Secrets of Love - Teil 1
Gesicht. „Ein Freund?“
„Mein Cousin, oder Großcousin, genau genommen.“
„Ach so.“ Sie entspannte sich ein wenig. „Kenne ich ihn denn?“
Spocks Mundwinkel zuckten amüsiert. „Nur, wenn du viel fernsiehst.“
*
Daria sah Gabriel fragend an, doch dieser hüllte sich während der restlichen Fahrt in kryptisches Schweigen, so dass sie umso aufmerksamer verfolgte, wohin sie der Wagen brachte.
Ganz offenbar fuhren sie nach Brooklyn. Auch wenn sie noch nie in New York gewesen war, kannte sie zumindest den Namen des Stadtteils. Sie fuhren über die 7th Avenue in nördlicher Richtung und nach und nach wurden die Straßen breiter, der Verkehr ruhiger und die Häuser immer schöner.
Das satte Grün eines Stadtparks flog an ihnen vorbei und als das Taxi endlich zum Stehen kam, blickte Daria an der imposanten Fassade eines hellen Gebäudes empor, in dessen Vorgarten eine Vogelvilla neben mehreren, dicht bevölkerten Schmetterlingsbäumen stand.
Es wirkte wie eine Oase in der farblosen Dichte der Großstadt.
„Sicher, dass Sie hier richtig?“, fragte der Taxifahrer mit gerunzelter Stirn. Ganz offenbar schätzte er das Auftreten seiner Fahrgäste als nicht passend zur noblen Wohngegend ein.
„Ganz sicher“, erwiderte Spock gütig und gab ein großzügiges Trinkgeld, bevor er ausstieg.
Daria folgte ihm zögerlich die Einfahrt zum Hauseingang hinauf und blieb etwas versetzt hinter ihm stehen, während er klingelte.
Als im nächsten Moment schwungvoll die Tür aufging, zuckte sie zusammen.
Vor ihnen stand ein Mann, groß, mit ebenfalls dunklen Haaren und dunkelbraunen Augen. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Spock, wenn auch erst auf den zweiten Blick, und kam Daria auf eigenartige Weise bekannt vor.
„Hi Aaron.“
„Spock! Es ist eine Ewigkeit her. Komm rein.“ Aaron winkte Gabriel herein. Dieser machte jedoch nur einen Schritt zur Seite, so dass der Blick auf Daria frei war.
„Aaron, darf ich dir Daria vorstellen?“
Der Gesichtsausdruck von Gabrieles Cousin glitt sichtlich ins Überraschte ab. Sein Blick flirrte in einem unsteten Zickzack zwischen den beiden hin und her, bevor er endlich lächelte.
„Wow, … ich meine. Guten Morgen.“ Er sah Spock mit einem breiten Grinsen an. „Ich hatte ja keine Ahnung.“
Sorgfältig beobachtete Daria, wie die beiden miteinander umgingen. Der Mann, der Aaron hieß, unternahm trotz seiner sichtbaren Freude über Spocks Besuch, keinen Versuch ihm die Hand zu schütteln, seine Schulter zu klopfen oder ihn sonst wie zu berühren. Ganz offenbar kannte er ihn gut. Zumindest gut genug.
„Bitte kommen Sie doch herein, Daria.“ Er zeigte ins Innere des Hauses. „Ich bin Aaron. Spocks Cousin.“
„Vielen Dank.“ Sie nickte scheu und trat ein. „Auch wenn ich fürchte, dass Gabriel mir nichts von Ihnen erzählt hat.“
Falls es überhaupt möglich war, verzog sich Aarons Gesicht noch mehr. Es war pure Verblüffung.
„ Gabriel ?“, fragte er. „Sie nennen ihn …“ Er strahlte und streckte ihr die Hand entgegen. „Ich freue mich sehr, Sie kennenlernen zu dürfen, Daria.“
Sie zögerte, und er war sensibel genug, es zu bemerken.
„Dasha ist mir in einigen Dingen ähnlich, Aaron“, erklärte Spock wage, woraufhin sein Cousin nickte.
„Das verstehe ich natürlich. Tut mir leid. Bitte kommt rein."
Daria sah sich neugierig um. Der Flur war breit und hell. An der Wand hingen verschiedene Jacken ordentlich auf Bügeln und darunter standen Schuhe. Auch Kinderschuhe.
„Mary und Marlon freuen sich schon. Sie machen gerade Frühstück.“ Da er bei diesem Satz mit den Augen rollte, war dies wohl ein Vorgang, der mit einigen Komplikationen verbunden sein konnte.
Daria fühlte sich sofort wohl in dem großen, hellen Haus, das trotz der luxuriösen Einrichtung sichtlich das gemütliche Zuhause einer Familie war.
„Mary!“ Aaron bog um eine Ecke. Danach war nur noch ein gedämpftes „Ach du Schande!“ zu hören.
Und tatsächlich sah die Küche aus, wie ein mit Mehl überzuckertes Schlachtfeld. Irgendein Küchengerät lief und machte dabei kratzende Geräusche und von der Kante der marmornen Kochinsel tropfte Eigelb.
Eine Frau mit lebendigen, blonden Locken streckte ihre bemehlten Hände von sich und daneben stand ein Junge mit Schneebesen und schuldbewusstem Blick.
„Wir sind noch nicht fertig“, erklärte er etwas niedergeschlagen.
„Ist doch egal.“ Aaron winkte ab. „Mary, Marlon. Das sind Spock und Daria.“
Marlon war
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