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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Flachgesichter! Ich war mir fast sicher, dass mich ein Feuerbiest erwischen würde. Umso schöner ist es, hier zu sein«, fügte sie hinzu.
    Mehrere halbwüchsige Bären sprangen an ihnen vorbei. »Du hast mir letztes Mal einen Fisch gestohlen!«, rief der hintere.
    Der andere Bär drehte sich zu ihm um. »Und ich würde dir wieder einen stehlen, du dusseliges Fellknäuel.«
    Der Verfolger sprang ihn von hinten an und warf ihn um. Die beiden kullerten über den Boden und krachten gegen einen älteren Bären, der verärgert schnaubte. Die Jungbären ließen voneinander ab, rappelten sich auf und rannten mit einem belustigten Brummen davon.
    Lusa fiel auf, dass die Bären in der Mitte der Lichtung älter waren. Ihre Rücken waren eingesunken und die Schnauzen ergraut. Um sie herum schlossen sich die jüngeren erwachsenen Bären an und außen unter den Bäumen befanden sich die meisten Bärenjungen. Sehnsüchtig beobachtete Lusa zwei Junge in ihrem Alter, die einander einen Baum hinauf- und herunterjagten.
    »Ich bin schneller als du!«, rief das eine.
    »Bist du nicht! Du bist so lahm wie ein fetter Hase«, erwiderte das andere.
    Lusa juckte es in den Tatzen. Sie hätte gern mitgespielt, doch plötzlich war sie furchtbar schüchtern. Sie schaffte es nicht, zu den vielen Bären hinzugehen und sich ihnen anzuschließen. Schritt für Schritt zog sie sich vom Rand der Lichtung zurück in den Wald, bis sie unsanft an einen Baum stieß. Als sie nach oben blickte, sah sie, dass der Stamm weit hoch reichte und sich dann in einem dichten Gestrüpp aus Ästen verzweigte.
    Lusa erschrak, als hinter ihr etwas raschelte. Sie kletterte rasch den Baum hinauf, um sich zwischen den Ästen zu verstecken. Als sie nach unten spähte, sah sie einen jungen Schwarzbär, der an ihrem Baum vorbeitrottete und sich den anderen Bären auf der Lichtung anschloss.
    Lusa kletterte bis in die Baumkrone weiter. Es tat gut, die raue Borke unter den Klauen zu spüren und den Stamm durch ihr Gewicht hin- und herwiegen zu lassen. Sie war schon lange nicht mehr auf einen Baum geklettert.
    Oben angekommen, merkte sie, dass ihr Baum einer der höchsten im Wald war. Von ihrem Aussichtspunkt aus konnte sie weit sehen. Sie stellte fest, dass der See, den sie für unermesslich groß gehalten hatte, nur der Zweig eines größeren Gewässers war. Der Stamm, also das Hauptgewässer, verlor sich in der Ferne im schimmernden Dunst.
    Lusa blickte über das murmelnde Baumkronendach des Waldes. Hinter den Bäumen sah sie die Versammlung der Braunbären, die sich am Strand drängten. Sie suchte in der wogenden Menge nach Toklo und Ujurak, doch sie war zu weit weg, um sie zu erkennen. Außerdem waren ihre Reisegefährten so klein, dass sie hinter den ausgewachsenen Bären verschwanden.
    Mit den Vorderbeinen den Baumstamm umklammernd, drehte sich Lusa vorsichtig um, bis sie in die entgegengesetzte Richtung sehen konnte. Unweit ihres Aussichtspunkts hörte der Baumbewuchs plötzlich auf und machte einer riesigen kahlen Fläche Platz. Sumpfige Tümpel sahen von oben aus wie Pfützen und spiegelten matt das Licht des Himmels wider. Rund um diese Wasserstellen wuchs Schilfrohr. Ansonsten gab es noch ein paar Felsbrocken und struppige Sträucher, dahinter folgte leerer Raum, flaches, windgepeitschtes Land ohne Bäume, ohne freundliche Bärenseelen – so weit Lusa sehen konnte, ohne alles.
    Lusa klammerte sich an einen der letzten Bäume der Welt.

15. KAPITEL
    Kallik
    Als Kallik erwachte, musste sie gegen das grelle Sonnenlicht blinzeln. Sie lag zusammengekauert am Fuße des Felsens. Ihr Pelz und der matschige Untergrund um sie herum dampften, da das Wasser in den warmen Strahlen verdunstete. Kallik blieb einen Augenblick lang unbewegt liegen und saugte die Wärme in sich auf, ehe sie sich erhob. Während sie die steifen Muskeln streckte, hielt sie Ausschau nach dem Polarfuchs, doch er war weg. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Es ist nur ein Fuchs, sagte sie sich . Dennoch fühlte sie sich wieder einsam.
    Ein verlockender Duft drang in Kalliks Nase. Fleisch! Ihr knurrte der Magen, und das Wasser lief ihr im Mund zusammen, als ihr Blick auf einen toten Hasen fiel, der neben ihr auf dem Boden lag. Am Geruch konnte sie erkennen, dass das Tier erst vor Kurzem getötet worden war.
    Verwirrt und ein wenig ängstlich sah sich Kallik um. Sie lechzte danach, die Zähne in das Tier zu schlagen, wusste aber, wie gefährlich es war, einem anderen Bären die Beute wegzunehmen.

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