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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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damit, Sarah alles zu überschreiben, aber die Gesetze machten das nicht einfach.
    »Wo ist eigentlich Miss Stone? Wolltet ihr nicht ins Museum?«, fragte Simon, um vom Thema abzulenken.
    Sarah lächelte wissend. »Wir wollen erst in zwei Stunden gehen.« Sie wirkte plötzlich ein wenig nervös, strich sich ständig eine blonde Locke hinters Ohr und verlagerte ihr Gewicht von einer Seite auf die andere. Anscheinend freute sie sich schon auf die neue Ausstellung. Sarah war ein richtiger Blaustrumpf. Sie verbrachte den halben Tag bei ihrer Mutter, um ihr vorzulesen, oder in der Bibliothek. Ausflüge ins Museum waren für sie wie Abenteuer in einer anderen Welt.
    Simon merkte, wie nervös er selbst war. Er musste immerzu an Marcus denken. Wenn er diesen anonymen Brief nicht bekommen hätte – der nichts mit dem Erpresserschreiben zu tun hatte, Papier und Handschrift waren völlig anders gewesen –, hätte Simon nie vom Sherman House erfahren. Es beunruhigte ihn, dass irgendjemand von seiner Neigung wusste. Aber da er die Botschaft schon vor vielen Monaten erhalten hatte und ihn bisher niemand darauf angesprochen noch versucht hatte, ihn zu erpressen, hatte er schließlich einen Besuch gewagt. Und es nicht bereut. Außerdem hatte ihn keiner erkannt. Smithers hatte er gesagt, er würde in einen Club gehen.
    Der alte Butler hatte ihm nur ein verhaltenes Lächeln geschenkt. Sollte er ruhig denken, was er wollte, solange es nicht der Wahrheit entsprach. Und was Sarah anging: Simon würde für sie einen Ball geben, damit sie auf andere Gedanken kam und vielleicht endlich einen Ehemann fand. Wenn sie sich immer im Haus oder in der Bücherei aufhielt, würde das nie etwas werden. Simon befand, dass das eine gute Idee war, gab Sarah einen Kuss auf die Wange, verließ den Salon und stieg die Treppe nach oben in die nächste Etage. Dort lagen das Zimmer seiner Schwester, sein eigenes sowie sein Büro. Carolyne lag in einem Raum unter dem Dach, wo auch die weiblichen Angestellten untergebracht waren und Sarahs Gesellschafterin, damit sich rund um die Uhr jemand um seine Mutter kümmern konnte. Noch vor dem großen Brand hatte sie einen Schlaganfall erlitten, von dem sie sich nie richtig erholt hatte. Aber erst seit dem Tod ihres Mannes hatte sie eine tiefe Melancholie ergriffen, sodass sie kaum noch ansprechbar war. Sie musste den Earl wirklich geliebt haben, was nicht oft in Adelskreisen vorkam, denn ihre Heirat war von den Eltern arrangiert gewesen.
    Simon betrat sein geräumiges, lichtdurchflutetes Arbeitszimmer und setzte sich an den massiven Tisch aus Mahagoni. Er hatte seinem Vater gehört. Alles, was sich von Abraham Grey im Stadthaus befand, hatte Simon behalten. Zu viele Andenken an seinen alten Herrn waren mit Torrington Manor abgebrannt. Simon hatte den Landsitz, der einem kleinen, märchenhaften Schloss mit spitzen Türmen glich, in den letzten Jahren wieder errichten lassen. Das Haus war so gut wie fertig. Eine Einweihungsfeier war ein guter Grund, um eine Gesellschaft zu geben – insofern sich jemand in das »Haus des Teufelsfreundes« traute. Da würde sich gleich die Spreu vom Weizen trennen und Simon sehen, wer es würdig war, seine Schwester zu heiraten.
    Seufzend zog er das Erpresserschreiben aus einer Schublade. Zuerst musste er sich darum kümmern.
    Meiden Sie öffentliche Veranstaltungen oder der Teufel wird wieder zuschlagen. Die Katze war erst der Anfang , las Simon. Er hatte große Lust, den Brief zu verbrennen, genau wie er es mit den anderen drei gemacht hatte. In letzter Zeit hatte es vermehrt seltsame Vorfälle gegeben und das beunruhigte ihn. Als er nach dem letzten Brief mit seiner Schwester eine Soiree besuchte, hatte Mr. Tipps, Sarahs Katze, mit aufgeschlitztem Bauch vor der Hintertür seines Stadthauses gelegen. Jemand hatte es offensichtlich auf seine F amilie abgesehen oder besser gesagt: auf ihn. Simon war derjenige, der sich möglichst nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen sollte, oder es würden furchtbare Dinge geschehen. Der anonyme Schreiber hatte angedroht, dass alles ein genauso schlimmes Ende finden könnte wie vor acht Jahren, als sein Vater bei einem Feuer ihres Landsitzes ums Leben gekommen waren. Nur diesmal würde das Inferno alle in den Tod reißen.
    Ob der Briefeschreiber womöglich dieselbe Person sein konnte, die damals das Feuer verursacht hatte? Simon glaubte nicht, dass der Teuf el schuld daran war. In spektor Brown hatte vermutet, das Feuer sei im Dachgeschoss

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