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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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doch wirklich so klein wäre, dachte Kallik, dann würde sie es zerquetschen wie nichts. Sie glaubte zu sehen, wie sich die Flachgesichter aus dem Feuerbiest hinauslehnten und zum Gipfel zeigten, wo die Bären standen.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, bemerkte Ujurak überflüssigerweise.
    Der schwarze Himmel nahm eine graue Färbung an, als sie vom Gipfel hinunter in ein grasbewachsenes, von Pinienwäldern und schneebedeckten Berggipfeln umgebenes Tal kamen. Silbernes Mondlicht schimmerte noch schwach hinter den Wolken hervor und der Regen hatte endlich nachgelassen.
    Kallik hätte Lusa beinahe umgerannt, denn die kleine Schwarzbärin war plötzlich stehen geblieben und richtete sich auf die Hinterbeine auf. Sie drehte den Kopf in alle Richtungen, ihre Ohren zuckten.
    »Ich höre ein Feuerbiest!«, rief sie.
    »Das ist unmöglich.« Toklo wirbelte herum. »Es kann den Gipfel nicht so schnell erklommen haben.«
    »Ist es vielleicht um den Berg herumgekommen?«, fragte Kallik. Sie versuchte sich schützend vor Lusa zu stellen, aber die Schwarzbärin lief aufgeregt im Kreis herum und starrte in die Dunkelheit.
    »Ich höre es«, wiederholte Lusa verzweifelt und fuchtelte mit den Klauen durch die Luft. »Es kommt auf uns zu. Es ist wütend. Es ist hinter uns her!« Erneut drehte sie sich hektisch um sich selbst.
    »Ich glaube nicht, dass –«, wollte Toklo sagen, aber ein Brüllen aus der Ferne unterbrach ihn.
    Dann sah Kallik das Feuerbiest über dem Bergrücken auftauchen und sich ins Tal stürzen. Rauch und Staubwolken stiegen von seinen Tatzen auf und es hatte schrecklich funkelnde Augen. Sie verspürte ein Frösteln am ganzen Körper, als sei sie ins eisige Meer getaucht. Ein Feuerbiest, das sich von den schmalen Schwarzpfaden entfernte, hatte sie vorher noch nie gesehen, abgesehen von dem toten im Wald, aber dies hier war lebendig, es knurrte und fauchte und es war auf der Jagd nach ihnen.
    »Lauft«, brummte Toklo grimmig.
    Mit einem Satz raste Kallik los, Toklos Tatzen trommelten dicht hinter ihr.
    »Falls wir uns verlieren«, rief er keuchend, »treffen wir uns unter dem höchsten Baum am Ende des Tals.«
    In der Ferne konnte Kallik die Spitze einer Kiefer erkennen, die über eine gedrungenere Baumgruppe hinausragte.
    Von hinten hörte sie das Feuerbiest brüllend immer näher kommen. Sein Knurren wurde mal lauter, dann wieder leiser, während es über Steine und dichte Grasbüschel hinwegsetzte. Wie konnte es sein, dass sie so viel schneller waren als Bären? Man sah nie, wie sie ihre Beine einsetzten, um sich vom Boden abzustoßen. Alle ihre Bewegungen gingen von den seltsamen, rollenden schwarzen Tatzen aus.
    Als sie sich umblickte, sah sie, dass zwei der Krallenlosen sich erhoben hatten und die Köpfe aus dem Feuerbiest heraussteckten. Sie hatten lange schwarze Stöcke, die sie jetzt auf sie richteten.
    Peng! Peng!
    Etwas zischte mit einem schrillen Summgeräusch an Kalliks Ohr vorbei.
    Todeskugeln!
    Sie überlegte fieberhaft. Lusa war dunkel und klein. Wenn sie sich im Schatten der Felsen verstecken konnte, würden die Krallenlosen sie vielleicht nicht sehen. Zumal, wenn es Kallik gelang, sie auf ihren längeren, schnelleren Beinen in eine andere Richtung zu locken.
    »Lusa!«, brüllte Kallik, blickte sich um und stellte fest, dass die Freundin direkt hinter ihr war. »Lauf zu den Felsen dort links. Wenn du hinter denen bleibst, kommst du unentdeckt zu den Bäumen. Lauf um dein Leben – los!« Sie gab Lusa einen Schubs und die kleine Bärin stob davon.
    Kallik wich in die andere Richtung aus. Im noch trüben, aber heller werdenden Licht war ihr weißer Pelz genauso auffällig wie eine Lache Robbenblut auf dem Eis.
    Peng!
    Vor sich sah sie, wie Toklo zu Ujurak sprang und ihn zu Boden riss, während eine weitere Todeskugel über ihre Köpfe hinwegzischte.
    »Verwandel dich, Ujurak!«, schrie Toklo. »Los, schnell!«
    »Nein, ich bleib hier bei dir!«, rief Ujurak zurück. »Ich bin ein Bär! Ich will ein Bär bleiben!«
    Peng! Peng!
    »Wenn du dich nicht sofort verwandelst, muss ich dich beschützen und werde dabei umkommen«, knurrte Toklo mit leiser, aber so eindringlicher Stimme, dass Kallik ihn verstehen konnte, obwohl sie bereits in eine andere Richtung stürmte. Ihre eigenen Tatzen schienen ihr nicht recht gehorchen zu wollen. Einerseits wollte sie bei Toklo bleiben, doch andererseits musste sie die Krallenlosen von Lusa weglocken. Also rannte sie immer weiter, in dem sicheren Gefühl, dass

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