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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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mit ihm durch den Garten ins Haus. Die weinende Lady musste wohl die Ehefrau des Ermordeten sein.
    »Sir?«, sagte Derek, als er Brown erreichte. Die anderen beiden Peelers begrüßte er mit einem Nicken. Derek kannte sie nur flüchtig, da er sich selten auf der Wache aufhielt.
    »Derek, gut, dass du da bist!« Der grauhaarige Polizist zog ihn auf die Seite. »Das ist schon der vierte Mann. Wieder ein Adliger. Kehle und Halsschlagader wurden genau wie bei den anderen durchtrennt. Hier will jemand sichergehen, dass seine Opfer garantiert nicht überleben. Der Mord muss eben erst geschehen sein, die Leiche ist noch warm. Hast du bereits etwas herausgefunden?«
    »Ich wollte gerade einem Hinweis nachgehen, da hörte ich die Pfiffe«, erwiderte er, erleichtert, dass er Stuart endgültig von der Liste der Verdächtigen streichen konnte. »Aber ich hab noch nichts Konkretes, Sir.« Es tat weh, Inspektor Brown zu belügen. Er war beinahe wie ein Vater für ihn. Ein guter Vater. Brown sollte jedoch nicht erfahren, dass er sich ausschließlich für Männer interessierte und die Opfer alle mit dem Sherman House in Verbindung standen.
    Nach Dereks Recherchen hatte bisher keiner der Adligen zuhause erwähnt, dass er sich nachts im Sherman House aufhielt – das ja offiziell als ehrbarer Herrenclub galt. Wenn Brown dort erst einmal herumschnüffelte, könnte die Wahrheit ans Licht kommen. Fran fälschte die Bücher ausgezeichnet – Brown wiederum war ein hervorragender Detektiv. Er würde Oliver und Franny einem Verhör unterziehen. Wenn die ihn auch nur erwähnten … Derek würde seinen Job verlieren und bestimmt seinen Mentor dazu. Es würde einen riesengroßen Skandal geben, wenn herauskam, dass bei der Metropolitan Police ein Sodomit arbeitete.
    Brown klopfte ihm auf die Schulter. »Du bist mein bester Mann, Junge. Ich weiß, dass du den Fall lösen wirst. Lass dir nur nicht mehr so viel Zeit.«
    »Sir!« Einer der Polizisten kam auf Brown zu. Er trug wie die anderen einen schwarzen Anzug, an dem silberne Knöpfe und Abzeichen funkelten. Er hielt Brown eine Halbmaske aus Leder hin. »Die hatte der Mann bei sich, ansonsten nichts. Ausgeraubt, wie es scheint.«
    Maskenmörder nannte ihn Scotland Yard, weil bei den Leichen immer eine Ledermaske gefunden worden war. Inspektor Brown ging davon aus, dass es ein Erkennungszeichen des Mörders war. Er wollte wohl zu einer Berühmtheit werden.
    Aber Derek wusste es besser …

*****

    Simon saß auf der Couch im Salon und nippte an seinem Tee. Seine Schwester Sarah spähte, ihre Tasse in der Hand, zum Fenster hinaus auf das nachmittägliche Treiben der Victoria Street. Der Verkehr nahm immer mehr zu, Fahrer dampfbetriebener Automobile schimpften über verstopfte Straßen und Pferdemist, während die Kutscher ihre Pferde beruhigen musste, die durch das Schnaufen und Zischen der Motoren verstört wurden. Eines Tages würde sich Simon auch eines dieser modernen Fahrzeuge zulegen. Er hatte gehört, dass sogar welche mit Gas- oder Benzinmotoren entwickelt wurden. Diese Blechmonster faszinierten ihn. Dampfomnibusse befuhren immer mehr Strecken, auch außerhalb Londons. Respekt hatte Simon lediglich vor den Heizkesseln. Bevor sich die Technik nicht verbesserte, wartete er lieber mit einem Kauf.
    Smithers, Simons angegrauter Butler, stand kerzengerade neben der Tür. Er war als Einziger von der ursprünglichen Belegschaft übrig geblieben, die einst sein Vater eingestellt hatte.
    Leise seufzend drehte Sarah sich zu Simon herum. »Hast du schon gehört? Heute Nacht ist ein weiterer Mann erstochen worden. Es soll sich dabei um Lord Wellsey gehandelt haben.«
    Simon stellte seine Teetasse zurück auf den Tisch. »Woher weißt du das?«
    Seine Schwester zuckte mit den Schultern. »Na, von Margaret und die weiß es vom Stalljungen.«
    »Die Angestellten tratschen viel, wenn der Tag lang ist, besonders deine Miss Stone. Eine Anstandsdame sollte dir lieber beibringen, was eine Lady wissen und können muss.«
    Sarah schnaubte. »Wie Kissen besticken?« Ihre kleine Nase kräuselte sich. »Bisher hatte Margaret immer recht. Du wirst sehen, Bruder, morgen steht es im Kurier.« Sarah seufzte. »Arme Lady Wellsey, sie hat eben erst ein Baby bekommen.« Sarah setzte sich kurz zu ihm an den Tisch, trank einen Schluck von ihrem Tee und sprang sofort wieder auf, um ans Fenster zu eilen. »Ihn wird doch keine Kutsche überrollt haben?«
    »Wen? Lord Wellsey?«, fragte Simon.
    »Nein, der wurde ja erstochen.

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