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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Dafür war er nicht ins Arbeitslager gekommen. Feige wie er war, hatte er Leandro an die Peelers ausgeliefert. Die anderen Namen hatte er nicht preisgegeben.
    Ich hatte Angst, Angst um mein erbärmliches Leben. Ich war feige und bin es heute noch.
    Leandros zornerfülltes Gesicht flackerte vor ihm auf. Leandro war nicht immer gut gewesen. Einmal hatte er Franny halb totgeprügelt. Von da an hatte Derek Leandro mit anderen Augen gesehen. Aber rechtfertigte das seinen Tod?
    Derek hatte Brown nie gesagt, wer er wirklich war. Er hatte behauptet, seine Mutter wäre eine Hure gewesen, die an einem Fieber starb. Er wollte nicht noch mehr Schande über seine Familie bringen, sein Vater hätte ihn mit Sicherheit totgeprügelt. Und Inspektor Browns Jobs waren interessant und wurden meist gut bezahlt. Derek spielte weiterhin den Straßenjungen, spionierte für die Polizei, befragte Leute … und schlief in einem richtigen Bett bei Brown zuhause. Der lebte allein und erzog Derek wie einen eigenen Sohn. Derek hatte fortan immer genug zu essen und musste dafür nicht stehlen.
    Hätte er die anderen verraten, wären sie womöglich als Waisenkinder nach Australien deportiert worden. Um sein schlechtes Gewissen zu erleichtern, unterstützte er sie finanziell, auch, weil er sich für sie verantwortlich fühlte. Die Kinder halfen ihm bei seinen Fällen und Derek war ihr heimlicher Boss und Ernährer geworden. Er hatte sich in all der Zeit nur Fran anvertraut; sie wusste die ganze Wahrheit. Sie hatte ihm verzi ehen, vielleicht, weil er die meisten von ihnen aus der Gosse geholt hatte.
    Wütend stieß er sein Gesch lecht in die Faust. Abwechselnd sah er Leandro, Simon und Stuart vor sich. Derek brauchte nur eine visuelle Vorlage, um sich Erleichterung zu verschaffen. Romantische Gefühle spielten dabei keine Rolle. Er hatte sich geschworen, sich nie wieder an jemanden zu binden, nie wieder jemandem zu vertrauen oder zu lieben. Das hatte nur zu Unglück geführt.
    Die ersten Tropfen perlten aus der Spitze. Derek verrieb sie mit dem Daumen und griff mit der anderen Hand nach seinem Taschentuch, das in der Nähe lag. Er stellte sich vor, wie er Stuart nahm, von hinten, von vorne, in den Mund. Ja, er würde Stuart alles geben, er sollte schlucken … Beinahe schmerzhaft schoss sein Samen aus ihm heraus, lief über seine Hand und in das Taschentuch. Dabei entwich ihm kaum ein Laut; er hörte nur den Puls in seinen Ohren. Derek hatte gelernt, leise zu sein, um die anderen nicht zu wecken, wenn er mit Leandro intim gewesen war. Der Earl schlief gleich nebenan. Was würde der nur von seinem Gast denken? Derek war ohnehin zu unvorsichtig gewesen, hatte den Mann länger angeschaut, als es sich geziemte.
    Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und setzte sich auf, bevor er begann, sich sauberzumachen. Manchmal wünschte sich Dere k sein altes Leben, sein ganz altes Leben zurück, besonders an Tagen, an denen er sich nach einer anständigen Wohnung und ein wenig mehr Komfort sehnte. Vielleicht war er tief in sich drin immer noch ein verwöhntes Einzelkind. Aber im Moment lief es ausgezeichnet und der Earl hatte ihm für seine Unkosten bereits einen guten Vorschuss gezahlt. Es hatte etwas Befriedigendes, sein Geld selbst zu erarbeiten. Er brauchte nicht das Vermögen des Baronets. Sein V ater war tot, gestorben an irgendeiner Krankheit. Derek interessierte es nicht, ebenso wenig interessierte ihn, dass er nun der rechtmäßige Erbe des Titels und des Vermögens war.
    Er knüllte das besudelte Taschentuch zusammen und gab es zu seiner Schmutzwäsche. Praktisch – hier musste er sich nicht selbst um seine getragenen Sachen kümmern. Zuhause, in seiner Wohnung, die sich in der Nähe der Polizeibehörde Scotland Yard in Westminster befand, kümmerte Derek sich selbst um alles. Ab und zu brachte er seine Schmutzwäsche zu Mary, die in einer Wäscherei arbeitete. Derek war froh, dass die meisten der ehemaligen Diebesbande ihr Einkommen nun legal verdienten. Er würde keinen von ihnen verhaften wollen.
    Gerade als er sich die Schuhe gebunden und beschlossen hatte, das Sherman House schon früher aufzusuchen – er könnte sich ja solange mit Oliver oder Franny unterhalten –, vernahm er Geräusche vor seinem Zimmer.
    Derek hielt die Luft an. Hatte da jemand eine Tür zugezogen?
    Er stand auf, um seine Tür einen Spaltbreit zu öffnen. Der Flur lag im Dunkeln; Derek hörte aber hastige Schritte, die sich rasch entfernten. Ob da einer der

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