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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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widersprach Toklo. »Und das ist meine Aufgabe. Oder willst du versuchen, wie du ohne mich zurechtkommst?«
    »Nein, Toklo. Ich weiß, dass ich dich brauche«, versicherte Ujurak. »Aber das ändert nichts an der Sache.«
    »Das sehe ich anders.« Toklo hob die Nase und nahm Witterung auf. Er konnte das Flachgesichterfressen noch riechen und außerdem etwas anderes. Es war warm und milchig – der Geruch des Flachgesichterjungen. Toklo knurrte der Magen. »Wir könnten die kleinen Flachgesichter jagen.«
    Ujurak sah Toklo wutentbrannt an. »Flachgesichter sind keine Beute«, knurrte er.
    Toklo stellte sich auf die Hinterbeine. »Wer sagt das?«
    »Glaubst du, wir können gegen Todesstöcke kämpfen, Toklo?«
    Toklo erinnerte sich an das Krachen der Todesstöcke und das Blut, das aus Ujuraks Schulter getropft war. Plötzlich fühlte er sich erschöpft und ließ sich wieder auf alle viere fallen. Er starrte Ujurak an. »Es gibt nichts Wichtigeres, als zu überleben«, sagte er. »Wenn du das noch nicht begriffen hast, dann bist du kein richtiger Bär.«
    »Bin ich doch«, knurrte Ujurak. »Deshalb jage ich auch nur richtige Bärenbeute.«
    »Was weißt du schon darüber?«, knurrte Toklo. »Du wanderst völlig abgehoben durch die Gegend und träumst von Sternen und Geistern. Aber Hirngespinste füllen uns nicht den Bauch. Also erzähl mir nicht, was ich zu tun habe.« Mit diesen Worten wandte sich Toklo ab und marschierte ein paar Bärenlängen in den Wald. Hinter sich hörte er ein Rascheln und Lusas und Ujuraks flüsternde Stimmen. Einen Moment später sagte Lusa: »Bitte, Toklo, die Flachgesichter sind weg.«
    Als Toklo sich umdrehte, standen die beiden Bärenjungen vor ihm und sahen ihn bittend an. Wortlos machte er kehrt und trottete los, auf den Schwarzpfad und den Fluss zu. Lusa und Ujurak folgten ihm und alle drei wanderten schweigend weiter.
    Endlich dämmerte es und die Sonne verschwand hinter den Bäumen. Stechmücken schwebten in großen Wolken durch die Luft und summten den Bärenjungen um den Kopf. Toklo wanderte mit zuckenden Ohren durch die Schwärme hindurch. Seine Tatzen fühlten sich an, als wollten sie vor Müdigkeit abfallen. Die Tage zogen sich mittlerweile endlos hin und die nächtliche Ruhezeit war viel zu kurz. Würden die Tage immer noch länger werden? Was passiert, wenn es keine Nacht mehr gibt?, fragte sich Toklo. Würden sie dann ständig wach bleiben müssen?
    Ujurak, der voranging, machte zwischen ein paar Bäumen halt. »Hier könnten wir doch gut die Nacht verbringen«, schlug er vor.
    Toklo schnüffelte. Abgesehen von der scharfen Ausdünstung der Feuerbiester, die wenige Bärenlängen entfernt an ihnen vorbeirasten, lag kein Flachgesichtergeruch in der Luft. Auch andere Bären witterte er nicht.
    »In Ordnung«, grummelte er.
    Lusa kletterte auf den nächsten Baum und verschwand zwischen den Ästen. Sehnsüchtig betrachtete Toklo eine einladende Kuhle zwischen den Baumwurzeln, in der sich Ujurak niederließ. Toklo war benommen vor lauter Müdigkeit, doch er konnte noch nicht schlafen. Wenn sie nichts fraßen, würden sie bald zu schwach sein, um weiterzuwandern.
    Toklo wandte dem Schwarzpfad den Rücken zu und trottete in den Wald. Das Licht der untergehenden Sonne färbte die Blätter rot und die Bäume warfen lange schwarze Schatten auf den Boden. Toklo witterte Beute und entdeckte ein Eichhörnchen, das zwischen den Wurzeln eines Baums herumhüpfte. Mit einem triumphierenden Knurren warf sich Toklo darauf und schlug ihm die riesige Pranke auf den Kopf. Er verschlang den kleinen Körper mit wenigen hungrigen Bissen. Ein paar Herzschläge lang stand er reglos da und genoss das Nachlassen des nagenden Hungergefühls. Dann plagte ihn das schlechte Gewissen. Was war mit den anderen beiden, die hungrig schlafen gegangen waren? Musste er für sie nicht auch jagen? War es überhaupt richtig, dass Bären gemeinsam unterwegs waren? Eigentlich waren sie Einzelgänger oder hielten sich zumindest an ihre jeweilige Art. Vielleicht war die Reise zu dem Ort, an dem die Seelen tanzten, ja auch nur Ujurak bestimmt?
    Unschlüssig machte sich Toklo auf den Rückweg zu seinen beiden Gefährten. Doch unterwegs flog ein Schneehuhn an ihm vorbei. Ohne weiter nachzudenken, erhob sich Toklo auf die Hinterbeine und fing den Vogel aus der Luft. Als das Tier flatternd am Boden lag, tötete er es und trug den schlaffen Körper zurück zu Ujurak und Lusa.
    Ujurak hatte sich in der mit trockenem Laub

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