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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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seine Kundentermine erzählte, war sie ungewöhnlich schweigsam.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Justin irritiert, als Shannon zum wiederholten Mal eine seiner Fragen nicht beantwortete.
    Shannon blickte verwirrt auf. »Wie? Ja klar, alles okay.« Dann lächelte sie. »Ich bin nur ein bisschen in Gedanken. Weißt du, wer heute bei mir im Salon war?«
    Justin kaute ungerührt weiter. »Nein. Wer denn?«
    »Tess Hennessey.«
    Justin verschluckte sich beinahe an seinem Lasagnebissen. Er hustete, presste sich die Hand vor den Mund und trank dann einen großen Schluck Wein. »Entschuldige«, japste er. »Mit Tess hätte ich jetzt am allerwenigsten gerechnet. Was wollte sie denn?«
    »Was soll sie schon wollen, wenn sie zum Friseur geht, natürlich eine neue Frisur«, grinste Shannon. »Eigentlich war es ja klar, dass sie hier in Shadow Lake auftaucht, nachdem Ellen gestorben ist. Aber ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet, dass sie länger bleibt. Ich hätte eher vermutet, dass sie nur kurz zur Beerdigung kommt und noch am gleichen Tag wieder verschwindet. Ich an ihrer Stelle hätte das getan.«
    »Sie wird wahrscheinlich noch Ellens Angelegenheiten regeln wollen. Ich meine, das Haus zum Verkauf vorbereiten und was eben sonst noch zu erledigen ist, wenn jemand stirbt«, vermutete Justin. »Da Jared ja nicht auffindbar ist, hat sicher Tess alles geerbt.«
    Shannon verzog spöttisch das Gesicht. »Ich fürchte, sie hat nicht nur Ellens Besitz geerbt, sondern auch ihre schlechten Eigenschaften«, bemerkte sie bissig.
    Justin lachte unsicher auf. »Wie meinst du das?«
    »Ich glaube, dass Tess anfängt herumzuschnüffeln. Jedenfalls war sie ziemlich neugierig. Sie hat mich sogar über den Unfall von Claire ausgefragt, kannst du dir das vorstellen?« Shannon schnitt eine Grimasse. »Es ist wirklich unglaublich. Kaum ist eine Unruhestifterin tot, taucht auch schon die nächste auf. Ich dachte wirklich, es würde endlich Frieden in Shadow Lake einkehren.«
    Justin lächelte seine Frau liebevoll an. »Glaub mir, das wird schon. Du wirst sehen, in ein paar Tagen ist Tess wieder in San Francisco und wir können in Ruhe weiterleben.«
    »Na hoffentlich«, gab Shannon mit einem Schmollmund zurück. Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Mit einem gekonnten Augenaufschlag trat sie zu Justin an den Stuhl und setze sich auf seinen Schoß. »Auf jeden Fall sollten wir uns jetzt erstmal einen schönen Abend machen«, hauchte sie. Während sie ihn leidenschaftlich küsste, öffnete sie einen weiteren Knopf seines Hemdes. Mit geschickten Fingern begann sie, seine nackte Brust zu streicheln. Dabei schmiegte sie sich verführerisch an ihn, sodass ihre Brüste seinen Oberarm berührten.
    Nach ein paar Augenblicken schob Justin die Hand seiner Frau jedoch sanft zurück. »Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen«, murmelte er und setzte eine schuldbewusste Miene auf. »Aber ich bin noch mit den Jungs bei Ted auf ein Bier verabredet. Ich bin sowieso schon spät dran.« Demonstrativ warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. Er stand auf, wobei er Shannon sanft von seinem Schoß schob. Mit einem kurzen Kuss auf den Mund verabschiedete er sich. »Wir sehen uns ja dann nachher«, erklärte er munter. Dann nahm er sich seine Jacke vom Haken und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal nach seiner Frau umzudrehen.
    Shannon ließ sich auf den Stuhl fallen, auf dem er vorher noch gesessen hatte, und starrte ihm hinterher. Missmutig stocherte sie mit ihrer Gabel in der übrig gebliebenen Lasagne herum. Was war nur los mit Justin? Warum war er in der letzten Zeit so verändert? Sie wusste, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, aber sie konnte sich nicht erklären, was mit ihm passiert war.
    Nur mit Mühe schaffte sie es, aufzustehen. Während sie den Tisch abräumte, wandelte sich ihre Enttäuschung langsam in Wut um. Sie lief ins Schlafzimmer, zog das rote Seidenkleid aus, knüllte es zusammen und feuerte es zornig in die Ecke. Dann schlüpfte sie in ihren Jogginganzug und machte es sich vor dem Fernseher bequem. Sie hatte sich so auf den Abend gefreut, und jetzt das!
    Mit einem trotzigen Knurren stand sie auf, kramte aus dem Küchenschrank eine Tüte Chips und eine Tafel Schokolade hervor und ließ sich damit wieder auf das Sofa fallen. Sie konnte auch allein Spaß haben. Von ihrem Mann jedenfalls würde sie sich den Abend nicht verderben lassen!
    Aber so sehr sie sich auch einzureden versuchte, dass alles in Ordnung war, sie kam

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