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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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die Frage einer jüngeren Bärin. »Äh … jenseits der Berge. In meinem Revier gibt es kaum noch was zu fressen. Zu viele Flachgesichter.«
    Haben denn alle Bären zu wenig zu fressen?, fragte sich Lusa.
    Ein paar Meter weiter fiel ihr eine Bärin auf, die zwei kleinen Bärenjungen einen Stock zuschob. »Also, stellt euch vor, das sei ein Lachs. Was macht ihr jetzt?«
    »Das!«, rief eins der Jungen und stürzte sich auf den Stock. Doch die Alte hatte ihn blitzschnell ein bisschen weitergeschoben, sodass die Tatzen des Bärenjungen ins Leere griffen.
    »He, du schummelst!«, beschwerte es sich.
    »Lass es mich mal versuchen«, bettelte seine Schwester. »Ich glaube, ich kriege ihn.«
    Die alte Bärin nahm den Stock wieder an sich und stieß ihn vor das Bärenmädchen. Als es sprang, schüttelte Lusa den Kopf, weil sie dachte, dass das Junge deutlich vor seiner Beute landen würde. Doch die alte Bärin schob den Stock wieder ein Stückchen weiter und das Junge traf ihn genau. Es stieß einen Triumphschrei aus, als sich seine Krallen darum schlossen. »Siehst du, du Hamsterhirn!«, rief sie ihrem Bruder zu.
    »Gut gemacht«, lobte die ältere Bärin. »Denkt daran: Die Lachse liegen nicht da und warten darauf, dass ihr sie fangt. Ihr müsst an die Stelle springen, an die sie hinschwimmen.«
    »Können wir es jetzt einmal in echt probieren?«, fragte der Bärenjunge. »Bitte!«
    »Bald, aber erst …«
    »He, du!«, rief eine raue Stimme.
    Erschrocken sah Lusa auf. Vor ihr stand ein halbwüchsiger Grizzly, der sie feindselig anstarrte.
    »Ja, du, Schwarzbärin«, fuhr er fort. »Was hast du hier zu suchen? Das Gebiet hier gehört uns.«
    »Es … es tut mir leid«, stammelte Lusa. »Ich bin mit meinen Freunden gekommen.« Sie sah sich hastig um, konnte aber Toklo und Ujurak in der Menge der Braunpelze nicht entdecken. Sie bemühte sich, Ruhe zu bewahren.
    »Deine Freunde sind aber nicht hier«, erklang eine andere Stimme. Sie gehörte einem Jungbären, der noch größer war als der erste. Eine frisch verheilte Wunde zog sich von seinem Ohr bis zur Schnauze. Er gab Lusa einen Stoß, der sie fast zu Boden warf. »Sie sind da drüben.« Er nickte in Richtung der Bäume, die in der Nähe des Ufers standen. »Also hau ab.«
    »Genau, verzieh dich!« Der erste Grizzly hob drohend eine Pranke. »Du gehörst nicht hierher.«
    Lusa musterte die Bäume. Toklo und Ujurak hatten nicht gesagt, dass sie in den Wald gehen wollten. Und überhaupt: Woher wusste dieser Braunbär, wo ihre Freunde waren?
    »Gut, ich gehe und suche nach …«, begann sie, brach aber verwirrt ab, als Toklo aus der Bärenmenge auftauchte.
    »Komm schon, Lusa«, sagte er ruhig und fügte an die beiden jungen Bären gewandt hinzu: »Lasst sie in Ruhe. Sie ist mit mir hier.«
    Die beiden Grizzlys grummelten sich etwas zu und blickten Lusa weiter feindselig an, sagten aber nichts mehr. Lusa folgte Toklo zum Ufer.
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst in meiner Nähe bleiben«, schnaubte Toklo. Er klang jedoch mehr besorgt als wütend.
    »Es tut mir leid. Ich habe ein paar Junge beobachtet«, entschuldigte sich Lusa. Sie wich nicht von Toklos Seite, bis sie ans Ufer kamen. Dort entdeckte sie Ujurak, der sich mit einem alten Bären mit weißer Schnauze unterhielt.
    »Die Feier findet beim nächsten Sonnenaufgang statt, wenn der Längste Tag beginnt«, erklärte der alte Bär Ujurak gerade.
    »Was ist der Längste Tag?«, wollte Ujurak wissen.
    »Das weißt du nicht? Du hast noch nie vom Längsten Tag gehört?«
    »Nein«, erwiderte Ujurak.
    Der alte Bär schnaubte. »Als ich jung war, erzählten die Mütter ihren Jungen die alten Geschichten noch«, grummelte er. »Aber heutzutage …«
    »Bitte erkläre es mir«, unterbrach ihn Ujurak.
    Der Alte kratzte sich mit einer Hintertatze das zottige Fell. »Hast du bemerkt, dass die Tage länger werden, Kleiner?« Er hob die Schnauze und schnupperte in den Wind. Lusa fiel auf, dass seine Augen grau und wässrig waren. »Die Sonne war immer ein Freund der Braunbären. Nach der dunklen, hungrigen Zeit des Erdschlafs bringt die Sonne Nahrung ins Wasser, unter die Erde und in die Bäume – Fressen für uns Braunbären. Am Längsten Tag besiegt die Sonne die Dunkelheit vollständig, und wir Bären versammeln uns, um den Geistern dafür zu danken.«
    Er senkte die Schnauze und sah Ujurak mit zusammengekniffenen Augen an. »Doch nun versorgt die Sonne die Braunbären nicht mehr mit Fressen. Die Geister sind

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