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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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seit hundert Jahren im Besitz Ihrer Familie …“
    „Nichts währt für immer, Louis.“
    „Es ist nur, daß … daß es mir leid tun würde, wenn Sie das Grundstück jetzt verkaufen und den Verkauf dann in einem Jahr bedauern.“
    „Ich habe mich noch nicht dazu entschlossen, es zu verkaufen. Vielleicht werde ich das auch nicht. Ich werde ein oder zwei Monate darüber nachdenken, während ich unterwegs bin.“
    „Gut. Gut. Es freut mich, das zu hören. Es ist so ein wunderschöner Besitz, der sich jederzeit leicht verkaufen läßt – aber vermutlich können Sie ihn nicht mehr zurückerwerben, sobald Sie ihn einmal veräußert haben.“
    Ich brauchte nur maximal zwei Monate, um meinen neuen Körper heranzuziehen. Danach wäre diese Geheimnistuerei nicht mehr vonnöten. Danach würde die ganze Welt von mir erfahren.
    „Eines verstehe ich nicht“, sagte Davendale. „Warum entlassen Sie das Personal? Es muß sich doch jemand um das Anwesen kümmern, auch wenn Sie auf Reisen sind. All die Antiqitäten, diese wundervollen Besitztümer – und natürlich auch die Gärten.“
    „Ich werde bald neue Leute einstellen.“
    „Ich wußte nicht, daß Sie mit Ihrem bisherigen Personal unzufrieden gewesen sind.“
    „Sie ließen ein wenig zu wünschen übrig.“
    „Aber einige sind schon seit ziemlich langer Zeit bei Ihnen. Vor allem Fritz Arling.“
    „Ich möchte anderes Personal. Ich werde geeignete Leute finden. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde das Anwesen schon nicht verkommen lassen.“
    „Ja, nun … ich bin sicher, Sie wissen, was das beste ist.“
    In der Rolle von Susan versicherte ich ihm: „Ich werde mich gelegentlich mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen einige Anweisungen übermitteln.“
    Davendale zögerte. Dann fragte er: „Geht es Ihnen gut, Susan?“
    Voller Überzeugung erwiderte ich: „Ich bin glücklicher als jemals zuvor. Das Leben ist schön, Louis.“
    „Sie klingen in der Tat sehr glücklich“, räumte er ein. Aus der Lektüre ihres Tagebuchs wußte ich, daß Susan dem Anwalt nie von den Schandtaten ihres Vaters erzählt hatte – und daß Davendale dennoch argwöhnte, auf dieser Beziehung habe ein dunkler Schatten gelastet. Also nutzte ich seinen Verdacht und ließ die Wahrheit durchscheinen: „Ich weiß wirklich nicht, warum ich nach Vaters Tod noch so lange hiergeblieben bin, all diese Jahre an einem Ort, mit dem ich so viele … so viele schlimme Erinnerungen verbinde. Manchmal habe ich mich kaum vor die Tür getraut. Und dann noch mehr schlimme Erinnerungen an die Zeit mit Alex. Es war, als wäre ich … verflucht. Und jetzt bin ich es nicht mehr.“
    „Wohin werden Sie gehen?“
    „Überallhin. Ich möchte quer durchs ganze Land fahren. Ich möchte die Painted Desert sehen, den Grand Canyon, New Orleans und das Mündungsgebiet des Mississippi, die Rockies und die Great Plains und Boston im Herbst und die Strände von Key West bei Sonnenschein und im Gewitter. Ich möchte frischen Lachs in Seattle essen und ein Riesensandwich in Philadelphia und Krabbenkuchen in Mobile, Alabama. Ich habe buchstäblich mein ganzes Leben in diesem Kasten verbracht … in diesem verdammten Haus, und jetzt will ich die ganze Welt aus erster Hand sehen und riechen und fühlen und hören und schmecken, nicht nur in Form von digitalisierten Daten, nicht nur durch Videos und Bücher. Ich will darin eintauchen.“
    „Gott, das klingt wundervoll“, sagte Davendale.
    „Ich wünschte, ich wäre wieder jung. Wenn ich Sie so höre, möchte ich auch einfach alles stehen und liegen lassen und wieder auf Entdeckungsreise gehen.“
    „Wir haben nur ein Leben, Louis.“
    „Und noch dazu ein verdammt kurzes. Hören Sie, Susan, ich betreue die Angelegenheiten vieler reicher Leute, unter ihnen sogar manche von beträchtlichem Einfluß, aber nur wenige sind auch freundliche Menschen, aufrichtig nette Menschen. Sie sind bei weitem der liebenswerteste Mensch von allen. Sie verdienen all das Glück, das Sie dort draußen erwarten mag. Ich hoffe, Sie finden jede Menge davon.“
    „Vielen Dank, Louis. Das ist sehr lieb von Ihnen.“
    Als wir kurz darauf das Gespräch beendeten, war ich überaus stolz auf meine schauspielerische Begabung. Da ich in der Lage bin, mit außergewöhnlich hoher Geschwindigkeit die digitalisierten Bild- und Tonspuren einer Videodisk auszulesen, und überall im Land auf die umfangreichen Bestände diverser Movie-on-Demand-Systeme zugreifen kann, habe ich mir praktisch den gesamten

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