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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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jeden Moment die Todeskugeln ihr Fell zerfetzen und ihren Körper durchlöchern würden.
    Etwas flatterte über ihrem Kopf und sie duckte sich erschrocken, doch als sie aufblickte, wurde ihr klar, dass es Ujurak war, der in Gestalt einer Schneeeule in die Lüfte aufstieg. Es waren noch Reste seines dunklen Fells auf den Flügeln zu erkennen.
    Plötzlich verstummte das Feuerbiest, das war noch furchterregender. Jetzt konnte Kallik gar nicht mehr ausmachen, wo und vor allem, wie nahe es war. Sie tauchte hinter einem Felsblock ab und spähte vorsichtig umher.
    Wo waren die Krallenlosen?
    Sie atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen, und dann plötzlich bemerkte sie, dass sie sie riechen konnte!
    Auf dieser Seite des Tals gab es weniger Rauch, sodass man Gerüche besser wahrnehmen konnte. Hinzu kam, dass die Krallenlosen sehr stark nach der Flüssigkeit in den Behältern rochen, die Lusa ihr gezeigt hatte, als sie im Faulfutter gestöbert hatten. Nach Lusas Schilderung schmeckte sie schimmlig und verdorben und so roch sie auch. Alle vier Krallenlosen stanken furchtbar.
    Offenbar hatten zwei von ihnen sich in eine andere Richtung bewegt, aber die anderen beiden befanden sich in unmittelbarer Nähe. Konnte sie zu den Bäumen gelangen, bevor sie sie aufspürten? Dicht über den Boden gebeugt, kroch sie hinter dem Felsblock hervor.
    Im Halbdunkel hinter sich hörte sie zischendes Geflüster.
    Als sie sich langsam umdrehte, sah sie die beiden Jäger nur wenige Bärenlängen entfernt. Sie blickten genau in ihre Richtung. Hinter ihnen wartete das Feuerbiest, stumm und bewegungslos.
    Die Jäger hoben ihre Feuerstöcke.
    Na schön, dann jagt mich doch! Ich bin eine Eisbärin, ich bin die Schnellste. Mich kriegt ihr nicht!
    Kallik ließ ihre Tatzen über den Boden fliegen, sie konzentrierte sich ganz aufs Laufen, auf die Kraft, die durch ihre Glieder strömte. Sie erinnerte sich, wie sie mit ihrer Mutter und Taqqiq übers Eis gejagt war, auf der Flucht vor ausgewachsenen männlichen Eisbären. Sie erinnerte sich, wie sie vor Walrossen weggelaufen waren. Sie wusste, dass sie gut rennen konnte.
    Sie erinnerte sich auch an den Schrecken in den Gesichtern der Krallenlosen, die sie am Großen Fluss bedroht hatte. Vielleicht war sie furchterregender, als sie selber dachte? Sie hatte Klauen und Zähne und eine Kraft in den Tatzen, von der die Krallenlosen nur träumen konnten. Falls sie sich ihnen zum Kampf stellte, vielleicht würden sie vor ihr weglaufen?
    Aber die Krallenlosen hatten Vorteile: Feuerbiester, die ihnen Geschwindigkeit verliehen, und Stöcke, die aus großer Entfernung töten konnten, sodass sie gar keine Krallen und Reißzähne brauchten.
    Ihre scharfe Nase sagte ihr, dass die Jäger sich getrennt hatten und stehen geblieben waren. Aus irgendeinem Grunde hatten sie sich hingehockt.
    Um ihre Feuerstöcke auf mich zu richten, vermutete Kallik, als sie das Klicken von Metall hörte. Und sie gab ein großes weißes Ziel ab, leicht zu treffen, sogar zwischen den Bäumen.
    Kallik bemerkte, dass der Boden zu ihrer Linken abfiel. Sofort tauchte sie ab und rollte den Hang hinunter. Erde und Matsch hefteten sich an ihr Fell, während sie, von Steinen und Baumstämmen abprallend, abwärts kugelte. Schließlich landete sie klatschend in einem trüben Bach. Kallik rollte sich weiter, bedeckte ihren Pelz über und über mit dickem braunem Schlamm.
    Dann hielt sie inne und schnupperte. Die Krallenlosen hatten sie aus den Augen verloren, wenngleich sie jetzt wieder in ihre Richtung rannten. Sie konnte jede ihrer Bewegungen und jedes Knacken der Zweige hören. Sie waren so laut und ungeschickt! Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass ihr Fell wirklich vollständig mit Schlamm verschmiert war, schlich sie den gegenüberliegenden Hang hinauf. Sie war stets darauf gefasst, entdeckt zu werden, aber es waren keine Rufe, keine eiligen Schritte zu hören.
    Sie begann zu laufen. Die Krallenlosen hatten sie offensichtlich nicht gesehen, denn sie bewegten sich nach wie vor in die falsche Richtung und krochen irgendwo auf der anderen Seite des Baches herum.
    Was war mit Lusa und Toklo? Würden sie wohlbehalten zu den Bäumen gelangen? Kallik machte den Hals ganz lang und rannte weiter.
    Ihr guten Geister, bitte, beschützt sie …

24. KAPITEL
    Lusa
    Lusas Herz klopfte bis zum Hals, als sie im Schutz der Felsen den Bäumen zustrebte. Sie wusste nicht, wohin Kallik gelaufen war. Eben noch hatte die Eisbärin sie vor sich hergeschoben,

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