Secrets of Love - Teil 1
Spock.
Mary grinste und wartete nicht auf Darias Antwort. „Perfekt“, befand sie an ihrer Stelle.
*
Nach dem Frühstück verabschiedete sich Daria von Spock und ließ sich von Mary in eine Limousine mit abgedunkelten Schreiben verfrachten. Der Fahrer, ein Mann um die Fünfzig mit Sonnenbrille und südamerikanischen Gesichtszügen, nickte ihnen freundlich zu.
„Wohin darf es gehen, Mrs. Stetson?“, fragte er höflich.
„Wir holen Annabelle ab, Carlos. Und dann wollen wir etwas einkaufen gehen.“
„Sehr wohl.“ Er startete den Motor, der aufheulte und damit verriet, dass er in etwas ganz anderes, als in eine gewöhnliche Durchschnittslimousine eingebaut war.
Der Sitzplatz war geräumig und so gebaut, dass sich jeweils zwei Personen gegenübersitzen konnten. Es gab eine Art Mini-Bar, die allerdings mit Süßigkeiten gefüllt war – vermutlich für Marlon – und einen kleinen Bildschirm.
Es dauerte keine zehn Minuten, da hielt der Wagen an einem Gebäude, vor dessen Front ein großer Spielplatz angelegt war.
„Annabelle ist Lehrerin“, erklärte Mary und öffnete die Tür. Carlos, der Fahrer schreckte auf. „Mrs. Stetson, Sie können doch nicht alleine durch die Menge gehen.“ Er sprang aus dem Wagen, um sie zu begleiten. Während er aufstand, sah Daria die Waffe an seinem Hosenbund aufblitzen und fragte sich, warum sie in einem abgedunkelten Wagen saß, dessen Besitzerin einen Bodyguard brauchte.
Carlos folgte Mary in etwa einem Meter Abstand und Daria beobachtete die Szenerie.
Als Mary plötzlich die Arme in die Luft riss, um irgendjemandem zu winken, hob Daria suchend den Blick.
Eine dunkelhaarige Frau winkte ihr entgegen und kam schließlich auf sie zu. Sie wechselten einige Worte, bevor sie zu dritt wieder zurück zum Wagen kamen.
Die Tür ging auf, und eine junge, sehr schlanke Frau lächelte schüchtern herein.
„Hi“, sagte sie und setzte sich Daria gegenüber auf die Sitzbank. „Ich bin Annabelle.“
„Freut mich“, gab Daria zurück. „Mein Name ist Daria.“
„Mary sagte, Sie wären Spocks Freundin.“ Obwohl sie lächelte, lag etwas Trauriges in ihrem Blick.
„Nun, … Freundin nicht.“ Sie sah Mary an, die abwinkte, während Carlos den Wagen anließ und weiterfuhr.
„Wir arbeiten daran“, erklärte diese frech und lehnte sich zurück.
Ehe sie das erste Geschäft erreicht hatten, lag bereits eine halbe Flasche Champagner hinter ihnen, die Mary großzügig ausgeschenkt hatte.
Daria stieg der Alkohol rasch zu Kopf, aber so wurde sie wenigstens dem Gefühl gegenüber gleichgültig, neben der schlanken Mary und der extrem schlanken Annabelle wie ein Walross zu wirken. Obwohl Mary und Annabelle alles andere als aufgedonnert waren, fühlte sie sich neben ihnen plump und linkisch und wenn sie daran dachte, wie Gabriel nach Annabelle gefragt hatte, dann wollte sie sich direkt noch ein weiteres Glas Champagner genehmigen.
„Wir sind da!“ Mary griff nach ihrer Handtasche und zog eine Sonnenbrille heraus, die sie sich aufsetzte.
Carlos öffnete den dreien die Tür und Darias Blick glitt an den vier schick gestalteten Schaufenstern einer Boutique empor, die dem großen Schild nach offenbar „Bird“ hieß.
„Das ist ein sehr schönes Geschäft“, erklärte Annabelle und wartete auf Daria, während Mary schon die Ladentür in der Hand hatte. „Nicht so groß, und dafür eine wunderschöne Auswahl.“
Daria nickte und folgte den beiden ins Innere. Die Verkäuferin eilte Mary entgegen, sobald sie sie gesehen hatte und schüttelte ihr begeistert die Hand. Ein ungewöhnlich freundlicher Empfang, der Daria in einem Kleidergeschäft zugegebenermaßen eigenartig vorkam. Aber sicher nicht unangenehm, so dass sie direkt zustimmte, als ihr schon wieder ein Glas Champagner angeboten wurde. Immerhin das zweite an diesem Morgen, dabei war es kaum zehn Uhr.
Carlos setzte sich mit einer Kaffeetasse neben die Umkleiden und stellte sich seiner Zeitung nach zu urteilen, auf eine längere Wartezeit ein.
„Also“, setzte Mary an und stellte sich mit der Verkäuferin vor eines der Regale. „Wir suchen etwas für ein Date.“
Daria riss die Augen auf, schwieg aber, während Mary einfach weiterplapperte.
„Es ist für meine Freundin hier. Ich finde, es sollte etwas Verführerisches sein. Aber keinesfalls billig!“
Während sie weiterredete, spürte Daria den Blick der Verkäuferin auf sich, wie den eines Viehhändlers bei der Fleischbeschau. Als sie dann tatsächlich
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