Secrets of Love - Teil 1
unter seiner Jacke verborgen trug. Unweigerlich schnellte Darias Puls in die Höhe.
„Denkst du, sie wollen uns etwas antun?“
„Eigentlich nicht“, befand er, startete den Wagen und fuhr weiter. „Aber es ist besonders wichtig, dass wir mit nichts den Verdacht erregen, dass wir misstrauisch sind. Ich will um jeden Preis verhindern, dass sie ihre Vorgehensweise ändern, oder womöglich vorsichtiger werden. Wer weiß, wozu sie dann in der Lage sind.“ Er warf Daria einen Blick zu, der Entschlossenheit und Besorgnis ausdrückte.
„Wo ist meine Waffe?“, fragte sie.
„Du hast keine Waffe.“
„Warum nicht?“
Er blickte sie etwas überrascht an. „Du kannst schießen?“
„Ich bin Russin. Mein halbes Leben war ich mit meinem Vater auf der Jagd.“ Sie stockte kurz. „Ich erinnere mich nicht hundertprozentig daran, aber ich könnte sofort ein Gewehr in seine Einzelteile zerlegen, reinigen, wieder zusammenbauen und bin mir ziemlich sicher, dass ich ein bewegliches Ziel in erreichbarer Nähe treffen würde.“
Er zog die Stirn kraus. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht unterschätzen. Jetzt habe ich zwar keine Waffe, aber wenn es nötig sein sollte, verspreche ich dir, dass ich dir eine besorgen werde.“
Sie nickte und wandte den Blick wieder nach vorne. Als der Wagen diesmal anhielt, standen sie vor einem graphitgrauen Gebäude, das auf den ersten Blick aussah, wie eine Bank, der Aufschrift auf einer der Scheiben nach zu urteilen, jedoch ein Schließfachdepot war.
„Woher wissen wir, welches Schließfach wir suchen?“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass man uns das richtige Schließfach zeigt, wenn ich das Visitenkärtchen vorlege, das Jimmy bekommen hat.“
Und er sollte Recht behalten. Die Dame am Empfang war jung, brünett und wirkte in ihrem grauen Hosenanzug wie eine strenge Finanzbeamtin.
„Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ Ihre Stimme war so unfreundlich und ausdruckslos wie ihr Blick.
„Wir sollen hier für einen Freund etwas abholen“, antwortete Spock.
„Welche Schließfachnummer?“
„Die kennen wir leider nicht.“ Er legte das Visitenkärtchen auf den Tresen, das er von Jimmy bekommen hatte. „Wir haben nur das hier.“
Gelangweilt nahm sie die Karte zwischen ihre manikürten Finger, deren Nägel in geschmacklosem Schweinchenrosa lackiert waren. Kaum dass sie die Aufschrift gelesen hatte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck kaum merklich. Daria hatte das Gefühl, dass sie es verbergen wollte.
„Einen kleinen Moment.“ Sie drehte sich um, und verschwand durch eine dicke Panzertür.
Daria öffnete den Mund. „Sie -“
„Ja, ich weiß“, flüsterte Gabriel schnell und brachte sie damit zum Schweigen. Vielleicht befürchtete er eine Überwachungskamera oder etwas in der Art.
Als die Panzertür wieder aufging, brachte die Brünette einen kleinen Schlüssel mit. Zusammen mit einem Formular legte sie es Spock vor die Nase.
„Bitte unterschreiben“, verlangte sie.
Gabriel zog sich das Formular hin und las es kurz durch.
„Bitte beeil dich“, nörgelte Daria. „Wie wollten doch noch zur Freiheitsstatue. Das hast du mir versprochen.“
Gabriel imitierte ein genervtes Stöhnen, während die Frau hinter dem Schalter eine Braue in die Stirn zog.
„Ich beeile mich ja.“ Er kritzelte schnell einen Namen und eine komplett unleserliche Unterschrift auf das Papier und nahm den Schlüssel entgegen.
„Bitte hier entlang.“ Sie ging voran zu einer Panzerglastür, öffnete diese mit einem Fingerabdruck und ließ Gabriel und Daria vortreten.
Die Schließfächer waren unterschiedlich groß und unzählig. Es mussten hunderte sein.
Zielstrebig ging die Brünette auf eines der Fächer zu und wies mit dem Finger darauf. „Das hier ist es.“
Als sie Anstalten machte, abzuwarten, bis das Schließfach geleert war, hatte Daria eine Idee. Sie gab ein überraschtes Geräusch von sich und fasste in ihre Handtasche, tat als hätte sie einen Anruf erhalten.
„Abby?“, fragte sie ins Telefon, zog sorgenvoll die Stirn kraus und fragte sich dabei, wie sie nur auf diesen Namen gekommen war. „Oh, nein. Ja, klar. Ich geb‘ ihn dir. – Es ist Abby.“
Gabriel warf der Brünetten einen bedauernden Blick zu. „Bitte entschuldigen Sie uns einen Moment. – Abby? Was ist passiert?“
Die Angestellte schnaubte genervt. „Schließen sie das Fach bitte ab, wenn Sie fertig sind und bringen Sie mir den Schlüssel zurück.“
„Natürlich“, flüsterte Daria, um das
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