Secrets of Love - Teil 1
paar Pfund zugelegt hatte, zeigte sich an ihrer üppigen Brust und den geröteten Wangen, in denen sich Grübchen abzeichneten, sobald sie lächelte. Bei der Gelegenheit fiel ihr ein, dass sie überhaupt keine Schlafkleidung hatte. Im Kleid konnte sie wohl kaum schlafen und ausziehen würde sie sich sicher nicht.
Der Blick über die Schulter zeigte Gabriels offen stehenden Kleiderschrank. Daria ging hinüber und betrachtete die ordentlich gestapelten T-Shirts, Hemden und Hosen, bei denen die Farben Dunkelblau, Grau und Schwarz vorherrschend waren.
Sie zog eine der Schubladen auf und landete direkt in seiner Unterwäsche. Mit weit aufgerissenen Augen griff sie hinein und zog ein schwarzes Unterhemd heraus, warf die Schublade zu und lief zurück ins Bad. Dort zog sie sich schnell Kleid und BH aus, warf sein Unterhemd über, das ihr bis fast zu den Knien reichte, und schlüpfte unter die Bettdecke. Der warme Geruch von Gabriels Körper steckte in den Kissen und als sie ihn tief einatmete, fühlte sie sich augenblicklich etwas beruhigt.
Eine Ruhe, die allerdings sofort verflog, als die Tür aufging und Gabriel ins Zimmer kam.
Als er Daria in seinem Bett erblickte, überfiel ihn ein Gefühl, das ihm bis dahin völlig fremd gewesen war. Es war ursprünglich und mächtig und ging weit über das hinaus, was unter dem Begriff Eifersucht zu verstehen war.
Es war der Wunsch diese Frau zu unterwerfen, sie sich zu eigen zu machen, und ihr gleichzeitig jeden Wunsch zu erfüllen; mit Freuden für sie zu sterben, wenn es nötig war.
Egal, wie sehr er sich vorgenommen hatte, souverän und kühl zu sein, egal, wie viele Nahkämpfe, Feuergefechte und Schlachten er in seinem Leben schon überstanden hatte … als er dieses Zimmer betrat, entwaffnete ihn diese Frau. Und zwar bedingungslos.
„Ich habe mir eines deiner Unterhemden angezogen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus.“ Ihre Stimme war leise und schüchtern. Offenbar hatte sie nicht den Hauch einer Ahnung, welche Macht sie auf ihn auszuüben imstande war. Außerdem war es beinah verstörend, wie gut ihm der Gedanke gefiel, dass sie seine Kleidung trug.
Das, was seinen nackten Körper bedeckt hatte, bedeckte nun den ihren. Es war auf eine etwas verschrobene Weise wie eine Berührung. Aus zweiter Hand.
Spocks Herz schlug ihm so heftig in der Brust, als stünde ihm ein Einsatz in feindlichem Gebiet bevor. Und in gewisser Weise tat es das ja auch.
Er umrundete das Bett und zog sich Schuhe und Socken aus, stellte sie etwas zu sorgfältig vor das Nachtkästchen, öffnete den obersten Knopf seines Hemdes und legte sich dann ins Bett. Auf die Decke.
Den verwunderten Seitenblick von Daria spürte er an seiner Halsschlagader wie die Spitze eines Dolches.
Ob sie ihn fragen würde, warum er sich voll angezogen auf die Bettdecke legte?
„Gabriel, das ist doch lächerlich!“
Okay, das war mehr als eine schlichte Frage!
„Ich tue dir doch nichts. Und du tust mir auch nichts. Wir legen uns einfach hin. Und schlafen. Sieh es als … als Training.“
Er wandte den Kopf und fing ihren ärgerlichen Blick auf. „Training worin?“
„In Nähe“, sagte sie, während ihre Miene weicher wurde. „Nähe zu einer Frau. Einer Frau, die dir … etwas bedeutet?“
Obwohl der letzte Teil ihres Satzes wie eine Frage klang, konnte Spock nicht anders als ihren Mut zu bewundern. Sie hatte bei Gott nicht weniger Schlimmes erlebt als er, und dennoch war sie so fest entschlossen, sich von diesen Dämonen nicht bis in die Gegenwart hinein verfolgen zu lassen. Oder zumindest kämpfte sie darum, dass es so war. Denn auch ihre Nervosität war nicht zu übersehen.
Mit einem tiefen Atemzug setzte er sich wieder auf, öffnete sein Hemd und zog es sich aus. Er trug dasselbe Unterhemd wie Daria, nur dass sein Exemplar sich an seine üppigen Muskeln schmiegte wie eine zweite, schwarze Haut. Kurz zögerte er, dann erhob er sich, knöpfte die Jeans auf und zog sie in Rekordgeschwindigkeit aus.
Nur mit Pants und Unterhemd bekleidet schlüpfte er fix unter die Decke, die er sich mit Daria teilte, aber wohlweißlich so weit weg von ihr, dass er fast aus dem breiten Bett fiel.
„Danke“, sagte Daria plötzlich.
„Wofür?“
„Dafür, dass du mir vertraust.“
Unter der Decke streckte er die Hand nach ihr aus und umfasste ihre Finger.
„Ich vertraue dir immer, Dasha. Der einzige, dem man nie trauen sollte, bin ich.“
Sie wollte ihn fragen, wie um alles in der Welt er das meinte; wie
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