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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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aus? Sind sie dabei?«
    Einen Moment kämpfte Tess mit sich. In ihr sträubte sich alles dagegen, noch tiefer in die Sache verwickelt zu werden, als sie es ohnehin schon war. Ihr ging nicht aus dem Kopf, wie es Ellen ergangen war, als sie angefangen hatte, unbequeme Fragen zu stellen. In Gedanken sah Tess sich wieder nur mit Rosie Bergman und Reverend Cole bei Ellens Beerdigung am offenen Grab stehen.
    Aber dann meldete sich ihr Gewissen. Sie konnte nicht einfach so wieder abreisen, ohne etwas unternommen zu haben. Wenn wieder eine Frau in Shadow Lake zu Tode kam, würde sie sich ihr Leben lang Vorwürfe machen. Außerdem hatte sie mit den Bewohnern des Ortes innerlich längst abgeschlossen. Freunde würde sie sich hier mit Sicherheit nicht machen, da kam es auf ein paar Feinde mehr doch eigentlich auch nicht mehr an.
    Schließlich nickte sie. »Okay. Ich bin dabei«, sagte sie leise.

21. Kapitel
     
    Shannon Ciprati stand in der Küche ihres schicken Hauses und mixte das Dressing für den Salat. Nachdem sie es perfekt abgeschmeckt hatte, warf sie einen prüfenden Blick in den Ofen, in dem eine große Schale mit Lasagne brutzelte. Sie stellte die Temperatur etwas niedriger und sah zum mindestens fünften Mal in der letzten halben Stunde auf ihre Armbanduhr.
    Unruhig tippte sie mit den Fingern auf den Griff der Backofentür. Wo blieb ihr Mann nur? Er hatte ihr doch versprochen, spätestens um halb neun zuhause zu sein. Jetzt war es schon fünf vor neun, aber er war immer noch nicht da.
    Sie wurde langsam nervös. Hoffentlich war ihm nichts passiert! Wenn er seine Kundentermine in der Umgebung hatte, war er so viel mit dem Auto unterwegs, da konnte es schon einmal zu einem Unfall kommen. Ein erschreckendes Bild blitzte vor ihrem inneren Auge auf: Sheriff Marcks stand vor ihrer Haustür. Er hatte den Blick auf den Boden gesenkt und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, während er ihr mechanisch mitteilte, dass ihr Mann leider einen Unfall hatte …
    »Hör auf, Shannon. Das ist doch Unsinn!«, sagte sie laut zu sich selbst, um die scheußliche Vorstellung aus ihrem Kopf zu bekommen. Leiser fügte sie hinzu: »Er kommt bestimmt gleich. Einer seiner Termine hat vielleicht etwas länger gedauert.« Eine leise Stimme flüsterte ihr zu, dass er dann bestimmt angerufen hätte, doch sie verdrängte den Gedanken.
    Plötzlich horchte sie auf. Sie hatte ein Geräusch gehört. War das nicht eben eine Autotür gewesen, die jemand zugeschlagen hatte?
    Als sie kurz darauf hörte, dass der Schlüssel im Schloss der Haustür herumgedreht wurde, lächelte sie erleichtert auf. Schnell legte die die Schürze ab, hängte sie an den Haken und strich sich das rote Seidenkleid glatt.
    »Schatz? Bist du da?«, drang Justins Stimme von der Haustür her zu ihr.
    »Ich bin in der Küche«, rief Shannon zurück.
    Kurz darauf trat Justin in den Raum. Er hatte bereits das Jackett und die Krawatte abgelegt und den oberen Knopf seines Hemdes geöffnet. Wie immer sah er mit seinen blonden, dichten Haaren, den tiefblauen Augen und den markanten Gesichtszügen unglaublich gut aus, dachte Shannon voller Stolz.
    »Mhmm, hier riecht es aber gut.« Justin schnupperte. »Was gibt es denn Leckeres?«
    Shannon strahlte ihn an. »Ich habe Lasagne gemacht. Nach dem Rezept deiner Mutter. Das isst du doch so gern.«
    Justin gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du bist wirklich das Beste, was mir jemals passieren konnte!«, lobte er sie. Dann wandte er sich zum Kühlschrank und nahm sich die Orangensaftpackung heraus. Er trank einen langen Schluck direkt aus der Tüte.
    Shannon, die inzwischen den Backofen abgeschaltet hatte, trat von hinten an ihn heran. Sie schlang die Arme um ihn, schmiegte sich an seinen Rücken und strich mit den Händen zärtlich über seine Brust. Sie drückte ihre Brüste gegen ihn, während ihre Hände immer fordernder wurden.
    »Wir könnten natürlich auch erst einmal mit dem Nachtisch beginnen«, flüsterte sie verführerisch in sein Ohr.
    Justin drehte sich um, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie wieder auf die Stirn. Dann löste er sich aus ihrer Umarmung.
    »Weißt du, ich bin wirklich unglaublich hungrig«, sagte er mit einem schelmischen Grinsen. Er schnappte sich die Salatschüssel und trug sie zum schön gedeckten Esstisch hinüber.
    Widerwillig folgte ihm Shannon mit der Lasagne. Sie hatte Mühe, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Selbst während des Essens, bei dem er über seine Arbeit und

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