Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
eine Pause machen?«, fragte Simon. Claire hatte soeben mit seinem Bruder getanzt und klang kurzatmig.
»Noch geht es«, erwiderte sie. Dabei glitzerten ihre Augen; ihre Wangen glühten. »Ich freue mich, dass Benjamin gekommen ist. Ich habe ihn so lange nicht gesehen.« Claire drehte den Kopf, als würde sie nach ihm Ausschau halten. »Ihr seid euc h sehr ähnlich, zumindest äußerlich.«
»Das haben heute schon viele gesagt.«
»Das ist mir früher nie aufgefallen.«
Simon schmunzelte. »Kein Wunder. Benjamin hätte einem Streuselkuchen Konkurrenz machen können. Ich glaube, es gab an ihm nicht eine Stelle, an der er keine Pickel hatte.«
»Sie sind unmöglich, Mylord!« Claire lachte laut auf. »Aus Ben ist wirklich ein sehr attraktiver Mann geworden«, merkte sie grinsend an. » Er schaut … entspa nnt aus.«
Simon folgte ihrem Blick. Benjamin stand neben James, ein Glas Limonade in der Hand, und lachte über etwas. Wahrscheinlich gab James gerade Witze zum Best en. Die beiden hatten sich früher schon immer wunderbar verstanden.
Simons Herz machte einen Hüpfer. Seinen Bruder derart ausgelassen zu erleben, erfü llte ihn mit unbändiger Freude.
Dann schaute Simon zu Derek und bekam Herzrasen. Für ihn war Derek der attraktivste Mann auf dem Fest. Wenn Simon es nicht besser wüsste, würde er ihn für einen »von ihnen« halten. Derek wirkte stolz, wie er erhobenen Hauptes durch die umstehenden Besucher schritt und dabei die Umgebung inspizierte. Wie ein König.
»Du siehst glüc klich aus«, sagte Claire. »Gibt es einen Grund dafür?«
Sofo rt schoss Hitz e in seine Wangen. Claire blieb das nicht verborgen. Sie lächelte. »Ich freue mich für dich, Simon. Wenn jemand Glück verdient hat, dann du.«
Er räusperte sich. »Danke.« Plötzlich jagte ihm ein Gedanke in den Kopf: Ich habe mit Derek geschlafen ! Ob man es ihm ansah? Seine Wangen glühten noch mehr. Zum Glück endete die Musik, worauf Simon Claire zu ihrem Mann zurückbrachte und sich bei den beiden entschuldigte. Simon wollte jetzt unbedingt in Dereks Nähe sein . Aber als er ihn suchte, fand er ihn mit Sarah auf dem Parkett.
Das Orchester spielte das nächste Lied an. Die beiden tanzten und lachten zusammen, als h ätten sie nie etwas anderes getan. Sie waren ein wirklich schönes Paar. Simon fühlte einen Knoten in der Brust. Er selbst war zwar nicht der geborene Tänzer, dennoch erinnerte es ihn daran, dass es so viele Dinge gab, die Derek und er niemals teilen konnten.
»Dein Mr. Brewer führt Sarah meisterhaft über das Parkett«, sagte plötzlich jemand neben ihm. Es war James. Simon hatte gar nicht bemerkt, dass er sich zu ihm gestellt hatte.
»Wenn ich nicht wüsste, dass er …« James räusperte sich. »Seine Blicke verraten ihn.«
Simons Atem stockte. »Was?«
»Merkst du denn nicht«, flüsterte James und beugte sich nah zu Simon, »wie er die ganze Zeit zu dir hersieht?«
»Er passt auf, dass mir nichts passiert.« Simon verfluchte sich innerlich und spürte, wie ihm erneut die Hitze in den Kopf stieg. »Er wacht eben mit Argusaugen über mich.«
James grinste ihn schief von der Seite an. »Ihr solltet euch zurückziehen und es einfach tun.«
Ihm wurde heiß und kalt. Wenn James wüsste, dass sie das heute schon getan hatten!
»Das ist ja kaum auszuhalten, wie ihr euch anschmachtet«, setzte James hinzu.
Simon wurde es schlecht. »Ist es so offensichtlich?«
Ein Schmunzeln breitete sich auf James’ Lippen aus. »Nur, wenn man es weiß. Und er kommt wirklich aus der Gosse?«
Simon nickte. »Der Mann überrascht mich selbst auch immer wieder.« Derek war tatsächlich ein begnadeter Tänzer. Die Ladys verdrehten sich bereits die Köpfe nach ihm. Er flog förmlich mit Sarah über das Parkett und wirbelte sie herum, als wäre sie ganz seinem Willen unterworfen. Ihr blaues Kleid bauschte sich auf und enthüllte Sarahs zierliche Stiefeletten.
James sagte eine Weile nichts, bevor er plötzlich fragte: »Hast du etwas dagegen, wenn ich mit deiner Schwester tanze?«
Die Brauen erhoben, drehte sich Simon zu ihm. »Im Gegenteil. Vielleicht erhöht das ihre Chancen.«
»Was meinst du?«
Grinsend erwiderte Simon: »Konkurrenz belebt das Geschäft.«
»Du suchst also tatsächlich einen Mann für sie?« James’ Stirn legte sich in Falten.
Eine Weile blickte Simon auf seine wunderschöne, tanzende Schwester, bevor er antwortete: »Ich möchte Sarah noch in diesem Jahr verheiratet wissen.«
»Sie ist doch erst achtzehn
Weitere Kostenlose Bücher