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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Früchte der obersten Zweige zu gelangen.
    Miki schnaubte. »Die Bären, mit denen du gekommen bist, waren wohl nicht besonders gut bei der Beerensuche«, nuschelte er mit vollem Maul.
    Weitere Bären trafen am Rand des Dickichts ein und suchten schnaubend nach einem freien Plätzchen zum Fressen.
    »Wird auch Zeit«, brummelte einer, als Lusa und Miki zur Seite traten.
    Die beiden Jungbären kehrten unter die Bäume zurück und legten sich hin. Die Sonne ging unter und im Wald wurde es immer dunkler. Die Bärenseelen flüsterten leise über Lusas Kopf, während sie sich die Tatzen leckte. Sie fragte sich, ob sich die Seelen wohl für die magere Futterausbeute entschuldigten.
    Miki stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich bin immer noch hungrig!«, beschwerte er sich. Er rappelte sich auf und trottete ein paar Bärenlängen weiter zu einem moosbewachsenen Stein am Fuße eines Baums. »Warte mal, da könnte vielleicht etwas sein …«
    Lusa gesellte sich zu ihm. Sie war verwirrt. Der Stein sah völlig normal aus. »Den kannst du nicht fressen«, sagte sie. »Oder meinst du das Moos?«
    »Na ja, das würde gehen, wenn wir richtig hungrig wären«, meinte Miki. »Aber ich zeige dir etwas Besseres. Sieh mal.«
    Er schob eine Tatze unter den Stein und drehte ihn um. Die Erde, die er freigelegt hatte, war voll mit dicken weißen, sich windenden Dingern.
    »Was ist das?«, fragte Lusa.
    Mikis braune Augen leuchteten. »Larven. Die schmecken ziemlich gut. Willst du mal probieren?«
    »Mhm …« Lusa lief wieder das Wasser im Maul zusammen. »Die riechen richtig saftig!«
    Die beiden kauerten sich nieder und begannen zu fressen. Lusa knabberte genüsslich die dicken weißen Larven, die im Mund aufplatzten und einen köstlichen Geschmack verbreiteten. »Die sind wirklich gut!«, rief sie.
    Hinter ihr hörte sie Schritte und eine weinerliche Stimme: »Ich bin so hungrig!« Als Lusa sich umdrehte, sah sie eine dünne Bärin mit einem Jungen, das kleiner war als Lusa und Miki.
    Das Bärenjunge stupste seine Mutter an. »Ich will etwas zu fressen, jetzt sofort!«
    »Ich suche ja schon.« Die Bärenmutter klang erschöpft. »Du musst eben warten, bis ich etwas finde.«
    Widerstrebend stand Lusa auf. Auf dem freigelegten Stückchen Erde waren noch jede Menge Larven übrig. »Kommt nur«, sagte sie zu der Bärin. »Ihr könnt die hier haben.«
    Die Bärin sah sie ungläubig an, während ihr Junges sofort zu Lusa schoss und die Schnauze in die sich schlängelnden Larven steckte. »Ist schon in Ordnung«, sagte Lusa leise. Die Bärenmutter nickte ihr dankbar zu und ließ sich dann neben ihrem Jungen nieder.
    Miki stand auf und folgte Lusa. »Du hast wohl Hummeln im Hirn!«, flüsterte er entrüstet, während sie sich entfernten. »Du verschenkst unser Fressen? Keinen Bären würde es interessieren, wenn du verhungern würdest.«
    Lusa sah ihn an. »Aber mich würde es interessieren, wenn wegen mir ein anderer Bär verhungern müsste.«
    Miki seufzte und fuhr sich mit der Zunge übers Maul. »Wahrscheinlich haben wir fürs Erste auch genug.« Er stupste Lusa an und fügte hinzu: »Komm, wir gehen klettern.«
    Lusa gähnte. Sie wollte sich eigentlich am liebsten zusammenrollen und schlafen. Trotzdem folgte sie Miki zum nächsten Baum und beobachtete, wie er geschickt den Stamm bis zu einem der oberen Äste hinaufkletterte. Lusa folgte ihm und stellte zufrieden fest, dass sie fast so schnell war wie er.
    Von oben konnte sie über die anderen Kiefern hinweg bis zum See sehen. Aus dem Wald tauchten Schwarzbären auf, die einen Zweig oder Beeren im Maul hatten. Sie legten sie am Ufer ab, weit genug entfernt vom Wasser, dass die Wellen nicht an sie heranreichten.
    »Was machen die da?«, rief sie Miki zu.
    »Ich glaube, sie bereiten die Feier vor«, erwiderte ihr neuer Freund. »Die Bären, mit denen ich gekommen bin, haben mir davon erzählt. Bei Anbruch des Längsten Tages versammeln wir uns alle am Ufer des Sees und der älteste Bär heißt die Sonne willkommen.«
    »Wofür sind die Beeren?« Bei dem Gedanken an all das Futter, das dort lag, auch wenn es nur trockene und staubige Beeren waren, knurrte Lusa der Magen.
    »Damit ehren wir die Geister.« Da Miki ihr nicht genau erklärte, wie das ging, vermutete Lusa, dass er es auch nicht wusste. »Ich schlafe jetzt«, fügte er hinzu und legte den Kopf auf die Tatzen. »Hier oben sind wir sicher. Die Braunbären können uns nichts anhaben.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Eine

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