Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
dass sie ihm geholfen hatte, als sei er ein schwaches Bärenjunges. Sie sollte nie erfahren, wie viel Angst er in Wahrheit gehabt hatte.
    Oka hatte ihm erzählt, dass die Seelen toter Bären durch den Fluss in ferne Länder trieben, wo sie von den lebenden Bären vergessen werden konnten. Aber da er sich an seine Mutter und an Tobi erinnerte, mussten ihre Seelen noch im Fluss sein. Toklo wollte sie einfach nur vergessen, wollte vergessen, was geschehen war, aber wie sollte das gehen, wenn Lusa sie ihm dauernd unter die Nase hielt?
    Der Gedanke daran, sich zu den Seelen seiner Mutter und seines Bruders in den Fluss zu begeben, hatte Toklo mit Entsetzen erfüllt. Vielleicht waren sie wütend auf ihn, weil sie gestorben waren, während er noch lebte? Als Lusa und Ujurak ihn gezwungen hatten zu schwimmen, hatte er in seinem Fell jedenfalls Okas und Tobis tote Klauen gespürt, die ihn zum Grund des Flusses hatten ziehen wollen, bis ihm das Wasser die Luft geraubt hatte und um ihn herum alles schwarz geworden war.
    »Alles in Ordnung?«, riss Lusa ihn aus seinen Gedanken. Die Sorge, die in ihren Augen stand, rief Toklo die schreckliche Furcht in Erinnerung, die er verspürt hatte, als das Wasser über ihm zusammengeschlagen war.
    »Natürlich«, knurrte er. »Spätestens, wenn wir etwas zu fressen aufgetrieben haben. Ich habe fast vergessen, wie Fleisch überhaupt schmeckt.«
    »Ich auch«, meinte Lusa wehmütig. »Im Wald könnten wir bestimmt ein paar Beeren finden.«
    »Beeren sind doch kein anständiges Futter«, erwiderte Toklo. »Du kannst sie ja gerne fressen, aber ich brauche etwas Richtiges.« Beim Gedanken an einen dicken Lachs lief ihm das Wasser im Maul zusammen. Wozu sollte ein Fluss gut sein, wenn nicht einmal Fische darin lebten?
    Ujurak blickte sehnsüchtig flussabwärts. Toklo sah ihm an, dass er nichts als weiterwollte.
    »Wir können nur wandern, wenn wir auch etwas fressen«, erklärte er ihm. Dann trottete er los, die Nase schnüffelnd am Boden. Als er ein paar weiße Flecken am Rand des Schwarzpfades sah, sagte er: »Seht mal, das ist Salz. Wir sollten es aufschlecken. Es macht uns nicht satt, aber es ist besser als nichts.«
    »Salz?« Lusa fiel wieder ein, dass die Flachgesichter im Bärengehege einen Block von dem weißen Zeug aufgehängt hatten, damit die Bären daran lecken konnten. »Haben die Flachgesichter das für uns hergelegt?«
    »Sie haben es hergebracht, aber nicht für uns Bären, so viel steht fest. Und frag mich nicht, warum«, fuhr Toklo Lusa an, die gerade das Maul geöffnet hatte, um noch etwas zu sagen. »Ich habe keine Ahnung, was in ihren Köpfen vor sich geht. Die sind verrückt – vielleicht sogar verrückter als Schwarzbären.«
    Zu seiner Erleichterung schwieg Lusa, während sich alle drei misstrauisch auf den Schwarzpfad begaben, um das Salz aufzulecken. Toklo grunzte angewidert, als er mit der Zunge darüberfuhr. Das weiße Zeug war klumpig und schmutzig, so schmutzig, dass er es an manchen Stellen kaum vom Schwarzpfad unterscheiden konnte. Er erinnerte sich an den Tag, an dem Oka Salz gefunden und ihm und Tobi erklärt hatte, dass man es fressen konnte. Tobi hatte sich ausnahmsweise mal nicht beschwert und sie hatten Seite an Seite gefressen, bis …
    »Weg da!«, kreischte Ujurak.
    Toklo blickte auf und sah ein riesiges blaues Feuerbiest auf sie zurasen. Blankes Entsetzen erfasste ihn. Er sprang auf, rannte über den Schwarzpfad und brachte sich auf der anderen Seite in Sicherheit. Das Feuerbiest raste mit einem hohen Heulton an ihm vorbei. Toklo wagte es nicht, sich zu bewegen, bis das Geräusch in der Ferne verklungen war.
    Als er sich umsah, entdeckte er Ujurak, der noch auf der anderen Seite des Schwarzpfades am Fluss stand. »Alles in Ordnung?«, rief er.
    »Ja, alles okay«, erwiderte Ujurak schnaubend.
    Lusa hatte die mit Bäumen bewachsene Böschung neben dem Schwarzpfad erklommen und kauerte in einem Baum auf einem niedrigen Ast. Als der Lärm des Feuerbiests verklungen war, kletterte sie wieder herunter und gesellte sich zu Toklo.
    »Das war knapp!«, keuchte sie. »Hat das Feuerbiest uns gejagt?«
    »Nein«, knurrte Toklo. »Aber es hätte uns plattgemacht, wenn wir nicht Platz gemacht hätten. Denen sind wir piepegal.«
    Ujurak setzte gerade eine Tatze auf den Schwarzpfad, um ihn zu überqueren, als Toklo das Dröhnen eines herannahenden Feuerbiests hörte. »Bleib, wo du bist!«, brüllte er. Ujurak machte einen Satz zurück und ließ entsetzt das Ungetüm

Weitere Kostenlose Bücher