Secrets of Love - Teil 1
fragte sich, ob er das gerade wirklich gesagt hatte, oder ob ihr einer der schweren Dachbalken so ungünstig auf den Kopf gefallen war, dass sie halluzinierte. Trotzdem wagte sie nicht, nachzufragen, sondern starrte ihm einfach nur mit weit aufgerissenen Augen ins Gesicht. So lange, bis er sich unter ihrem Blick zu winden begann.
„Es tut mir leid. Das -“
Sie legte die Hand auf seine und brachte ihn so zum Verstummen.
„Danke.“ Sie wusste, dass dieses eine Wort nicht einmal annähernd dem Gefühlschaos gerecht wurde, das in ihr tobte. Dennoch. „Danke“, sagte sie noch einmal und stand auf.
Den Weg zurück nach Hause traten sie an, als der einzelne Löschwagen endlich in Jimmys Auffahrt ankam. Das Haus war mittlerweile bis fast auf den Grund niedergebrannt. Von der wunderschönen Blockhütte war nichts als ein Haufen rauchender Asche übrig geblieben und die Feuerwehrleute konzentrieren sich vor allem darauf die umliegenden Bäume zu befeuchten, damit sie nicht auch noch Feuer fingen. Hinter dem Haus waren nichts als steil aufragende Felsen, so dass dort keine Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Flammen drohte.
Im Auto schwiegen sie beide und hingen ihren jeweils eigenen Gedanken nach.
Du bist wunderschön , hatte er gesagt. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er es auch so gemeint. Wenn sie nur gewusst hätte, was ihm widerfahren war, dass er so in sich gekehrt lebte. Seine Erinnerungen waren ganz offensichtlich weit quälender, als die bleierne Decke, die sich über ihr eigenes Gedächtnis gelegt hatte.
Nanuk wartete bereits hinter der Eingangstür und freute sich so sehr über Darias Rückkehr, als wäre sie monatelang fort gewesen.
„Ich glaube, der Gips kann bald ab“, sagte Spock und holte zwei Wasserflaschen aus dem Kühlschrank, von denen er eine Daria gab. Ihre Kehle brannte und war staubtrocken. Das Wasser rann als kühle Wohltat über ihre Zunge und ließ sie verzückt aufseufzen. Spock betrachtete sie still. So still, dass sie verlegen wurde. Und lächelte.
„Tut mir leid, dass ich das mit Jimmy und seiner Familie über deinen Kopf hinweg entschieden habe. Ich weiß, es ist dein Haus. Wenn du es nicht möchtest, dann miete ich für die drei ein anderes Haus, in dem sie -“
„Nein. Das ist schon okay.“ Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es das allerdings nicht. „Ich hätte selbst darauf kommen müssen, es ihm anzubieten.“
„Ich gehe jetzt duschen“, erklärte sie mit einem entschuldigenden Blick auf ihr ehemals weißes Kleid.
Spock nickte. „Ja, ich auch. Und dann mache ich Kaffee.“
Daria verdrängte den Gedanken daran, wie es wäre, wenn sie nicht in getrennten Duschkabinen stehen würden.
Verdammt, was war nur los mit ihr? Wenn Fremde sie berührten, verlor sie Beherrschung und Verstand und brachte die Männer fast um. Und Spock … ja, Spock … den schweigsamen, dunklen Mann mit den schönen Augen und dem ernsten Zug um die Lippen, von ihm wünschte sie sich mehr?
Mit einem Kopfschütteln schloss sie die Schlafzimmertür hinter sich, zog sich das nach Rauch stinkende Kleid über den Kopf und warf es direkt in den Müll.
Als sie wieder aus dem Badezimmer kam, war die Sonne bereits aufgegangen und schaffte es mit ihrem Strahlen einen Teil des gerade erlebten Schreckens zu vertreiben. Daria zog sich ein frisches Kleid an, schlüpfte in ihre Schuhe und ging hinunter.
Dort empfing sie der verlockende Duft von frischem Kaffee. Doch Gabriel stand nicht in der Küche, sondern nebenan im Wohnzimmer. Gebeugt über einige Pläne, die er konzentriert betrachtete. Dabei war er offenbar so in Gedanken versunken, dass er Daria nicht kommen hörte.
Um sich anzukündigen, klopfte sie gegen den Türrahmen.
Er fuhr herum und entspannte sein konzentriertes Gesicht sofort zu einem Lächeln. Sein feuchtes Haar glänzte blauschwarz und der Kontrast zwischen seinem weißen Shirt und seiner braunen Haut faszinierte Daria für einen Moment.
„Ich will nicht stören“, sagte sie.
„Tust du nicht. Komm her. Ich will dir etwas zeigen.“ Er wandte sich wieder den Papieren zu und strich sie mit beiden Händen glatt. Daria stellte sich neben ihn und blickte auf den Tisch.
„Sind das Tunnelpläne?“
„Fast. Es sind die Pläne des Stollensystems, das an das Touristendorf angrenzt.“
„Woher hast du die?“
Spocks Mundwinkel zuckten, als er sich ihr zuwandte. „Willst du das wirklich wissen?“
Daria erinnerte sich an seine Vergangenheit beim
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