklärung bemüht.
    Daher war Simon der Inspektor auch als Erstes eingefallen, als er beschlossen hatte, die Drohungen ernst zu nehmen. Brown ermittelte kaum noch selbst, aber er hatte ihm Mr. Brewer, der für Scotland Yard arbeitete, empfohlen. Der ehemalige Privatdetektiv sollte gut in seinem Job sein.
    Simon hatte das Schlösschen wieder aufbauen lassen. Sein Vater, der frühere Earl, hinterließ ihm ein enormes Ver mögen. Und obwohl er so schwerreich war, wollte kaum jemand etwas mit ihm zu tun haben. Das Geld des »Teufelsfreundes« war natürlich immer gern gesehen; Spendenträger, Museen und andere karitative Einrichtungen wurden ständig bei Simon vorstellig … Außer James hatte er keinen wirklichen Freund. Die meisten hatten sich nach dem Brand von ihm abgewandt. Vielleicht war das besser so. Simon unternahm auch nichts dagegen, ging nie aus, hielt sich bei Gesellschaften, die er ohnehin nur seiner Schwester zuliebe besuchte, im Hintergrund. Wenn der ton erfuhr, dass er Männer begehrte, würden sie ihn wirklich mit dem Teufel im Bunde glauben und womöglich wie im Mittelalter auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
    Simo n schnaubte verächtlich. Er brauchte keinen von diesen blasierten Leu ten. Er war glücklich, einen derart verlässlichen Freund wie James zu haben. Außerdem hatte er genug Ablenkung: die Verwaltung des Vermögens, der Neubau von Torrington Manor, seine Schwester endlich zu verheiraten und die Pflege seiner Mutter.
    Simon seufzte. Wenn Carolyne wenigstens ansprechbar wäre … Simon hätte sie so viel fragen mögen. Er kannte sich mit den Bedürfnissen junger Frauen kaum aus. Desto erpichter war er darauf, endlich einen Mann für Sarah zu finden, der sich um sie kümmerte und sie glücklich machte.
    Seinem Bruder Benjamin musste er ebenfalls dringend helfen. Simon sollte ihn unbedingt auf den Ball einladen. Wenn Mutter den Part nicht mehr übernehmen konnte, vielleicht konnten Sarah und er Kuppler spielen. Auch für einen Mann wie Benjamin müsste sich eine gute Partie finden lassen, die ihn aus seinem Tief heraushelfen konnte.
    Und für ihn selbst … Simon dachte unweigerlich

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