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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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jemanden, der eine Gesteinsprobe nimmt. Und jemanden, der aufpasst.“
    Obwohl er den letzten Halbsatz möglichst beiläufig klingen ließ, wurden Jimmy und Daria hellhörig.
    „Aufpassen?“, fragte er. „Worauf?“
    „Darauf, dass hier alles in geordneten Bahnen verläuft, während wir weg sind.“
    „Du meinst, jemand versucht hier noch mehr Unruhe zu stiften?“ Jimmys ungläubige Miene wurde von Spock ohne sichtbare Gefühlsregung hingenommen.
    „Ich meine“, sagte er lediglich, „dass es nie verkehrt ist, vorbereitet zu sein. - Dasha?“
    „Ja?“
    „Wenn du soweit bist, lass uns zum Flughafen fahren.“
     
    *
     
    Daria konnte sich nur schweren Herzens von Nanuk trennen, der ihr beim Wegfahren traurig hinterher sah. Als Jimmy ihn jedoch mit einem gebackenen Speckstreifen wieder ins Haus lockte, war er ganz Feuer und Flamme. Auch ohne Daria.
    „Wir sind ja nur eine Nacht weg“, bemerkte Spock, der ihre Unsicherheit bei jedem Atemzug, jedem Blick und jeder Geste spüren konnte. „Ehe er dich richtig vermissen kann, hat er dich schon wieder.“
    Sie nickte mit einem halbherzigen Lächeln und rieb dann ihre klammen Finger ineinander, während Spock sich auf den Highway einfädelte. Er wusste, dass ihr die Begegnung am frühen Morgen genauso wenig aus dem Kopf ging, wie ihm selbst. Wenn er daran zurückdachte, wie ihr forschender Blick auf ihm gelegen hatte, überlief es ihn so eiskalt, dass er beinah zitterte.
    Ihr Wunsch ihn zu berühren war förmlich greifbar gewesen. Der Wunsch, dass er endlich all dies Zögern, diese Zweifel, diese unüberwindbare Angst hinter sich lassen würde. Doch er konnte es nicht. Er war nicht fähig dazu ihr das zu geben, was sie wollte. Er würde diesen Schritt niemals tun können; niemals auf diese Art auf sie zugehen können. Egal wie er es drehte, oder wendete: für Daria würde er niemals gut genug, niemals Manns genug sein!
    „Warst du schon einmal in New York?“, fragte er, mehr um sich selbst von seinen Gedanken abzulenken.
    „Nein, noch nie. Ist es schön dort?“
    „Kommt ganz darauf an, ob man große Städte mag. Es ist auf jeden Fall wie eine eigene Welt mit nicht immer freundlichen Menschen und jeder Menge Restaurants, Geschäften und gelben Taxis.“ Er lächelte, haderte kurz mit sich und sprach es dann einfach aus. „Ich würde dich gerne einladen. Zum Essen, meine ich. Schick.“ Innerlich rollte er mit den Augen. Er war wahrhaftig kein Rhetoriker.
    Darias Überraschung war nur schwer zu übersehen. „Du meinst … ja, sehr gerne.“
    So sehr er sich über ihre Zusage freute, so sehr beunruhigte sie ihn. Er hatte sich da in eine ziemlich komplizierte Situation hineinmanövriert. Und er meinte nicht die korrupten Brandstifter, die es auf Jimmy und jeden anderen, der sich ihnen in den Weg stellte, abgesehen hatten. Er meinte, seine turbulente Gefühlswelt, die hartnäckig mit der massiven, meterdicken Mauer kollidierte, die so sorgfältig um ihn herum aufgebaut worden war. Und zwar schon vor vielen Jahren.
    Der Flug nach New York dauerte kaum mehr als eine Stunde. Als sie aus der Maschine stiegen, war die Sonne über dem JFK-Flughafen gerade aufgegangen und tauchte die imposante Skyline von Big Apple in feuriges Orange.
    „Bis jetzt gefällt es mir sehr gut“, stellte Daria mit einem Blick auf den Horizont fest.
    Spock wies ihr lächelnd den Weg und brachte sie aus der Flughafenhalle nach draußen, wo ein indisch-stämmiger Fahrer das Gepäck in sein Taxi lud.
    Derweilen beobachtete Spock Daria ungeniert. Sie war so mit dem Aufsaugen ihrer Eindrücke beschäftigt, dass sie es nicht bemerkte. Er betrachtete ihr fein geschnittenes Gesicht mit den kleinen Grübchen auf den Wangen, die sich immer dann abzeichneten, wenn sie lächelte. Ihr goldblondes, leicht gewelltes Haar, das sie sich etwas zurückgesteckt hatte, damit es ihr nicht ins Gesicht fiel, und ihr Körper mit den weichen, weiblichen Formen wirkten im Grau in Grau der Stadt wie ein strahlender Lichtpunkt.
    Spock musste sich ehrlich über seine Gedanken wundern und konnte sich nicht erinnern, eine Frau jemals unter diesen Aspekten angesehen zu haben; jedenfalls nicht mit diesem Schmerz in sich, der ihn regelrecht zerriss.
    „Wohin fahren wir denn?“, fragte sie, nachdem Spock dem Fahrer eine Adresse genannt und sich das Taxi in Bewegung gesetzt hatte. „In ein Hotel?“
    „Wir fahren zu einem Freund“, gab er wage zurück. „Er hat uns eingeladen.“
    Daria verzog etwas skeptisch das

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